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0367 - Schreckenstag

0367 - Schreckenstag

Titel: 0367 - Schreckenstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder aus ihrem Mund. Schließlich drückte Suko sie zurück und setzte sie wieder auf einen Stuhl. »Geht es dir jetzt besser?« fragte er.
    Da Shao nur genickt hatte, gab ihr der Chinese noch einen Schluck zu trinken. Danach nahm sie wieder Platz. »Es ist furchtbar«, flüsterte sie. »Ich habe es nicht nur gesehen, es kam mir vor, als hätte ich alles selbst erlebt.«
    »Das Grauen?«
    »Ja, so ist es.« Sie schüttelte sich. »Es war einfach unheimlich. Plötzlich erlebte ich…«
    »Welches Geschäft war es?« wollte Sir James wissen.
    »The Shop.«
    Wir schauten uns an. Suko hob die Schultern. Ein Zeichen, daß er den Laden nicht kannte.
    »Kennen Sie ihn?« fragte mich Sir James.
    »Mich dürfen Sie nicht fragen.« Ich winkte ab und war schon auf dem Weg zum Telefon. Läden, die Klamotten verkauften, waren mir nicht nur egal, auch unbekannt. Ich war immer froh, wenn ich keinen Fuß dort hineinzusetzen brauchte.
    Leider vergingen Minuten, bis es mir gelang, die Nummer des Geschäftes aus dem Telefonbuch zu finden. Sir James stand neben mir. Sein Gesicht zeigte ebenfalls einen gespannten Ausdruck.
    Ich wählte. Niemand hob ab. »Eine tote Leitung.«
    »Also doch.«
    »Es sieht ganz danach aus, als hätte sich Shao nicht getäuscht. Irgend etwas muß dort vorgefallen sein.«
    »Dann müssen wir hin!« erklärte Sir James.
    Der Meinung war ich ebenfalls. Nur wollte ich Shao nicht allein lassen. Wer konnte wissen, was noch passierte. Ich wollte Suko gerade ansprechen, als mein Apparat klingelte.
    Da ich noch neben ihm stand, hob ich sofort ab.
    Es war ein Kollege vom Yard. »Gut, daß ich dich erreiche, John. Es ist etwas passiert, das du…«
    »Regent’s Street?« fragte ich.
    »Ja.« Die Antwort klang erstaunt. »Woher weißt du das?«
    »Nur so. Und was ist da los?«
    »Man spricht von einer Explosion. Aber deshalb rufe ich nicht an. Die Explosion hat irgendwelche Monstren freigesetzt, die sich verteilt haben. Soviel ich weiß, ist jemand umgekommen, es hat auch Verletzte gegeben. Auf der Straße stauen sich die Wagen, es hat auch Zusammenstöße gegeben. Ein kleines Chaos. Ich hätte Sir James ja angerufen…«
    »Der ist hier.«
    »Gut, dann könnt ihr euch die Sache einmal ansehen?«
    »Machen wir.«
    Da der Superintendent nicht von meiner Seite gewichen war, hatte er das Gespräch mit anhören können.
    »Natürlich werden wir sofort fahren«, erklärte er. »Ich bin auch dafür, daß wir Shao mitnehmen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, sie muß dabei sein. Und der Würfel ebenfalls.«
    Den hatte Suko bereits an sich genommen. Sein Blick war skeptisch, als er auf den Gegenstand schaute. Beide hatten wir von einem Würfel des Heils gesprochen. Das allerdings schien sich nicht zu bestätigen, wie die Vorkommnisse bewiesen.
    Sir James wartete bereits im Fahrstuhl, als wir zu dritt meine Wohnung verließen.
    Suko redete so leise zu mir, daß nur ich es verstehen konnte.
    »Hoffentlich haben wir uns da kein Kuckucksei ins Nest gelegt«, meinte er und hob die Schultern.
    »Und wieso?«
    Er lachte auf. »Wahrscheinlich war der Würfel zu lange außer unserer Kontrolle. Wer weiß, was mit ihm geschehen ist. Möglicherweise hat ihn eine völlig andere Seite oder Kraft, die wir bisher nicht einkalkuliert haben, manipuliert.«
    »Und welche soll das sein?«
    Die Antwort gab der Inspektor, als sich vor uns die Fahrstuhltür öffnete. »Aibon, zum Beispiel…«
    ***
    Der Kollege, der mich angerufen hatte, war schon von den richtigen Voraussetzungen ausgegangen. In der Tat zeichnete sich auf der Regent’s Street ein Chaos ab, das man als ruhendes bezeichnen konnte, da in einem gewissen Abschnitt der Straße überhaupt nichts mehr ging. Da standen viele Wagen schräg, manche hatten sich ineinander verkeilt, und einige waren auf die Gehsteige gefahren, wo sie den Polizeifahrzeugen die Durchfahrt versperrten.
    Sir James fuhr in seinem Dienstwagen. Der Chauffeur brachte ihn bis an den Rand des Chaos’, wo es für uns ebenfalls kein Durchkommen mehr gab. Sir James stieg aus.
    Ich parkte den Bentley dicht hinter der Dienstlimousine und stieg aus.
    Suko blieb stets dicht bei Shao. Sein Gesicht zeigte einen besorgten Ausdruck, ihm gefiel die ganze Geschichte nicht. Vielleicht auch deshalb nicht, weil er plötzlich bestätigt sah, was Shao schon zuvor entdeckt hatte.
    Das Geschäft lag auf der linken Seite, und von seinen beiden Schaufensterscheiben war nicht mehr viel zurückgeblieben. Nur mehr ein paar Reste hingen an den Rändern

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