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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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habe nichts damit zu tun. Auf Ehre nicht. Ich bin doch nicht wahnsinnig und brocke mir ein Kidnapping ein. Ich habe keine Lust, auf dem Elektrischen Stuhl zu landen.«
    »Auch .auf Mord steht die Todesstrafe.«
    »Auch mit Mord habe ich nichts zu tun. Ich kenne Emmett Frazer gar nicht.«
    »Auch sonst niemanden aus der Familie?«
    »Niemanden.«
    »Und woher kennen Sie die Namen?« , »Na, die sind doch hier in der ganzen Gegend bekannt. Die Frazers werden doch…«
    »Sie lügen. Sie kennen zumindest Peggy Frazer. Neulich haben Sie versucht, mit dem Girl in der Long-Island-Bar zu flirten.«
    Wilkers Gesicht wurde aschfahl. Er setzte zweimal zum Sprechen an, ehe er die Worte herausbrachte:
    »Das mag ja sein. Aber deswegen bin ich doch nicht gleich an einem Kidnapping beteiligt. Ich…« Er schluckte, und sein Adamsapfel begann zu hüpfen.
    »öffnen Sie die Tür«, sagte ich. »Ich will jetzt endlich in den Keller.«
    Er trat neben mich, zog einen Schlüssel aus der Tasche und schob ihn ins Schloß der Tür Es knirschte, als er ihn drehte. Dann stieß Wilker die Tür auf, langte in die Dunkelheit und knipste links an der Wand einen Schalter an. Eine Lampe flammte auf. Sie lag außerhalb meines Blickfeldes, aber ihr Licht erhellte eine steile Steintreppe und einen Teil des Ganges. Es roch modrig.
    »Gehen Sie voran«, sagte ich, »Sie auch.« Das galt dem Indianergesichtigen, den Wilker mit »Simon« angeredet hatte.
    Als der Kerl an mir vorbeiging, fragte ich:
    »Haben Sie auch einen Familiennamen, Simon?«
    »Ich heiße Nadler«, zischte er und folgte seinem Chef.
    Ich stieg die Treppe hinab, und dabei hatte ich für einen Moment das Gefühl, in eine Gruft zu steigen.
    Es gab nur einen Kellerraum. Er war nicht sonderlich groß und hatte nur einen kleinen Lichtschacht, der für die Frischluftversorgung nicht reichte. Säcke mit Hundekuchen standen herum. In einer alten Zinkbadewanne lagen große, braunrote Stücke Pferdefleisch. Sie schienen noch frisch zu sein, denn ihr Geruch war zu ertragen.
    Ich schaute mich kurz um. Es gab kein Versteck. Nichts deutete auf die Anwesenheit eines Menschen hin. Und daß Butch Wilker sich nach zwölf Jahren Zuchthaus in einem derartigen Loch verkriechen würde, war kaum anzunehmen.
    »Okay«, sagte ich. »Zeigen Sie mir die anderen Räume.«
    Wir gingen hinauf, und Wilker verschloß die Kellertür. Warum er es tat, war mir schleierhaft. Vielleicht hatte sein Gehilfe eine Schwäche für Hundekuchen.
    Ich blickte in die Küche, in ein verwahrlostes Wohnzimmer und in zwei Schlafzimmer. Etwas Verdächtiges sah ich nicht.
    »Haben Sie kein Bad?« fragte ich dann.
    »Wir waschen uns draußen im Schuppen«, war die Antwort.
    Ohne Widerstreben führte mich der Hundezüchter durch sein Anwesen. Ich blickte in jeden Winkel und in jede Ecke. Aber nichts deutete darauf hin, daß sidh der Ex-Häftling oder das Mädchen hier befanden.
    Ich untersuchte auch die Hundeställe, die jetzt leer waren, da sich die Tiefe in den Zwingern befanden.
    Cliff Wilker redete während der ganzen Zeit kein Wort. Er starrte mit gekrausfer Stirn vor sich hin und schüttelte von Zeit zu Zeit den Kopf, als könnfe er etwas nicht begreifen.
    Als die Sonne den Horizont berührte, war ich mit der Haussuchung fertig. Ich stieg in den Jaguar upd fuhr davon. Ich erreichte Peconic nach etwa zwanzig Minuten, fuhr zu dem Haus, in dem Florence Kovar wohnte, und klingelte.
    Eine Minute später saß ich auf der grauen Couch und erschnupperte ein dezentes Parfüm.
    »Phantastisch«, sagte ich und pumpte die Lungen voll.
    »Meinen Sie mich oder mein Parfüm?«
    »Wenn ich Sie gemeint hätte, würde ich mich nicht eines so schwachen Ausdrucks bedient haben. — Wie heißt das Parfüm?«
    »Schwarze Narzisse.«
    »Toll. Daß Cliff Wilker nichts für Ihr Naschen ist, kann ich verstehen.«
    Florence stützte das Kinn auf die Hand und seufzte. »Sind Sie wieder dienstlich hier?«
    »Ja. Aber — ich muß sagen, manchmal macht der Dienst auch Spaß.«
    »Ich nehme an, das war ein Kompliment, Mister G-man. — Danke.«
    »Cliff W'ilker«, sagte ich nachdenklich, »Sie haben doch sicherlich ein paar Brocken des Gesprächs mitbekommen?«
    »Welches Gespräch meinen Sie?«
    »Na, Wilker hat doch versucht, mit Peggy Frazer zu flirten. Was hat er zu ihr gesagt?«
    »Na, was Männer halt so sagen. Er hat Komplimente gedrechselt, sich albern benommen, versucht, ihr dea Hof zu machen.«
    »Sie haben keine Einzelheiten, mehr im

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