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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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ich…«
    »Was?«
    »Ich verlor die Nerven!«
    »Warum? Ein roter Jaguar ist doch ein hübscher Anblick.«
    »Ich meine… ich… ich wollte nicht, daß Sie mich sehen!«
    »Und warum nicht?«
    »Mister Cotton, Peggy ist doch mein einziges Kind, Und ich möchte alles tun, um sie lebend zurückzubekommen.« »Wir wollen das gleiche. Aber was hat das mit Ihrem seltsamen Verhalten zu tun?«
    »Ich dachte, Sie verfolgen mich.«
    »Unsinn. Warum sollte ich Sie verfolgen? Und außerdem: Wenn man jemanden verfolgt, dann überholt man nicht und kurvt vor dessen Nase herum,«
    »Adi ja, das stimmt. Ich habe nicht daran gedacht. Ich war so erschrocken, als Sie plötzlich in meinem Scheinwerferlicht auftauchten.«
    »Warum sollte ich Sie verfolgen?«
    »Ich… ich…«
    Als ich den Kopf wandte, sah ich, daß sie die Lippen aufeinanderpreßte und vor sich hinstarrte
    »Sie wollten auf eigene Faust etwas unternehmen, Missis Frazer?«
    »Ja«, kam es leise zurück.
    »Sie hätten sich nur in Gefahr gebracht,«
    »Das ist mir egal. Für Peggy…«
    »Sie können Ihrer Tochter nicht helfen, Missis Frazer. Glauben Sie mir. Wir haben in solchen Dingen mehr Erfahrung.«
    »Ich , . ich muß aber hin, Mister Cotton.«
    »Wohin?«
    »Zu unserer Strandhütte.«
    Plötzlich spürte ich ein nervöses Kribbeln unter der Kopfhaut. »Strandhütte? Was wollen Sie dort?«
    »Ich soll hinkommen.«
    »Hat Butch Wilker angerufen?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Vor einer halben Stunde.«
    »Hat mein Kollege das Gespräch mitbekommen?«
    »Nein, Er war gerade im Badezimmer, um sich die Hände zu waschen, als das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.«
    »Wer war am anderen Ende der Leitung?«
    »Saul Mel… ich meine, dieser Butch Wilker.«
    »Nannte er seinen Namen?«
    »Nein. Aber ich erkannte ihn an der Stimme. Er sagte: ,Wenn Ihnen das Leben Ihrer Tochter lieb ist, dann kommen Sie sofort zu Ihrer Strandhütte an der Smithtown Bay.‘ Dann hat er aufgelegt.«
    »Sie haben meinem Kollegen den Anruf verschwiegen?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben natürlich auch das Tondbandgerät nicht eingeschaltet?«
    »Natürlich nicht. Ich wollte ja nichts riskieren.«
    Ein schwerer Lastwagen mit Anhänger fuhr an uns vorbei. Es rumpelte gewaltig, und der Fahrer beugte sich aus dem Führerhaus und rief mir etwas zu. Ich verstand die Worte nicht.
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe gesagt, daß ich schlafen gehe. Dann habe ich durch den Hinterausgang das Haus verlassen, bin in den Ort gelaufen und habe mir bei einem Autoverleih den Cadillac besorgt. Die Leute kennen mich. Ich habe Kredit. Alles ging reibungslos. Und dann bin ich losgefahren. Den Rest wissen Sie.« Ich zog eine Zigarettenpackung aus der Hosentasche.
    »Darf ich rauchen?«
    Sie hatte nichts dagegen.
    »Und was nun?« fragte ich. »Wenn Wilker Sie zur Strandhütte bestellt hat, dann ist anzunehmen, daß er dort wartet. Was er' von Ihnen will, ist mir rätselhaft. Wenn es sich um die Bedingungen zur Geldübergabe handelte, dann hätte er sich auch am Telefon gesprächiger zeigen können. Denn… Halt mal, da fällt, mir etwas ein. Es ist doch gar nicht so dumm, daß er Sie dorthin bestellt. Er nimmt sicherlich an, daß wir das Telefon überwachen und folglich alles mitbekommen, was er Ihnen sagt. Das ist riskant für ihn — erschwert die Geldübergabe. Wenn er Sie aber irgendwohin bestellt und nur mit Ihnen spricht, so steigen seine Chancen. Er vertraut darauf, daß Sie unter dem Schock des Mordes stehen und ihm gefügig sind. Er muß nur aufpassen, daß Sie allein zur Strandhütte kommen.« Ich schnippte 'Zigarettenasche durch das Seitenfeaster.
    »Und was nun, Missis Frazer?« wiederholte ich.
    Sie zuckte die Achseln. »Ist es falsch, daß ich allein zur Strandhütte will?«
    »Hm. — Sie dürfen sich über Butch Wilker keine Illusionen machen. Erwarten Sie nicht, daß er sich fair benimmt oder gar an Abmachungen hält. Er ist ein Kidnapper und Mörder. Er will eine halbe Million Dollar von Ihnen. Und um das Geld zu bekommen, ist ihm jedes Mittel recht. Ich habe Ihnen schon mal erklärt, daß die Zahlung der Summe keine Garantie für Sie ist, Peggy wirklich unbeschadet wiederzusehen.«
    Die Frau zerrte nervös an den Fingern. Nach einigen Sekunden des Schweigens bat sie um eine Zigarette. Ich reichte der Frau auch Feuer. Dann schwenkte ich langsam das flackernde Streichholz durch die Luft, bis es erlosch. Dabei sagte ich:
    »Ein Vorschlag, Missis Frazer. — Wir fahren jetzt

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