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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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hier«
    Ich hatte gerade die halbe Strecke zwischen Tor und Gerage zurückgelegt Sofort trat ich auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen.
    Ich duckte mich. Durch das geöffnete Seitenfenster rief ich:
    »Wo ungefähr ist er?«
    »Linke vordere Ecke. Bei den Blautannen.«
    Ich legte den Rückwärtsgang ein, drehte das Steuer nach rechts, ließ den Jaguar zurückrollen, fuhr dann eine Kühlerlänge nach vorn und hatte jetzt die Scheinwerfet voll auf die von Phil bezeichnete Stelle gerichtet, Die grellfen Lichtfinger durchschnitten die Finsternis und tauchten die Blautannenmauer in Helligkeit. Dort drüben rührte sich nichts. Keine Spur von einem Mann, kein Zittern der Zweige, keine Bewegung innerhalb des Lichtkreises.
    Ich öffnete die linke Seitentür und schaltete den Motor aus Die plötzliche Stille hatte etwas Lauerndes, Unheimliches Ich glitt hinter dem Steuer hervor und blickte mich argwöhnisch um Aber ich konnte nichts entdecken.
    In der Ferne wurde der an- und abschwellende Ton einer Polizeisirene laut. Das Geheul kam näher, und nach wenigen Minuten stoppte ein Streifenwagen vor dem Grundstück. Vier Cops sprangen ins Freie und stürmten in den Garten. Ich empfing die Leute. Ich brauchte sie nicht zu instruieren, denn das hatte Phil, der die Verstärkung herbeigerufen hatte, bereits am Telefon getan. Wir durchkämmten das Grundstück und die Nachbargärten, aber wir hatten keinen Erfolg Der Schalldämpferschütze hafte sich davongemacht Wir konnten lediglich feststellen, wo er gestanden hatte. Denn an einigen Blautannen waren frisch geknickte Zweige.
    Als der Morgen graute, untersuchten wir das Schwimmbecken und fanden meine Vermutung bestätigt. Die Kerle hatten mit Benzin und einem Brandpfeil gearbeitet. Bei dieser Festbeleuchtung sollten wir mit einer Schalldämpferpistole ausgeschaltet werden. Sie hatten das Haus also beobachtet und wußten, daß wir da waren. Als der Anschlag nicht klappte, fuhr einer der beiden Mordbuben mit dem Buick davon. Das war ein geschicktes Täuschungsmanöver. Wtr sollten glauben, sie hätten Fersengeld gegeben. In Wirklichkeit blieb einer der beiden zurück.
    »Wenn ich unvorsichtig gewesen wäre«, sagte Phil, »dann hätte es mich bestimmt erwischt. Offenbar rechneten die Kerle damit, daß ich in den immer noch hellerleuchteten Garten treten würde. Aber ich habe darauf verzichtet. Und dann — nach einigen Minuten — bemerkte ich eine Bewegung in der vorderen linken Ecke. Ich wollte sichergehen und probierte eine List. Von Missis Tabor ließ ich mir ein helles Kleid geben. Es hing noch auf dem Bügel. Oben auf den Haken habe ich eine runde Papierscheibe gespießt. Das Licht wurde im Terrassenzimmer gelöscht, die Tür geöffnet. Mit einem Besenstiel als Führung habe ich dann das Kleid an der Tür vorbei wippen lassen und dabei gebrüllt: Gehen Sie von der Tür weg. Missis Tabor! Das Benzin war inzwischen fast ausgebrannt, und von den Blautannen aus muß .Missis Tabor' sehr echt ausgesehen haben. Jedenfalls machte es sofort ,Plobb‘. und das Kleid hatte ein Loch. Ich habe das Geschoß inzwischen aus der Wand gekratzt Die Cops sind leider nicht so schnell gekommen, wie ich erhofft hatte, sonst hätten wir den Burschen vielleicht noch erwischt.«
    »Ich bin gespannt, was die Untersuchung des Buicks ergibt«, sagte ich nachdenklich. »Der Wagen ist gestern abend garantiert irgendwo gestohlen worden. Und wenn wir Butch oder Cliff Wilkers Fingerabdrücke darin finden, dann ist der Fall geklärt.«
    »So dumm werden die beiden nicht sein, Jerry.«
    Leider sollte mein Freund recht behalten.
    ***
    Gegen Mittag kam heftiger Wind auf, und über New York flockten weiße Wolken wie ein Wattemeer.
    Ich stand in unserem Office am Fenster und blickte hinaus.
    »Da kann man nichts machen«, sagte Phil, der an seinem Schreibtisch saß und heißen Kaffee schlürfte. »Der Chef hat recht Wir haben nur einen Verdacht, nur eine Vermutung. Alles kann man im besten Falle als Indizien bezeichnen. Aber wir haben nicht die Spur eines greifbaren Beweises, daß Butch Wilker der Initiator des nächtlichen Feuerzaubers war. Ein gestohlener Buick, aber keine Fingerspuren, kein Gegenstand, nichts. Beim jetzigen Stand der Dinge bekommen wir niemals einen Haftbefehl. Und eine Großfahndung nach Butch Wilker ist nicht gerechtfertigt.«
    »Man kann den Tabors schließlich nicht zumuten, daß sie sich dauernd bewachen lassen. Stein und Palmer können ' nicht ewig dort draußen herumsitzen.«
    »Na,

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