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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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sonnengebräunten Rassegesicht durch kräftige schwarze Brauen unterstrichen. Unter nur wenig getuschten Wimpern leuchteten kühle, eisgraue Augen. Die Lady war sicherlich noch in der besseren Hälfte der Zwanziger und ungewöhnlich groß und schmal. Sie trug helle Popelinhosen und einen schwarzen Pullover
    »Darf ich Ihre Legitimation sehen, Mister G-man?«
    »Natürlich,« Ich zeigte ihr meinen Ausweis. »Können Sie mir weiterhelfen?«
    »Ich kann. Bitte treten Sie ein.«
    Der Raum war mit -hellem Holz getäfelt, der Boden dunkelblau ausgelegt. Außer einer riesigen, hellgrauen Couch, einer Musiktruhe und einer fahrbaren Hausbar gab es kein Möbelstück
    »Bitte, nehmen Sie Platz, Mister… , Cotton. — War das richtig?«
    Ich nickte und näherte mich der linken Seite der Couch, denn dorthin hatte das Girl gedeutet, »Sie haben den richtigen Riecher gehabt, Mister Cotton. Mir gehört nämlich die Long-Island-Bar«
    »Ich nehme as. Sie können sich vor Gästen nicht retten«, sagte ich und lächelte breit. »Oder lassen Sie sich in Ihrem Etablissement nicht sehen?«
    »Doch. Ich stehe jeden Abend hinter der Theke und schenke an glatzköpfige Millionäre Drinks aus.«
    »Zu Ihnen kommen sicherlich nicht nur Millionäre?«
    Sie liftete die linke Augenbraue um ein paar Millimeter und sah mich fragend an.
    »Ich nehme an. Sie kommen jetzt auf den Grund Ihres Besuches, Mister G-man?«
    »Richtig. — Kennen Sie Cliff Wilker?«
    »Den Kerl von der Hundefarm Der kommt häufig.«
    »Sie sagen ,Kerl' Schätzen Sie ihn nicht sonderlich?«
    Sie zuckte die Achseln. »Er benimmt sich ordentlich und hat bislang noch nicht die Zeche geprellt. Aber er riecht immer ein bißchen nach Hundestall«
    »War er gestern bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Wann kam er?«
    »Tja, genau weiß ich es nicht Aber es wird kurz vor Mitternacht gewesen sein.«
    »Und er blieb bis…«
    »… ich die Bar schloß Das war um fünf.«
    »Und die ganze Zeit war er in der Bar? Er ist zwischendurch nicht weggewesen?«
    »Nein. Er hing auf seinem Hocker an der Theke, als hätte man ihn dort festgeleimt. Er versuchte mit Peggv Frazer zu flirten. Aber sie hat ihn natürlich abblitzen lassen« Die Vorstellung 3chien sie zu belustigen, denn sie lachte leise vor sich hin.
    »Peggy Frazer? Wer ist das?«
    »Ein häufiger Gast in meiner Bar. Jung, bildhübsch, Stieftochter von Emmett Frazer.« Sie sah mein verständnisloses Gesicht und fuhr erstaunt fort. »Was, den kennen Sie auch nicht? Emmett Frazer hat mehr Millionen als Sie Dollar in der Tasche haben. Er hat mehrere Fabriken, in denen das bekannte Schlankheitsmittel ,Efdeh‘ hergestellt wird. Mit dem Zeug hat er seine Millionen gemacht.«
    »So so«, brummte ich uninteressiert und überlegte, wer Butch Wilker in der vergangenen Nacht geholfen haben konnte. Denn Cliff Wilker schied offensichtlich als Mittäter aus. War der Gehilfe der zweite Mann?
    »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« fragte das Girl und schob die Hausbar wie einen Kinderwagen in die Nähe der Couch.
    »Bitte nur einen Soda-Drink, keinen Alkohol.«
    »Absti…«
    »Nein, aber ich fahre einen ziemlich schnellen Sportwagen, und die Straßen nach New York sind weder verkehrsfrei noch von Gummibäumen gesäumt.«
    »Na schön, dann kriegen Sie einen Tomaten-Flip,« Sie begann zu mixen. »Ich hoffe, ich darf Sie bald mal als Gast begrüßen. Es wird Ihnen sicherlich in meiner Bar gefallen.«
    »Ganz bestimmt«, sagte ich. »Wenn Sie die Drinks mixen, würde es mir auch in einem Kuhstall gefallen.«
    ***
    Am folgenden Tage und auch während der drei nächsten blieb Butch Wilker verschwunden. Die Tabors wurden weiterhin auf Schritt und Tritt von zwei meiner Kollegen begleitet. Aber ein weiterer Anschlag ereignete sich nicht. Achtundvierzig Stunden lang beschatteten wir Cliff Wilker. Doch der fiunde-Züchter benahm sich völlig unverdächtig, und die Überwachung wurde eingestellt.
    Daß wir nicht zum letztenmal von Butch Wilker gehört hatten, davon war ich überzeugt. Denn der Mann war fast mittellos, würde also bald .versuchen, sich Geld zu beschaffen. Daß er einen Job annehmen und ehrlich arbeiten würde, hielt ich für unmöglich. Ich war überzeugt, daß er zur Zeit in seinem Versteck eine Teufelei ausbrütete, um schnell und bequem an Geld zu kommen.
    ***
    lch hatte verschlafen und kam ziemlich spät zum Dienst. Als ich in unser aufgeräumtes, noch morgenkühles Office trat, sah ich sofort den Zettel auf meinem Schreibtisch, Es war Phils

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