Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
statt dessen. »Und weshalb gerade an den Eisernen?«
    »Weil die stummen Götter dem Würfel ihren Stempel aufgedrückt haben. Eigentlich gehört er zu ihnen. Sie aber können sich nicht rühren, sind Gefangene, also muß ihn der Sohn, der Eiserne Engel, bekommen.«
    Das alles war logisch und von Sheila auch sehr gut durchdacht worden. Ich konnte nicht einmal sachlich widersprechen. Dennoch hatte ich Einwände, die allerdings durch keine Logik gerechtfertigt waren, sondern nur auf Gefühlen basierten.
    »Sheila, ich kann mir gut vorstellen, wie du denkst, aber so einfach ist das nicht.«
    »Weshalb?«
    »Denk daran, wie wir gekämpft haben, um den Würfel in Besitz zu bekommen. Es hat Tote gegeben, Menschen ließen deswegen ihr Leben. Da kann ich ihn doch nicht einfach weggeben. Es besteht auch noch kein Grund.«
    »Kein Grund, sagst du?« Sheila lachte auf. »Du hast doch gesehen, was geschehen ist. Das hätte sehr schlimm kommen können. Wir haben nur Glück gehabt, das ist alles.«
    »So völlig hilflos sind wir nicht.«
    »Wenn es um Aibon geht, ja!« stand Shao ihrer Freundin Sheila bei. »Davon bin ich überzeugt.«
    Die beiden hielten zusammen. So völlig absurd war es ja nicht, was sie da sagte, aber ich wollte nicht aufgeben. Der Würfel war manipulierbar. Er mußte einfach auf unserer Seite stehen, wenn wir es richtig anfingen.
    »Du überzeugst mich nicht, Sheila.«
    Nadine sah mich an und sprang an mir hoch. Erst als sie ihre Streicheleinheit bekommen hatte, blieb sie neben dem Sessel liegen und beobachtete stumm.
    Plötzlich knurrte sie.
    Sofort waren wir angespannt. Sie sah, daß Suko den Würfel hervorgeholt hatte, und Nadine erkannte in ihm augenblicklich den Feind. Sie stand auf, das Fell auf dem Rücken sträubte sich, auch wir wurden sehr mißtrauisch und fragten uns, was das zu bedeuten hatte.
    Ich schaute Suko an.
    Der Inspektor legte den Würfel auf den Tisch. Er sah wieder völlig normal aus, auch zeigte sich keine Szene in seiner Fläche. Man hätte ihn als harmlos bezeichnen können.
    Nadine hielt es nicht an ihrem Platz. Sie lief auf den Tisch, und es sah für einen Moment so aus, als wollte sie am Rand hochspringen, um nach dem Würfel zu schnappen.
    Doch sie zog sich zurück und umkreiste den Tisch mißtrauisch in einem großen Bogen.
    Wir hielten uns jetzt an die Fakten. Ich war es, der auf die grüne Gestalt zu sprechen kam.
    »Was kann das gewesen sein?«
    »Es sah aus wie ein Ghoul!« erwiderte Sheila.
    »Auch so schleimig?«
    »Das habe ich nicht feststellen können, aber ich rechne damit.«
    »Ihr seid nicht die einzigen, die damit Bekanntschaft gemacht haben«, meinte Suko.
    Nach diesen Worten mußte er eine Erklärung geben, was er auch tat. Er berichtete von unseren Erlebnissen, und die Conollys konnten es kaum fassen.
    Das war natürlich Wasser auf Sheilas Mühle. »Ich habe euch doch gesagt, daß dieser verdammte Würfel nur Unheil bringt. Er trägt seinen Namen zu Recht. Gebt ihn ab.«
    Es war eine Forderung, und Sheila meinte es verdammt ernst.
    »Oder ist euch euer Leben nichts mehr wert?« hakte sie nach.
    »Natürlich hängen wir an unserem Leben«, sagte ich.
    »Das scheint mir nicht so.« Sie nahm auf der Sesselkante Platz.
    »Ihr müßt den Würfel abgeben. Er kann euch alles kosten, was ihr bisher aufgebaut habt.« Sie drehte sich um, weil sie Shao anschauen wollte. »Was sagst du denn dazu?«
    Shao ließ sich ein wenig Zeit, bevor sie sprach. »Im Prinzip gebe ich dir recht, Sheila, aber ich muß auch an John und Suko denken. Was haben sie sich eingesetzt, um den Würfel zu bekommen! Was liegt alles hinter den beiden! Auch Bill war hin und wieder dabei. Ich finde, du solltest ihnen eine Chance geben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach. Laß ihnen Zeit, damit sie den Würfel untersuchen können. Wir wissen ja nicht genau, wie er funktioniert und auch reagiert. Alles liegt in der Schwebe, ist nicht zu durchschauen. Ich meine schon, daß wir ihnen die Chance geben sollten.«
    Hatten die Worte der Chinesin Sheila beeindruckt? Sie jedenfalls schaute zu Boden. Dabei schüttelte sie den Kopf. Uns war klar, daß sie bei ihrem Entschluß geblieben war.
    »Ich verstehe dich, Shao. Ich verstehe euch alle, aber ihr habt nicht das erlebt, was hinter Bill und mir liegt. Es ist furchtbar, es hätte tödlich enden können. Bill ist durch die Scheibe gerast wie Nadine. Beide blieben bis auf einige Schrammen unverletzt. Ich fasse es als eine erste Warnung auf. Was passiert noch?

Weitere Kostenlose Bücher