0362 - Der Zombie-Apache
Wiesenflächen schauen. Die Baumgruppen wuchsen so, daß genügend Lücken vorhanden waren.
Wo steckte Nachoo?
Mit jeder Sekunde, die verging, vergrößerte sich auch sein Vorsprung. Die Zeit arbeitete für ihn und den Spuk. Diesem mächtigen Dämon konnte es ohne weiteres gelingen, den Würfel für seine Zwecke einzuspannen.
Ich blieb nicht stehen. Meine Blicke tasteten über den Boden. Als wäre ich selbst ein Apache, so suchte ich nach Spuren, fand auch welche und konnte anhand des eingedrückten Grases einigermaßen nachvollziehen, welchen Weg mein Gegner genommen hatte.
Er war auf den Golfplatz zugelaufen und würde sich sehr bald dem Ende des Grundstücks nähern.
Erst jetzt fiel mir der knatternde Lärm auf. Ich hob den Blick und erkannte die beiden Hubschrauber, die ihre Kreise zogen. Sie flogen bereits über das Sanatoriumsgelände.
Was hatte das zu bedeuten?
Eine Antwort bekam ich jetzt noch nicht. Zudem interessierten mich die Hubschrauber nicht besonders, für mich allein zählte dieser Zombie Apache, dem zusammen mit dem Würfel die Flucht gelungen war.
Fiebernd und mit klopfendem Herzen nahm ich die Verfolgung auf und konnte nur hoffen, daß die Spuren auch weiterhin zu sehen waren…
***
Suko hatte es mit seinem letzten Einsatz geschafft. Jetzt klammerte er sich verzweifelt am Heck des Trucks fest und hatte mit beiden Füßen Halt auf der Steigleiter gefunden.
Und er wollte nicht loslassen. Es war buchstäblich seine letzte Chance, wenn er den Fahrer stoppen wollte.
Raketen und Kugelsalven hatten es nicht geschafft, also mußte der Mensch ran, wenn die Waffentechnik versagte.
Bill Conolly hatte sich dem fahrenden Wagen aus dem Weg gerollt. Längst war Suko an ihm vorbeigefahren. Zuletzt hatte er von Bill noch das Heben der Schultern gesehen und die verzweifelte Geste, mit dem der Reporter dem davoneilenden Truck nachgeschaut hatte.
Dann war auch Bill immer kleiner geworden und verschwunden.
Der Truck wühlte sich den Hügelhang hoch. Seine schweren Reifen drückten gegen den weichen Boden, rissen ihn auf, ließen Spuren zurück, und es dauerte nicht lange, da hatte Suko, am Heck des Trucks hängend, auch die Stelle passiert, wo ihr Geländewagen getroffen worden und ausgebrannt war. Nur mehr rauchende Trümmer waren von ihm zurückgeblieben. Das Geschoß hatte ganze Arbeit geleistet.
Es war für Suko natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, sich weiterhin nur festzuklammern und die Fahrt einfach mitzumachen, um vielleicht am Ziel etwas unternehmen zu können.
Wenn er was erreichen wollte, mußte er etwas tun. Das hieß, auf die Ladefläche klettern.
Damit begann der Inspektor.
Auch am Heck existierte eine Verschnürung, die erst einmal von ihm gelöst werden mußte. Die Klappe konnte er nicht nach unten fallen lassen, er hätte sich sonst selbst vom Wagen geschleudert, also blieb nur die Verspannung.
Die Ladefläche war zwar mit einem Leichtmetallblock überdeckt worden, doch es gab an der Rückseite keine verschlossenen Türen.
Diesen Vorteil wollte Suko für sich ausnutzen.
Es war eine Schufterei.
Besonders deshalb, weil der Truck nie normal fuhr oder glatt rollte. Jede Bodenwelle nahm er mit, und jede Unebenheit übertrug sich auf den Chinesen.
Immer häufiger rutschte er von den Sprossen ab.
An Aufgabe dachte er dennoch nicht. Als er den ersten Knoten der Verschnürung gelockert hatte, ging es ihm schon wieder besser.
Diese Tatsache gab ihm frischen Mut. Mit doppeltem Eifer machte er sich an die Arbeit, verfolgt von den beiden tieffliegenden Hubschraubern, deren Besatzungen ihn sicherlich im Auge behielten.
Nach dem Lösen des zweiten Knotens fiel Suko ein Stein vom Herzen, denn nun konnte er die Plane nach innen schieben und einen so großen Spalt schaffen, in den er sich hineinwälzen mußte, um die verdammte Ladefläche zu erreichen.
Das bedeutete noch einmal eine große Anstrengung, aber der Inspektor gehörte zu den zähen Menschen, die selten aufgaben.
Verbissen machte er weiter. Es gelang ihm sogar, den Spalt so weit zu vergrößern, daß er sich auf die Ladenfläche rollen konnte, sich dort mit den Händen abstützte und dabei die Beine nachzog.
Geschafft!
Nicht nur die Fahrgeräusche drangen an seine Ohren, auch andere Leute. Ein dumpfes Rumpeln und Poltern, das ihn erschreckte. In der Hocke blieb der Chinese breitbeinig sitzen und holte seine kleine Bleistiftleuchte aus der Tasche.
Er schaltete sie ein.
Im dünnen Lichtfinger war nicht sehr viel zu
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