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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schlangen eigentlich so blitzartig verschwunden?«
    »Merlins Stern«, sagte Zamorra, während die beiden Wagen wieder anrollten. »Als das Biest mich gebissen hat, reagierte das Amulett. Die Schlange muß es irgendwie berührt haben. Im gleichen Moment spürte Merlins Stern Magie, und er baute das grüne Schutzfeld auf. Das muß für die Schlangen wie ein Stromstoß gewesen sein. Sie sind geflohen.«
    »Ich frage mich«, sagte Nicole, »wieso das Amulett diese Falle nicht vorher erkannt hat, wenn doch Magie im Spiel war.«
    Das allerdings fragte sich Zamorra auch.
    ***
    Jener, der den Angriff der Schlangen eingeleitet hatte, registrierte die Niederlage. Die Falle war unwirksam geblieben. Seine gelblichen Augen sahen den beiden Wagen nach, die sich langsam weiter ostwärts entfernten. Zwar waren mindestens zwei der Insassen verletzt worden, aber nicht ernsthaft genug. Sie besaßen Serum, und sie würden es überleben.
    Und sie besaßen einen magischen Schutz. Im gleichen Moment, als eine der Schlangen einen seltsamen Gegenstand berührte, war der Bann gebrochen. Die Tiere wurden frei und flo hen. Der Beobachter hatte es wie einen schmerzhaften Stich gespürt, als die fremde Magie seine eigene neutralisierte. Dabei war es nicht einmal seine eigene gewesen. Sie war ihm nur verliehen worden…
    Sein Körper verfiel in Zuckungen und veränderte seine Gestalt. Dann huschte er zu der Stelle, wo sein dunkles Gewand lag, schlüpfte hinein und eilte davon. Der Dschungel war nicht sein Feind. Er kam rasch voran, um Bericht zu erstatten.
    Er fürchtete nicht, für sein Versagen verurteilt zu werden. Die fremde Magie hatte niemand voraussehen können.
    Und wenn, so hatte man ihm nichts davon gesagt.
    ***
    Nach rund einem halben Kilometer erreichten sie eine Stelle, an der sich der Pfad durch den Dschungel verbreitete, um direkt dahinter wieder schmal zu werden. Ein dunkler Tunnel ins Nichts, in die Dunkelheit. Nur wenig Licht drang durch das dichte Blätterdach auf den Weg hinab.
    Nicole hielt an.
    Sie ging nach hinten. »Was ist das hier? War hier auch eine der Fallen?«
    »Nein«, sagte Fuller. »Hier haben wir das erstemal übernachtet. Wir brauchten ein wenig Platz für die Zelte. Wir wollten nicht in den Wagen schlafen. Du wirst diese Stellen noch viermal finden.«
    »Vier Übernachtungen auf fünfzig Kilometer?« Nicole pfiff durch die Zähne.
    Fuller grinste. Lucy Dolyn hob die Schultern. »Es war kein Vorankommen«, sagte sie. »Du mußt bedenken, daß wir uns jeden Meter freikämpfen mußten. Schau dir das Dickicht ringsum an. Dann hast du eine ungefähre Vorstellung von dem, was uns erwartet, wenn wir das letzte Stück bis zum Tempel zurücklegen.«
    »Hoffentlich ist er näher, als ihr geglaubt habt«, murmelte Nicole und stieg wieder in den ersten Wagen. Sie berichtete den beiden Männern.
    »So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht«, sagte Zamorra. »Wir werden wahrhaftig einiges zu tun bekommen. Hoffentlich hält Bart durch. Bei mir scheint die Giftwirkung erst gar nicht mehr einzutreten. Wenn bei ihm aber das Serum versagt…«
    »Kannst du ihm nicht mit Merlins Stern helfen?«
    »Wenn es nicht anders geht, werde ich es wohl müssen. Aber ich möchte die Energie des Amuletts nicht zu früh verbrauchen. Wer weiß, wann wir es das nächste Mal brauchen, und dann muß es stark sein.«
    »Wir haben doch noch den Dhyarra-Kristall.«
    »Sicher… wir können natürlich jeden Trumpf schon gleich zu Anfang ausspielen.«
    Nicole nahm es als Vorwurf und schwieg.
    Die Wagen rumpelten weiter über den unebenen Boden. Nach wie vor ging es bergauf. Zamorra hoffte, daß mit zunehmender Höhe der Regenwald etwas lichter wurde. Er lauschte den Tierstimmen, die erklangen, wenn das Brummen der Motoren zwischendurch leiser wurde. Solange die Tiere sich bemerkbar machten, war alles in Ordnung. Er erinnerte sich, daß er vor dem Schlangenangriff eine seltsame Stille registriert hatte. Er hatte ihr keine Bedeutung beigemessen. Aber jetzt erkannte er, daß es ein Warnzeichen gewesen war. Die Tiere hatten das Unheimliche weitaus früher erfaßt.
    »Ich denke, wir werden es wohl bis zu der letzten Falle schaffen«, sagte Tendyke. »Dort können wir das Nachtlager aufschlagen und ziehen dann morgen unter erschwerten Bedingungen weiter. Wichtig ist nur, daß wir diese letzte Falle rechtzeitig erkennen. Denn sie dürfte noch nicht entschärft worden sein.«
    »Hoffentlich erkennen Bart und Lucy die Stelle rechtzeitig wieder.«
    »Werden sie

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