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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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besaßen keine Klimaanlagen. Dennoch hatte Bart Fuller darauf bestanden, daß die Verdecke nicht abmontiert wurden. ES war zwar kein Monsunregen zu erwarten und ein Wagendach deshalb eigentlich nicht erforderlich, aber Fuller kannte die tiefliegenden Äste, die sie beim ersten Vordringen zurückgelassen hatten. Und diese Äste waren nicht immer unbelebt. Spinnen, Schlangen, Tausendfüßler und anderes Gewürm wohnte dort und mochte sich auf die Autos und damit auf die Menschen fallen lassen. Die Verdecke schützten davor.
    Vor den Stechfliegen und anderen Insekten schützte die Creme, mit denen sie sich eingerieben hatten und die einen durchdringenden Geruch ausströmte. Sie selbst hatten sich inzwischen fast schon daran gewöhnt, aber die Insekten wurden davon abgestoßen. Indessen würden sie die Prozedur des Einreibens des öfteren wiederholen müssen. Über kurz oder lang wurde der Schweißgeruch stärker als die Mückenabwehr.
    Noch war es nicht soweit.
    Rund fünfzig Kilometer…
    Wie lang fünfzig werden konnte, zeigte sich schon ziemlich bald. Unter normalen Umständen, auf glatter Straße, war das in weniger als einer Stunde zu schaffen. Hier nicht. In der Tat zeigte sich überall schon wieder neuer Bewuchs. Zamorra bekam einen Eindruck von der Arbeit, die auf die erste Expedition gewartet haben mußte. Sie hatten sich mit den Macheten und Äxten einen Weg durch den Urwald schlagen müssen, der breit genug war, die Landrover durchzulassen. Denn die Männer und Lucy hatten keine Lust gehabt, ihre Ausrüstung auf dem Rücken zu schleppen, und zudem hatten sie damit gerechnet, einen Schatz abtransportieren zu können. Deshalb hatten die Wagen mitgemußt.
    Eines der Fahrzeuge befand sich noch am Ende des Weges, dort, wo sie vor der letzten Falle kapituliert hatten.
    Tendyke lenkte den ersten Landrover. Fuller fuhr jetzt an zweiter Stelle. Der Weg war hier nicht mehr zu verfehlen. Es gab ja nur den einen. Und Zamorra hatte es für besser erachtet, wenn er im vordersten Wagen fuhr. Der Fallen wegen…
    »Hier kommst du dir vor wie bei der Camel-Trophy«, grinste Tendyke verzerrt. »Besser mit ’ner Schlange im Auto, als mit dem Auto in der Schlange…«
    »Beschreib nicht. In Brehms Tierleben steht geschrieben, daß es hier Schlangen geben soll. Vorwiegend giftige«, machte Nicole sich von der Rückbank her bemerkbar.
    »Was du nicht sagst - hier ist schon eine«, stellte Tendyke fest.
    Sie war polternd auf dem Wagendach gelandet und ließ jetzt ein gutes Drittel ihres Körpers zum Fahrerfenster herein abwärts pendeln.
    Tendyke griff blitzschnell zu. Mit beiden Händen. Daß er dabei das Lenkrad des Wagens loslassen mußte, berührte ihn nicht. Zamorra fand es bemerkenswert, da der Abenteurer gleichzeitig das Gaspedal niedertrat. Während der Landrover einen heftigen Sprung vorwärts tat, erfaßte Tendyke die Schlange mit traumwandlerischer Schnelligkeit mit beiden Händen und brach ihr das Genick. Dann, in der gleichen Bewegung, zog er sie ganz in den Wagen und warf sie nach hinten.
    »Könntest du mal in dem schlauen Buch nachsehen, wie das liebe Tier heißt?« fragte er trocken.
    Es gab einen dumpfen Schlag. Der steuerlose, beschleunigte Wagen war vor einen Baum geprallt. Der Ruck katapultierte die Insassen nach vorn. Zamorra konnte sich noch abstützen. Tendyke prallte gegen das Lenkrad, und Nicole flog zwischen den Sitzen nach vorn.
    Im gleichen Moment drangen vier, fünf weitere Schlangen ein.
    Der Aufprallruck hatte die Menschen nach vorn geschleudert, fort von den Stellen, die die Schlangen gezielt angriffen. Widerliches Zischen und Fauchen wurde hörbar. Von einem Moment zum anderen tobte im Wagen das Chaos.
    Nicole befand sich in der besten Position. Sie konnte zwei der Schlangen gleichzeitig packen und wieder nach draußen befördern. Dann ließ sie sich nach hinten zurückfallen und entging den zustoßenden Zähnen eines dritten Reptils. Kleine Tröpfchen glitzerten an den Zähnen.
    Gift!
    Sie besaßen zwar ein Standard-Serum gegen Schlangengifte. Aber ob es hundertprozentig gegen gerade die Art wirkte, von der man gebissen wurde, war ein Risiko. Und bei der Menge der angreifenden Tiere war es noch fraglicher, ob das Serum das Gift mehrerer Bisse neutralisieren konnte.
    Zamorra schrie auf, als sich eine der Schlangen in seinem Unterarm verbiß. Er schlug zu. Tendyke wirbelte mit seinem Messer und stieß damit auf die Schlangen ein. Eine wickelte ihren Leib blitzschnell um Nicoles Hals und drückte

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