Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bestimmt worden, die Korvette während des Sondereinsatzes zu kommandieren.
    John Marshall und Gucky materialisierten soeben auf der angefahrenen Ausrüstungsrampe. Sie winkten kurz zu Dr. Armond Bysiphere hinauf, der mit Tschu Piao-Teh und Captain Ladd auf der oberen Polkuppel saß.
    Bysiphere winkte zurück. Danach lauschte er wieder den Erklärungen des Biotronikers.
    „Vergessen Sie niemals", sagte Kelly Ladd eindringlich, „daß die Identitäts-Modulatoren auf ihre Weise ebenso gefährlich sind wie Mikroatombomben. Sie töten zwar kein Leben, aber Sie und die anderen Männer des Einsatzkommandos dürfen nie in den Wirkungsbereich der Idmos geraten."
    „Und die Bestien?" fragte der plophosische Hyperphysiker.
    „Für die ist es nicht so schlimm. Sobald die Wirkung der Idmos nachläßt, finden sich die Bestien wieder unter ihresgleichen; ein beeinflußter Terraner aber verpaßt möglicherweise den Anschluß an die eigenen Leute und wird von den Bestien gefunden. Dadurch wäre er so gut wie tot. Klar?"
    „Vollkommen, Captain."
    Armond Bysiphere blinzelte und starrte verblüfft auf eine Zeitung, die sich neben der Polkuppel des Beiboots emporschraubte, als wäre sie ein Segelflugzeug in einem Thermikschlauch. Sekunden später landete die neueste Ausgabe der Bordzeitung auf seinen Knien.
    „Sicher hat Gucky wieder einmal 'gespielt'", meinte Tschu.
    „Dieser kleine Angeber", murmelte Bysiphere lächelnd, nachdem er die Titelseite ausgebreitet hatte.
    Captain Ladd blickte über Bysipheres Schulter und las: „STARAUTOR GUCKY SCHREIBT EIN NEUES EPOS! - Der Mausbiber Gucky, bei Freund und Feind gleichermaßen bekannt hat sich entschlossen, angesichts des heldenhaften Kampfes unserer Schiffsbesatzung unter der Führung des Großadministrators, ein neues Heldenepos zu dichten. Hier eine Probe von dem unübertroffenen Können unseres prominenten Starautors: „Dumpfer Trommelschlag hallte herüber durch Raum und Zeit da zogen sie stumm an uns vorüber, allzeit bereit so schritten sie in die Ewigkeit, allzeit bereit..."
    Armond Bysiphere zog ein riesiges Taschentuch hervor und schneuzte sich gerührt.
    „Dieser Kleine...! Seine Worte können den härtesten Mann bis auf den Grund seiner Seele aufwühlen."
    „Na, ich weiß nicht", sagte Ladd.
    „Ach, was!" meinte Professor Tschu. „Für Gucky ist das beinahe Spitzenklasse. Der Mausbiber ist schließlich kein Profi auf dem Gebiet. Ich habe schon so manches Epos eines Profis gelesen, der als 'Meister' galt..." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Es lohnt sich nicht einmal, davon zu sprechen."
    Der Captain lächelte.
    „Wofür wir zudem keine Zeit haben, meine Herren." Seine Miene verdüsterte sich. „Zu schade, daß ich nicht mitkommen darf. Ich hätte den Einsatz der Idmos gern selbst organisiert."
    „Sie können sich ganz auf mich verlassen", erklärte Bysiphere. „Was ich einmal verstanden habe, das vergesse ich nicht wieder. Hauptsache, Rhodan ordnet nicht doch noch die Verwendung von Atomsprengsätzen an."
    „In diesem Fall befolgen Sie selbstverständlich seine Befehle", erwiderte Kelly Ladd ernst. „Während des Kampfes haben Diskussionen zu unterbleiben."
    „Es wundert mich, solche Worte aus dem Mund eines Revolutionärs zu hören... „, warf Tschu Piao-Teh ein.
    „Sie müssen lernen, zwischen Revolutionär und Umstürzler zu unterscheiden, Professor", antwortete der Captain. „Ich setzte mich für eine Revolution des Denkens ein. Das ist das Primäre. Ohne dies wären alle gesellschaftlichen Neuordnungen eine Farce."
    „So...?" fragte der Plophoser verwundert. „Da habe ich Sie wohl falsch eingeschätzt?"
    „Wie meinen Sie das, Dr. Bysiphere?"
    Der Chefpsychologe übernahm für Bysiphere die Antwort.
    „Ich vermutete so etwas bereits Captain. Es mußte schließlich einen Grund dafür geben, daß Armond sich an unserem Disput mit Rhodan und dem Lordadmiral nicht beteiligte. Wahrscheinlich leidet er noch unter dem Schock, den die Ereignisse auf der Erde nach dem Verschwinden Rhodans ausgelöst hatten."
    „Manchmal denke ich, Sie wären ein Hellseher, Piao-Teh" murmelte der Hyperphysiker. „Ja, ich gestehe, daß mir die Revolten auf der Erde tatsächlich einen Schock versetzt hatten. Es ist mir auch heute noch unbegreiflich, wie die Menschen des fünfundzwanzigsten Jahrhunderts den aufwiegelnden Reden von Sektenpriestern verfallen konnten. Sie waren nicht dabei. Deshalb machten Sie sich wahrscheinlich keine richtige Vorstellung

Weitere Kostenlose Bücher