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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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gemeinsam zu Ihrer Strandhütte in Ihrem Wagen. Ich lege mich hinter den Vordersitzen auf den Boden. Wilker wird bis an den Wagen herankommen, dann packe ich den Kerl. Und wenn wir ihn erst haben, wird es kein Problem mehr sein, Ihre Tochter zu finden.« Ich zündete mir eine zweite Zigarette an und fügte hinzu: »Allerdings ist dieser Plan nicht ohne Risiko — für Sie und für Peggy. Möglicherweise entwischt mir Wilker, oder er hält eine Pistole in der Hand und kann vielleicht noch den Finger krümmen, oder er hat einen Komplicen, der Peggy dann schleunigst an einen anderen Ort bringt.«
    Die Frau rauchte hastig. Nach einer Weile war sie zu einem Entschluß gekommen.
    »Ich nehme Ihren Vorschlag an, Mister Cotton. Ich glaube, es ist die beste Möglichkeit, Peggy zu helfen. Allein schaffe ich es doch nicht. Und ohne Risiko für mich oder Peggy geht’s nun mal nicht.«
    »Sehr vernünftig«, lobte ich. »Warten Sie bitte einen Augenblick. Ich muß noch mal zu meinem Wagen.«
    Ich stieg aus, ging zum Jaguar, kletterte auf den Vordersitz, öffnete das Handschuhfach und bediente das Sprechfunkgerät.
    Ich bekam Verbindung mit der Funkleitstelle im FBI-Gebäude und erkundigte mich nach dem Ergebnis der systematischen Suche in der Smithtown Bay. Die Kollegen hatten nicht den geringsten Hinweis auf Butch Wilker entdeckt und die Aktion bei Anbruch der Dunkelheit abgebrochen.
    Ich informierte den Kollegen über mein Vorhaben, fuhr den Jaguar dann auf einen schmalen Feldweg, schloß die Türen ab und ging zurück zum Cadillac.
    Ich stieg in den Fond. , »Wir können fahren, Missis Frazer.« Sie ließ.den Motor an, wendete und fuhr dann mit mäßigem Tempo in Richtung Centerbeach. Nach etwa zwei Minuten bog sie in die Horse Block Road, und wir rollten nordwärts zur Smithtown Bay. Die Fahrt verlief schweigend und dauerte nur eine knappe Viertelstunde. Die Straße war wie leergefegt. Rechts und links der Fahrbahn wuchs dürres Stangenholz.
    »Wir sind bald da. Mister Cotton. Sie müssen sich verstecken.«
    »Okay.«
    Ich zog die Pistole aus der Schulterhalfter, ließ das Magazin aus dem Griff gleiten, überprüfte die Zahl der Patronen, schob dann das,Magazin zurück und lud die Waffe durch. Ich steckte sie in die Halfter. Dann hockte ich mich auf den Boden hinter die Vordersitze, zog den Hut in die Stirn und machte mich so klein wie möglich.
    In dem Wagen roch es nach Staub und ganz schwach nach einem teuren Parfüm. Aber es gefiel mir nicht so gut wie die »Schwarze Narzisse« von Florence Kovar.
    Die Frau fuhr jetzt sehr langsam.
    »Noch zwei Minuten, Mister Cotton.« Ihre Stimme war dünn und heiser vor Aufregung. Ich bewunderte die Frau. Was sie seit heute morgen durchgemacht hatte, war mehr, als ein Mensch gemeinhin verkraften kann.
    Ich hob die Nase und lugte durch das Seitenfenster.
    Wir fuhren immer noch durch Wald. Aber jetzt waren es Krüppelkiefern.
    Der Nachtwind rauschte in ' den Bäumen, und in der Ferne tutete ein Dampfer. Dann traten die Bäume zurück und gaben den Blick auf eine grasige und sandige Fläche frei. Dahinter lag wie eine dunkle, geriffelte, sanft schaukelnde Glasplatte das Meer.
    Der Cadillac holperte über einen unbefestigten Weg. Ich roch Salzwasser. Als ich einen vorsichtigen Blick über die Lehnen der Vordersitze riskierte, sah ich die Strandhütte. Sie war so groß wie ein Bungalow, umzäunt, und bestand aus hellen Klinkern. Vor den Fenstern waren dunkle Jalousien.
    Das alles erfaßte ich mit einem kurzen Blick. Dann duckte ich mich Wanda Frazer stoppte den Wagen. Der Motor wurde abgewürgt, und nachdem sein Geräusch erstorben war, legte sich gespenstische Stille über die einsame Gegend
    »Bleiben Sie sitzen!« flüsterte ich. »Ja«, kam es ebenso leise zurück. Dann warteten wir.
    Ich hörte die Geräusche der Nacht und das Brummen eines Flugzeuges. Meine Haltung war unbequem. Schon nach wenigen Minuten waren die Beine gefühllos, und ich mußte mich mit den Händen auf die Rücksitze stützen, um nicht zur Seite zu kippen. Vorsichtig veränderte ich meine Lage. Ich setzte mich auf den Boden und streckte die Beine aus. Jetzt war ich zwar nicht mehr ganz so sprungbereit, aber im Ernstfall immer noch schneller als mit eingeschlafenen Füßen.
    Ich lauschte angestrengt.
    »Sehen Sie etwas?« fragte ich leise »Nein.«
    »Brennt irgendwo Licht?«
    »Keine Spur.«.
    »Können Sie etwas auf dem Wasser erkennen?«
    »Ich sehe nichts.«
    Wieder verstrichen einige Minuten. Dann flatterte

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