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0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wissenschaftler genau. Für ihn war das Antlitz eines Menschen wie ein aufgeschlagenes Buch, in dem man mühelos lesen konnte. Aber er entdeckte bei Ladd nicht die mindesten Anzeichen für Unaufrichtigkeit. Der Arkonide dagegen triefte förmlich vor Argwohn.
    „Setz dich, Freund!" forderte der Großadministrator Atlan ungeduldig auf. „Ich vertraue dem Captain und auch du solltest dein angeborenes Mißtrauen vergessen."
    Captain Ladd verneigte sich im Sitzen.
    „Danke, Sir!"
    Atlan nahm Platz. Seine Miene wirkte verschlossen, allerdings nicht für den erfahrenen Kosmopsychologen. Der Arkonide schien das zu wissen, denn er warf Tschu einen kurzen, spöttischen Blick zu.
    Perry Rhodan räusperte sich.
    „Ihrer ersten Analyse entnehme ich, daß wir diesem Chappuy-Kitos nicht trauen dürfen. Habe ich recht Captain?"
    „Ja, Sir. Die Bestie scheint allerdings Wert auf Ihren Besuch zu legen. Demnach besteht keine unmittelbare Gefahr. Aber rechnen Sie niemals mit einer gütlichen Einigung, Sir. Bestie bleibt Bestie, und wenn sie noch so freundlich und hilfsbereit tut."
    „Das klingt wie Musik in meinen Ohren", sagte der Lordadmiral. „Lassen Sie hören, junger Mann, welche Sicherheitsmaßnahmen Sie geplant haben!"
    Der Biotroniker erklärte ihm seinen Plan.
    „Selbstverständlich kann niemand die Reaktion der Bestien detailliert vorhersagen", schloß er.
    „Deshalb habe ich meinen Plan so aufgebaut als würden wir mit der Absicht auf Pauper landen, durch einen Handstreich die Machtmittel der Bestien zu vernichten."
    „Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu", erklärte Atlan. „Wissen Sie, anfangs fürchtete ich, Sie würden zu viele Skrupel haben."
    Der Captain blickte ihn ernst an.
    „Sie halten sich für einen harten Mann, wie?" Er stoppte die Antwort mit einer Handbewegung. „Aber Sie haben mich nicht verstanden, Lordadmiral, Ich sprach von einer Vernichtung der Machtmittel, nicht von der Vernichtung der Bestien. Das ist ein kleiner Unterschied."
    „Bitte, keinen Streit!" bat Rhodan.
    „Captain Ladd ist zu weit gegangen", erklärte der Arkonide kalt. „Er läßt den notwendigen Respekt vermissen. Ich verlange, daß er vor ein Disziplinargericht gestellt wird."
    Kelly Ladd verschränkte die Arme vor der Brust und blickte den Arkoniden verächtlich an.
    Da ging das Temperament mit Atlan durch. Ohne daß er es gewollt hätte, zuckte seine Rechte zum Kolben des Impulsstrahlers.
    Tschu Piao-Teh trat neben Atlan und packte dessen Handgelenk. Der Arkonide ließ den Kolben der Waffe los.
    „Verzeihung, Sir!" sagte der Kosmopsychologe.
    Der Lordadmiral lächelte schmerzlich und massierte sein Handgelenk.
    „Schon gut, Professor. Ich war unbeherrscht."
    Tschu nickte.
    „Allerdings, Sir. Ich denke, es steht nun wieder unentschieden zwischen Ihnen und Captain Ladd..."
    Atlan sah verblüfft erst zu Tschu, dann zu Rhodan.
    „Vergessen wir den Zwischenfall", sagte der Großadministrator beschwichtigend. „Sowohl der Captain als auch du, ihr seid beide nicht korrekt gewesen." Er seufzte und lächelte resignierend.
    „Jawohl, mein Freund, so ist es. Ich fürchte, wir beide müssen uns daran gewöhnen, daß die heutigen Offiziersgeneration unsere Anschauungen nicht nur nicht mehr völlig respektiert, sondern sich teilweise dagegen auflehnt. Vielleicht sind wir zu alt geworden, um das neue Denken zu begreifen. Wir denken noch immer - jedenfalls zum Teil - in den Bahnen unserer kriegerischen Erstgeneration. Wundern wir uns nicht, wenn die Kritik daran auch einmal über die Stränge schlägt. Ich habe schließlich selbst einmal gegen meine Vorgesetzten rebelliert, ohne die geringste Rücksicht auf ihre höheren Dienstgrade zu nehmen."
    Der Arkonide tupfte sich das Augensekret von den Wangen, das jedesmal bei Erregungszuständen abgesandt wurde. Plötzlich warf er sich in einen Sessel und lachte, bis ihm erneut die Tränen aus den Augen schossen.
    Er hielt erst inne, als ihm die Luft knapp wurde.
    „Sir!" rief er dem Großadministrator keuchend zu. „Sir, ich bitte Sie, von Ihren Vollmachten zur Erklärung von Ausnahmezuständen Gebrauch zu machen und das allgemeine Alkoholausschankverbot zeitlich und räumlich befristet aufzuheben. Ich brauche jetzt nämlich dringend einen kräftigen Schluck!"
    Tschu Piao-Teh setzte eine würdevoll ernste Miene auf und sagte im näselnden Tonfall des Spezialwissenschaftlers, der auf seine Mitbürger herabschaut: „Ich muß in meiner Eigenschaft als Chefpsychologe dieses Schiffes den Antrag

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