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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erwürgen.
    Er straffte sich.
    Nein, er würde heute nicht mehr in die Firma fahren. Dort mußten sie auch einmal einen Nachmittag lang ohne seine Entscheidungen zurechtkommen.
    Aber er würde Janet hier wegbringen. Sie mußte in Sicherheit gebracht werden. Wer konnte es wissen, ob der nächste Angriff sich nicht wieder auf sie konzentrieren würde? Und bisher war alles immer stärker geworden, von Mal zu Mal. Vom Schock über Verfolgung bis zum direkten Kampf. Was würde beim nächsten Mal passieren?
    Ein Mord?
    Das mußte verhindert werden. Zumindest Janet durfte nicht in Gefahr geraten, ermordet zu werden. Wer auch immer dahinter steckte, er ging gründlich und systematisch vor und hinterließ nicht einmal Spuren. Er hinterließ auch keine Andeutungen, wo er beim nächsten Mal zuschlagen würde.
    Dachs und einer der Angestellten tauchten auf dem Korridor auf. »Sir, wir hörten Lärm, und…« Der Butler unterbrach sich, als er die umgestürzten und zerlegten Rüstungen sah.
    »Ich habe ein kleines Turnier gewonnen«, versuchte Van Clane die Sache mit Galgenhumor zu nehmen. »Ich werde mich daher jetzt der edlen Dame widmen. Sie aber lassen bitte diese Ritter-Attrappen nicht aus den Augen, Jones. Joseph, rufen Sie Winter an. Vielleicht ist er schon wieder in seinem Büro. Schildern Sie ihm, daß ich fast getötet worden wäre.«
    Dachs nickte mit großen Augen und eilte davon, um zu telefonieren.
    ***
    Janet Cook hatte wieder ein wenig in der Bibliothek herumgestöbert.
    Hier gab es Schätze, die das Herz eines jeden Büchernarren höher schlagen lassen konnten. Raritäten aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten, die es längst nicht mehr gab. Teilweise waren sie sogar noch handschriftlich abgefaßt. Das Papier war vergilbt und brüchig. Es gab auch modernere Bücher. Teilweise waren sie geordnet. Es schien Janet, als habe jemand vor einiger Zeit damit begonnen, den Bestand zu sichten, zu katalogisieren und nach Alter und Themen zu ordnen. Der Umzug von England nach Texas hatte daran nicht viel geändert; Janet wußte, daß die Kisten sehr ordentlich gepackt worden waren und daß jedes Buch jetzt wieder genauso stand, wie es in England im Regal gestanden hatte.
    Sie beschloß, sich der Bibliothek demnächst anzunehmen. Es konnte eine Aufgabe für viele Monate werden. Aber sie hatte ja Zeit.
    Momentan genoß sie ihren Urlaub. Wenn sie wieder arbeitete, würde sie trotzdem viele Stunden Zeit haben. Denn Adam war oft sehr lange mit seiner Firma beschäftigt. Er wollte selbst die Kontrolle behalten, und deshalb mußte er auch eine Menge selbst erledigen. Vor zwei Monaten hatte er oben in Alaska eine Bohrstation eröffnet und flog einmal in der Woche hin, um nach dem Rechten zu sehen.
    Wenn Janet selbst genug vom Ölgeschäft verstanden hätte, hätte sie ihm angeboten, sich um Alaska zu kümmern. Aber so ging es nicht.
    Sie stellte das letzte Buch wieder zurück, als sie den Windhauch spürte.
    Sie fuhr herum.
    Die Tür der Bibliothek, die sie geschlossen hatte, war jetzt offen.
    Jemand hatte sie geräuschlos geöffnet. Das war der Windhauch, den sie gespürt hatte. Sie schluckte. Niemand war zu sehen.
    »Geht der Spuk denn schon wieder los?« flüsterte sie.
    Im gleichen Moment waren sie da, die Bestien.
    Sie stürzten sich aus den oberen Regalen auf sie herab. Fliegende Ungeheuer!
    Fledermäuse! Zähne und Krallen blitzten. Die Flughäute gaben flappende Geräusche von sich. Es rauschte gewaltig. Die Biester jagten auf Janet zu, krallten sich in ihre Haare, in ihre Bluse, kratzten und bissen. Sie schlug wild um sich. Einige der kleinen Ungeheuer traf sie, schleuderte sie von sich. Die anderen fielen um so wilder über sie her.
    Janet hielt schützend die Arme vors Gesicht und stürmte auf die offene Tür zu.
    Von unsichtbarer Hand geführt, schloß diese sich unmittelbar vor ihr!
    Die Flughäute schlugen ihr gegen den Kopf. Sie drehte sich einmal wie ein Kreisel, schleuderte fünf; sechs Fledermäuse durch die Luft und riß die Tür wieder auf. Hinaus auf den Korridor! Dort stürmte ihr einer der Bediensteten entgegen.
    »Vorsicht«, rief sie dem Angestellten zu.
    Aber da war nichts mehr.
    Die Fledermäuse waren in der Bibliothek zurückgeblieben. Sie flatterten wild. Einige prallten in der Türöffnung gegen eine unsichtbare Wand.
    Sie schienen nicht in der Lage zu sein, die Bibliothek zu verlassen.
    Janet atmete auf.
    »Was ist denn das?« keuchte der Angestellte.
    »Fledermäuse«, sagte Janet noch außer

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