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0367 - Der Boß läßt seine Meute los

0367 - Der Boß läßt seine Meute los

Titel: 0367 - Der Boß läßt seine Meute los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß läßt seine Meute los
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einer dör Männer ein Schnappmesser zog. Erschrocken fuhr der Junge zurück.
    »Pack ihn, Rex!«, rief seine kindliche Stimme.. »Pack ihn!«
    ***
    Das Tor stand sperrangelweit offen. Lieutenant Kendly sah sich vorsichtig um. Ein Liebespärchen spazierte, eng umschlungen, die Straße hinab. Kendly wartete, bis das Paar ein Stück weiter weg war, dann drehte er sich rasch entschlossen um und huschte durch das offenstehende Tor auf das Gelände des Altwarenhändlers.
    Von links wehte ein penetranter Gestank herüber. Lumpen aller Art waren, zu Ballen gepresst, aufeinandergestapelt. Unregelmäßige Metallhaufen waren, offenbar nach den verschiedenen Grundstoffen, auseinandersortiert. Zwischen den Lagerplätzen hindurch führte eine breite Gasse auf einen zweistöckigen Bau zu, der wahrscheinlich 56 die Büros enthielt und vielleicht auch die Wohnung des Inhabers.
    Kendly entdeckte einen schweren Lastwagen vor dem Gebäude. Die Scheinwerfer waren auf Standlicht geschaltet. Einen Augenblick zögerte der Lieutenant, dann drückte er sich in einen schmalen Gang hinein, der zwischen den mannshohen Lumpenstapeln ausgespart war. Nach etwa zwanzig Schritte stieß er auf einen neuen Quergang, der parallel zu der breiten Hauptgasse vorne am Tor verlief.
    Kendly schlug die Richtung ein, die nach hinten zu dem zweistöckigen Gebäude führte. Es gelang ihm, bis auf fünfzehn Yards an das Haus heranzukommen. In zwei Fenstern der unteren Etage brannte Licht, aber man konnte nicht hineinblicken, da dicke Vorhänge die Sicht versperrten. Kendly duckte sich dicht an den Lumpenstapel und wartete.
    Von seinem Standort her sah er die Rückseite des großen Lastwagens. Die Ladeklappe hing herunter, und zwei breite Metallschienen waren schräg angelegt. Kendly wartete ein paar Minuten, dann zog er die mitgebrachte Taschenlampe und die Liste der in New York gestohlenen Kraftfahrzeuge hervor. Er richtete sich auf, schaltete die Lampe ein und richtete ihren starken Lichtkegel auf die Ladefläche. Im Innern des großen Trucks stand ein Buick Le Sabre. Kendly sah auf das Kennzeichen: Peabodys Wagen!
    Gespannt wartete der Lieutenant. Es dauerte fast zehn Minuten, bis zwei Männer aus dem Haus herauskamen.
    »Ich hole den Chevrolet«, sagte einer.
    »Okay«, meinte der andere, riss ein Streichholz an und hielt das Flämmchen an das Ende der Zigarette, die in seinem rechten Mundwinkel hing.
    Für ein paar Sekunden sah Kendly das rötlich beleuchtete Gesicht des Mannes. Es war das Antlitz eines stupiden, nicht sehr intelligenten Burschen. Einer von der Sorte, die jede Arbeit tut, wenn sie nur entsprechend bezahlt wird, dachte der Lieutenant.
    Hinter dem Gebäude summte ein Automotor auf. Gleich darauf rollte ein fast neuer Chevrolet langsam auf die beiden Schienen zu, die schräg zu dem Lastwagen hinaufführten. Kendly konnte das beleuchtete Nummernschild lesen. Er beschloss, später in der Liste nachzusehen.
    Dann aber kam ihm ein Gedanke. Der Lastwagen brachte also offenbar gestohlene Wagen fort. Eine solche Gelegenheit bot sich vielleicht niemals wieder! Er brauchte doch nur durch die engen Gassen zwischen den gestapelten Lumpenballen zurückzuschleichen zum Tor, zu seinem Wagen, um den Truck zu verfolgen!
    Kendly wollte den Gedanken sofort in die Tat umsetzen. Er richtete sich lautlos auf. Als er sich umdrehen wollte, sagte eine hämische Stimme in seinem Rücken: »Los, reck die Pfötchen zum Himmel, Bruder oder du hast ein Loch im Anzug!«
    Kendly fuhr zusammen. Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf, die müssen aus dem Haus vorhin meine Taschenlampe gesehen haben! Er hob langsam die herabhängenden Arme. Er wollte sich herumwerfen, sobald er die Hände ungefähr in Brusthöhe hatte.
    Er kam nicht mehr dazu. Denn noch vorher wurde er niedergeschlagen. Es war, als habe ihn ein Blitz gefällt.
    ***
    Ein Jaguar mit rotierendem Rotlicht und gellender Sirene und dazu eine so schnurgerade Straße wie die Second Avenue, die in der Houston Street beginnt und wie mit einem Lineal gezogen bis hinauf zum Harlem River führt, wobei sie nur einen Steinwurf weit am Distriktgebäude des FBI vorüberläuft - damit lassen sich leicht Rekorde aufstellen, noch dazu gegen Mitternacht, wenn der Verkehr allmählich abebbt.
    Als wir aus dem Wagen heraussprangen, stand der hünenhafte Joe schon neben uns, rang die Hände, verdrehte seine lebhaften Augen und wies mit beiden Armen in wilden Gesten immer wieder auf die Einfahrt, wo alles angefangen hatte.
    »Jimmy ist

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