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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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Landschaft. Versteht sich, daß ich bei dieser gewaltigen Geschwindigkeit auf Rotlicht und Sirene nicht verzichten konnte, um keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden.
    Zum Glück lag die Straße völlig ausgestorben vor mir. Auch von dem Buick war nichts zu sehen. Aber wenn er nur ein kurzes Stück geradeaus iuhr, mußte ich ihn bald einholen.
    Während ich über die nächtliche Avenue sauste, dachte ich über das seltsame Vorgehen der Verbrecher nach. Es mußte sich um zwei handeln. Der eine hatte im Wagen gesessen und von dort aus einen Pfeil abgeschossen, einen Pfeil mit stoffumwickelter, brennender Spitze. Von der Straße aus das Schwimmbecken zu treffen, war kein Kunststück. Denn die Entfernung betrug kaum zwanzig Schritt, und das Swimmingpool hatte eine Grundfläche von mindestens fünfzig Quadratyard. Die einzige Schwierigkeit für den Bogenschützen bestand darin, daß er das Becken nicht sah, sondern seinen Pfeil in sanftem Bogen über den Blautannenwall schießen mußte. Nun, es hatte geklappt. Und als der brennende Pfeil in das Becken fiel, hatte sich das Benzin entzündet, das die Verbrecher hineingekippt und das ich gerochen hatte. Sie mußten mindestens zwei Kanister geleert haben und hatten es vor Mitternacht getan, als sich von uns niemand im Garten aufhielt, Der Plan war einfach. Die erste Kugel aus einer mit Schalldämpfer versehenen Waffe sollte mich treffen und auslöschen. Die zweite Kugel hätte Phil gegolten. Und dann hätte Butch Wilker freie Bahn gehabt.
    Aber wer war der andere? Cliff Wilker?
    Ich erreichte jetzt die Kreuzung Bensonhurst Ave/Ocean Parkway und ging mit der Geschwindigkeit herunter. Ich fuhr über die Kreuzung, blickte nach links und nach rechts uhd sah den Buick. Er war rechts abgebogen, raste über den Parkway nach Norden und hatte etwa hundert Yard Vorsprung.
    Leider war ich schon so weit auf der Kreuzung, daß ich die Kurve nicht mehr schaffte. Ich mußte stoppen und zurücksetzen. Als ich schließlich meine Scheinwerferstrahlen in den Parkway hineinschickte, war der Buick verschwunden Ich schaltete Rotlicht und Sirene aus und fuhr mit mäßigem Tempo.
    Die nächste Querstraße lag eine halbe Meile entfernt. Soweit konnte der Buick noch nicht gefahren sein, folglich mußte er in eine Toreinfahrt gekurvt sein Zwei Minuten später sah ich das Fahrzeug. Es stand auf einem breiten Kiesweg vor einem zweistöckigen Holzhaus.
    Ich stoppte, nahm die Pistole in die Rechte und stieg aus.
    Der Buick schien leer zu sein. Sämtliche Lichter und der Motor waren ausgeschaltet, die Türen geschlossen Langsam ging ich näher ran.
    Vielleicht hatten sich die Kerle hinter die Sitze geduckt und erwarteten mich Ich entsicherte die 38er Als ich über den Weg ging, knirschte der Kies unter meinen Sohlen Ich war so konzentriert, daß mir der Schweiß auf die Stirn trat. Bei der geringsten Bewegung im Wagen mußte ich reagieren. Ich spürte, wie sich meine Nackenhaare sträubten. Links waren ein paar Blumenbeete. Es duftete nach Rosen.
    Jetzt stand ich hinter dem Wagen, beugte mich vor, starrte durch die Rückscheibe und sah, daß der Fond des Fahrzeuges leer war. Ich trat neben den Buick. Auch auf den Vordersitzen versteckte sich niemand.
    Ich machte noch zwei Schritte und legte die Hand auf die Kühlerhaube. Sie war warm Ich steckte die Pistole weg. zog, mein Taschentuch, legte es vorsichtig über die Klinke der rechten Vordertür und öffnete den Wagen Es roch nach kalter Asche, Zigarettenrauch und Schweiß. Auf dem Boden vor dem Beifahrersitz lag ein Bogen. Im Schein der Innenbeleuchtung sah ich, daß es sich um einen Sportbogen für Jugendliche handelte. Ein einfaches, nicht mal sonderlich schweres Sportgerät, erhältlich in jedem Warenhaus für wenige Dollar. Daneben zwei Pfeile. Die Spitzen waren mit Bast und Stoffstreifen umwickelt und rochen nach Benzin und Teer.
    Ich ließ die Tür ins Schloß fallen, ging zum Jaguar zurück und bediente das Sprechfunkgerät. Ich ließ mich mit der Funkleitstelle im FBI-Gebäude verbinden, beschrieb, wo ich mich befand, und bat darum, mir ein paar Kollegen zu schicken, die den Buick sicherstellen und untersuchen sollten.
    Jetzt, noch nach Butch Wilker und seinem Komplicen zu suchen, war sinnlos.
    Ich wartete, bis die Kollegen eintrafen Dann fuhr ich zum Haus der Tabors zurück Als ich durch das offene Tor kam, lag der Garten'wieder in völliger Dunkelheit.
    »Vorsicht, Jerry«, ertönte plötzlich Phils Stimme vom Haus her »Der Kerl ist noch

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