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0366 - Er kam aus der Tiefe

0366 - Er kam aus der Tiefe

Titel: 0366 - Er kam aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das wüßte ich nicht? Ich weiß auch, wie man sie blockiert. Vergiß nicht, daß dein Vater Merlin mein Lehrmeister war!«
    Er sprach ruhig und sicher, obgleich es in ihm tobte. Die Bestie Goror kam immer näher. Jetzt reichte eigentlich schon ein schneller Sprung, um Zamorra zu erreichen.
    Aber er fühlte, wie Sara Moon unsicher wurde. Sie wußte nicht, ob sie seinen Behauptungen glauben durfte oder nicht.
    Sie entschied sich für den dritten Weg.
    »Faß, Goror!« schrie sie und machte dabei einen Schritt vorwärts.
    Goror schnellte sich vor. Und im gleichen Moment löste sich Sara Moon auf. Per zeitlosem Sprung , der besonderen Fähigkeit der Silbermond-Druiden, war sie verschwunden.
    Zamorra war mit der Bestie allein.
    ***
    In einem Saal in einem anderen Teil des Palastes wurde zu dieser Zeit gefeiert. Musikanten entlockten ihren Instrumenten angenehme Tonfolgen. Mädchen tanzten zu den verzaubernden Klängen, und ringsum sorgten Diener und Sklaven dafür, daß es den Gästen an nichts fehlte. Hier und da entspannen sich angeregte Unterhaltungen. In einem Winkel hockten Kuttenträger zusammen; wer nicht mußte, vermied es, in ein Gespräch mit den Brüdern vom Blauen Stein verwickelt zu werden. Sie bildeten eine Gruppe für sich.
    Der König plauderte mit einigen seiner Fürsten. Auch er hatte sich in einen ruhigen Winkel des Festsaales zurückgezogen, dorthin, wo die Lautstärke der Musik das Sprechen nicht mehr übertönte.
    Plötzlich wurden zwei der Adligen beiseite gestoßen. Unsichtbare Fäuste trafen sie. Unwillkürlich sprang der König zurück. Etwas pfiff durch die Luft wie eine schnell bewegte Dolchklinge.
    »Wache!« schrie der König. Zugleich entriß er einem seiner Adligen den Zierdegen. Damit ließen sich zwar keine Kämpfe auf Leben und Tod ausfechten, aber es reichte aus, sich für einige Augenblicke einen Gegner einigermaßen vom Leibe zu halten. Der König schlug mit der schmalen Klinge dorthin, von wo das Pfeifen des Dolches kam.
    Dann stürmten die Gardisten heran. Gezückte Schwerter blitzten. Die Musik brach ab. Erschrockene Gesichter wandten sich der Szene zu.
    »Ein Unsichtbarer!« stieß der König hervor. Jäh erschien ein langer Riß in seinem Gewand. Blut sickerte hervor. Er stieß dorthin, wo der Gegner sein mußte, auch die Klingen der Gardisten tasteten nach dem Gegner.
    Von einem Moment zum anderen wurde es wieder still. Der unsichtbare Attentäter war verschwunden. Vielleicht hielt er sich noch unsichtbar in der Nähe auf, vielleicht hatte er den Festsaal bereits verlassen.
    »Sucht, aber seid vorsichtig!« befahl der König. »Gebt Alarm für die ganze Palastgarde! Achtet auf den Unsichtbaren, aber seht zu, daß er euch nicht tötet!«
    Einer der Brüder vom Blauen Stein hatte sich erhoben. Ruhig, als ginge ihn das alles nichts an, bahnte er sich seinen Weg durch die schreckensstarren Festgäste und blieb vor dem König stehen. Leicht senkte er den Kopf; das einzige Zugeständnis der Ehrerbietung, das die Brüder dem weltlichen Herrscher zuerkannten.
    »Wenn Ihr erlaubt, Majestät, werden wir versuchen, den Attentäter sichtbar werden zu lassen.«
    Der König lachte bitter.
    »Und ob ich es Ihm erlaube, Bruder. Lasse Er Seine Magie wirken.«
    »Wo immer er sich in Eurem Palast aufhält, Majestät, er wird seine Unsichtbarkeit nicht mehr aufrecht erhalten können«, versprach der Bruder. »Aber schickt nach dem Leibarzt. Vielleicht war Gift an der Klinge, die Eure königliche Haut ritzte.«
    Der Bruder wandte sich wieder ab und gab seinen Mitbrüdern ein Handzeichen. Ein düsterer, hypnotischer Gesang erklang, monoton und einschläfernd.
    Die Brüder vom Blauen Stein wirkten ihren Zauber.
    ***
    Unversehens sah sich Zamorra mit dem Monster Goror allein. Sara Moon hatte die Flucht ergriffen!
    Er hatte damit gerechnet, aber gehofft, ihre Flucht mit dem Dhyarra-Kristall und dem Amulett stören zu können. Doch Gorors Angriff lenkte ihn ab. Zamorra ließ sich fallen. Die Bestie flog über ihn hinweg. Beide kamen gleichzeitig wieder auf die Beine. Die Mischung aus Panther, Gorilla und Krokodil fauchte wild und warf sich erneut auf den Dämonenjäger. Da es sich nicht um einen magischen Angriff handelte, entstand das Schutzfeld des Amuletts nicht. Zamorra mußte so zusehen, wie er sich das Biest vom Leibe hielt.
    Er schleuderte ihm den Dhyarra-Kristall in den Rachen und bekam nun endlich Zeit, sein Schwert zu ziehen. Die Bestie erstarrte, spie den Kristall aus und knurrte drohend,

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