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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu. Eine junge Würge-Schlange, die noch nicht genug Kraft entwickeln konnte. Trotzdem reichte es Nicole. Sie brauchte alle Kraft, das Biest von ihrem Hals zu lösen. Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es, um mit einem Fausthieb eine weitere Schlange zu betäuben.
    Und im nächsten Moment war der Schlangenspuk vorbei.
    Die Tiere, die unversehrt geblieben waren, glitten rasch davon, verließen geradezu fluchtartig den Wagen und verschwanden im dichten Unterholz.
    Es wurde ruhig.
    Nur die Hupe des zweiten Landrovers gellte immer noch, bis auch dieser schaurige Ton schließlich abriß.
    »Bart und Lucy!« stieß Tendyke hervor. »Es muß sie erwischt haben!«
    Er schnellte sich aus dem Wagen, nicht ohne genau hinzusehen, wohin er seine Füße setzte. Er eilte zu dem zweiten Wagen hinüber. Auch hier sah er Schlangenkörper raschelnd verschwinden. Aus weitaufgerissenen Augen starrte Bart Fuller ihn an, im Fahrersitz weit zurückgelehnt. Neben ihm schien Lucy Dolyn in der Bewegung erstarrt zu sein.
    »Bart…«
    »Das Serum, schnell«, keuchte Fuller. »Das Biest hat mich erwischt.«
    Er bewegte sich nicht. Er wußte nur zu genau, daß jede Bewegung das Schlangengift schneller durch seine Adern kreisen lassen würde, dem Herzen entgegen! Er mußte vorhin auf den Hupring des Lenkrads gefallen sein, und Lucy hatte ihn zurückgezerrt.
    Tendyke eilte nach vorn, um in der Ausrüstung zu kramen. In der Zwischenzeit hatten auch Zamorra und Nicole den Wagen verlassen. Zamorra wurde von grünlichem Licht umflirrt. Er bewegte sich nur langsam, sah sich sichernd nach allen Seiten um.
    Tendyke lief zum zweiten Wagen zurück. Er ließ sich die Bißwunde zeigen, öffnete sie mit der Messerspitze, die er vorher eingehend mit der Feuerzeugflamme bestrichen hatte, um eventuelle Keime abzutöten. Der schnellere Blutfluß der Wunde spülte den größten Teil des Giftes wieder hinaus. Danach setzte Tendyke Fuller die Injektion mit dem Serum.
    »Du wirst auf den Beifahrersitz umsteigen müssen«, sagte Tendyke. »Bewege dich dabei so wenig wie möglich. Ab jetzt wird Lucy fahren.«
    »Wem sagst du das?« keuchte Fuller. »Danke, Partner… was ist mit eurem Wagen?«
    »Vor den Baum gegangen. Wir werden uns die Sache mal ansehen. Aber ich bin sicher, er ist noch fahrtüchtig. Diese verdammten Biester… Es war eine der Fallen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Fuller gepreßt. »Normal ist das schließlich nicht, daß Schlangen so gezielt angreifen.«
    »Die Biester werden nicht wieder angreifen«, sagte Tendyke. »Zweimal derselbe Trick wäre einfallslos.« Er ging wieder nach vorn. Zamorra betrachtete seinen Unterarm. Dort, wo ihn die Schlange gebissen hatte, verdichtete sich das grünliche Flirren, das ihn einhüllte.
    »Schon gut«, sagte er. »Das Amulett zieht das Gift aus meinem Körper. Hoffe ich wenigstens.«
    »Dann hoff mal weiter. Vorsichtshalber bekommst du auch deine Injektion.«
    Anschließend sah sie sich den Wagen an. Beide Fahrzeuge besaßen vorn ein starkes Hammschutzgitter. Es hatte die Wucht des Aufpralls aufgefangen. Es war ihr Glück gewesen, daß einer der niedrigsten Gänge eingelegt gewesen war und daß der Wagen trotz der Vollgas-Reaktion Tendykes auf dem unebenen Grund nicht so schnell hatte beschleunigen können, wie das auf festem Boden der Fall gewesen wäre. Der Rammschutz hatte sich etwas verzogen, und ein Teil der Karosserie war verformt, an der der »Kuhfänger« befestigt war. Aber es war nicht weiter schlimm. Der Wagen war nach wie vor uneingeschränkt fahrtüchtig.
    »Das nächste Mal trittst du auf die Bremse«, schlug Nicole vor. »Wer weiß, ob wir beim nächsten Aufprall ebensogut davonkommen.«
    »Die Quittung habe ich hier.« Tendyke riß das Hemd auf und deutete auf die blauen Flecken, die ihm das Lenkrad verpaßt hatte. »Ich kann froh sein, daß die Rippen gehalten haben. Dabei habe ich mit Absicht Gas gegeben. Schnell ’raus aus der Gefahrenzone. Das Schlagloch, das den Wagen aus der Spur gerissen hat, konnte ich nicht sehen, weil ich ja Augenflirt mit dem Schlangentier hatte. Hast du im Brehm nachgeschlagen, was das für ein Biest war?«
    »Du hast Nerven«, murmelte Nicole. »Ich denke, für die nächste Etappe werde ich mich ans Lenkrad setzen.«
    Sie fuhr den Wagen ein paar Meter zurück. Zweige und Laub blieben hängen, würden sich aber bald verlieren.
    »Können wir weiter?«
    »Wir können«, signalisierte Lucy von hinten.
    »Der nächsten Falle entgegen… wieso, zum Geier, sind die

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