Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0364 - Die grüne Bestie

Titel: 0364 - Die grüne Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
davon."
    „War es so schlimm?" fragte Tschu.
    „Es war niederschmetternd", bestätigte Bysiphere. „Einfach unglaublich für eine zivilisierte Rasse. In manchen Nächten träume ich davon. Am anderen Morgen fühle ich mich dann wie zerschlagen. Ich frage mich oft, wofür wir eigentlich hier kämpfen."
    Tschu Piao-Teh nickte.
    „Das könnte man sich fragen, Armond. Aber diese Fragestellung geht an der Wurzel des Problems vorbei. Unsere Gesellschaft ist eine gespaltene Gesellschaft. Der eine Teil besteht aus Menschen, die sowohl den Verstand als auch die Ideale besitzen um eine geistige Evolution der gesamten Menschheit zu vollbringen. Aber ausgerechnet diese Frauen und Männer sind meist von der übrigen Menschheit getrennt; sie verbluten bei Raumschlachten, stoßen mit ihren Schiffen in die Tiefen des Universums vor, errichten Musterkolonien in den Randgebieten des Imperiums oder bauen immer neue Waffen und Maschinen für die Expansion. Der andere Teil der Menschheit gleicht einem riesigen Bottich voller Milch, von der stets aufs neue der Rahm abgeschöpft wird. Er verkörpert das Milliardenheer des mehr oder weniger braven, rechtschaffenen Bürgers, der Bürokratie und des Geschäftslebens."
    „Aber auf der Erde gibt es doch hervorragende Spezialisten und eine Regierung, die wirklich alles für die Menschen tut!" protestierte Bysiphere.
    „Ich werfe ja auch niemandem Pflichtvergessenheit oder Dummheit vor", widersprach Tschu.
    „Unsere terranischen Regierungen und Ämter sind mit hervorragenden Spezialisten, mit Fachleuten besetzt. Diese Leute sind völlig integer, mein lieber Armond. Sie verwalten das, was Perry Rhodan geschaffen hat, mit einem hohen Maß an Pflichtbewußtsein. Aber ihnen fehlt die Phantasie, der Wagemut, in die Zukunft vorzupreschen, gedanklich, meine ich, den Menschen ein Fernziel zu zeigen, ihnen Ideale zu geben anstatt nur Wohlstand, soziale Sicherheit und Unterhaltung."
    „Dafür ist doch Perry Rhodan da!" meinte der Plophoser verwundert.
    „Ja, er wäre der Mann", sagte Tschu bitter, „aber 'da' ist er nicht. Er ist hier, einen Abgrund von den Menschen entfernt, die ihn brauchen ihn oder einen anderen aus dem gleichen Holz! Sicher, wenn der Großadministrator sich auf der Erde oder einer Kolonialwelt sehen läßt, geraten die Menschen in einen Begeisterungstaumel. Leider hat das mit rationalem Denken kaum etwas zu tun. Man verehrt ihn wie ein göttliches Wesen. Deshalb sind die Durchschnittsmenschen so anfällig für Sektenprediger, die ihnen vorgaukeln, sie wären so etwas wie von Gott gesandte Verkünder."
    Früher oder später wird sich ein Mann finden, der Mut und Kraft genug besitzt, um sich der undankbaren Aufgabe zu widmen, die Menschen aus Herdentieren zu selbständig denkenden Individuen zu erziehen", erklärte Captain Ladd.
    „Es hat oft genug solche Männer gegeben", meinte Bysiphere resignierend. „Und ebenso oft fand sich ein Werkzeug, das sie noch während des Anlaufs mit einer Kugel, einer Bombe oder einem Strahler stoppte."
    „Kein Wunder", sagte Professor Tschu, „eine Rasse, die ständig Krieg führt - ob freiwillig oder gezwungen ist dabei bedeutungslos -, denkt in den Bahnen der Gewalt. Es wird Zeit, daß wir alle zurückkehren, den Krieg beenden und uns friedlichen Aufgaben widmen können. Wenn die Zweiteilung der menschlichen Rasse aufhört, besteht Hoffnung."
    Er blickte auf als Ras Tschubai vor ihnen materialisierte. Der Teleporter sah verwundert von einem zum anderen und fragte: „Die Herren scheinen philosophische Probleme zu erörtern. Ich möchte ja nicht stören, aber in fünf Minuten startet die KC-41. Es wäre schade um Sie, wenn Sie dann noch auf der Polkuppel säßen."
    Captain Kelly Ladd erhob sich.
    „Sie haben wirklich eine Naturbegabung, andere Leute von etwas zu überzeugen, Mr. Tschubai."
    Der Afro-Terraner grinste über das ganze Gesicht.
    „Das hat meine Mutter auch immer gesagt, Captain. Wenn ich Sie in die Zentrale teleportieren dürfte...? Atlan und Danton scheinen etwas mit Ihnen besprechen zu wollen."
    „Da kann ich nicht widerstehen" gab Ladd zurück. Er winkte den Zurückbleibenden zu und ergriff Tschubais Arm.
    Dr. Bysiphere und Professor Tschu schalteten die Antigravaggregate ihrer schweren Kampfanzüge ein und sanken neben der Außenwand des Beiboots zu Boden.
     
    3.
     
    Die KC-41 schoß aus der Dunkelzone hinaus in das trübe Leuchten der sogenannten Lebensblase.
    Die neunzehnköpfige Besatzung und ihr Kommandant

Weitere Kostenlose Bücher