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0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
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hevor.
    »Sie sollten Ihr Werkzeug nicht herumliegen lassen, Wilder. Das gehört sich nicht für einen guten Gärtner. Schon gar nicht, wenn es sich um einen funkelnagelneuen Saaten handelt.«
    »Es ist nicht mein Spaten«, versicherte Wilder.
    Der Sheriff kratzte sich den Hinterkopf.
    »Hm, dann muß der Bursche ihn liegengelassen haben, aber ,ein Spaten ist nicht gerade das richtige Werkzeug zur Himbeerernte. Anscheinend ist er doch hinter etwas anderem her.«
    »Der Alte, der uns neulich aufsuchte«, begann Mrs. Wilder wieder, aber zur Überraschung aller erklärte die 13jährige Lila:
    »Es war nicht der Alte, Mammy. Es war ein ganz junger Mann.«
    »Woher willst du das wissen?« fuhr Mr. Wilder seine Tochter an.
    »Ich sah doch vom Fenster aus, wie er über den Rasen lief. Er konnte ganz schnell laufen. Niemals hätte ein Alter so schnell laufen können.«
    Sie wandte sich an ihren Vater. »Nicht einmal du könntest so schnell laufen, Daddy, und der Alte war viel älter als du.«
    Roosman lachte.
    »Ihre Tochter hat eine gute Beobachtungsgabe, Wilder. Sie sehen, es handelt sich um verschiedene Personen. Irgend jemand hat ein wenig in Ihrem Garten zu stehlen versucht. Nehmen Sie es nicht so wichtig.«
    Er hielt den Spaten noch in der Hand. »Vielleicht wollte er bei Ihnen ein paar Büsche für seinen eigenen Garten stehlen. Sollte er wiederkommen, dann rufen Sie mich an.«
    »Bis Sie kämen, hätte er meinen halben Garten ausgegraben«, antwortete Wilder erbittert. »Jedenfalls vielen Dank, Sheriff.«
    Er brachte den Sheriff zur Tür, kam zurück und erklärte seiner Familie:
    »Ihr könnt ruhig schlafen. Ich bin sicher, daß heute nacht nichts mehr geschieht.«
    Er tätschelte Lila den Kopf. ,
    »Du hast fein aufgepaßt. Du brauchst keine Angst zu haben. Komm, ich bringe dich ins Bett.«
    »Nicht nötig, Daddy. Ich habe keine Angst«, versicherte Lila, aber Washington Wilder hob seine Tochter auf den Arm und trug sie in ihr Schlafzimmer. Dort setzte er sie ab.
    »Marsch, ’rein ins Bett!« befahl er zärtlich und schlug eigenhändig die Decke zurück.
    Auf diese Weise konnte es nicht ausbleiben, daß er die noch brennende Taschenlampe und die Illustrierte entdeckte, und so entlud sich nach einigen Sekunden der Überraschung über Lila ein nächtliches Gewitter, das den Familienfrieden der Wilders mehr erschütterte als ein im Garten herumschleichender Mann mit Spaten.
    ***
    Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir nichts von den Aufregungen im Hause Nr. 14 der Chestnut Street. Wer soll schon auf die Idee kommen, dem FBI von Leuten zu berichten, die allem Anschein nach Himbeeren oder Rosen stehlen wollen.
    An diesem Vormittag beschäftigten wir uns mit den Lebensläufen von Jim Kilroy und seinen Kumpanen. Wir besuchten Inspektor Dalfield im Hauptquartier der City Police. Dalfield leitet eine Abteilung der City Police, die die Bezeichnung trägt: Dezernat zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung.
    Die Dalfield-Abteilung soll dafür sorgen, daß Verbrechen gar nicht erst verübt werden.
    Der, Job bringt es mit sich, daß Dalfield der Mann mit den besten Informationen über New Yorks Gangster ist. Wahrscheinlich sind die Unterlagen in unseren Archiven noch vollständiger, wenn es sich um Verbrechen handelt, die bereits mit dem Gesetz in Konflikt gerieten, aber Dalfield weiß eine Menge über Gangster, die noch nicht geschnappt und bestraft wurden.
    Der Inspektor war ein schmaler Mann, der mehr einem Gelehrten als einem Kriminalbeamten ähnelte. Er reagierte sofort, als wir ihn nach Kilroy fragten.
    »Haben Sie etwas gegen ihn in der Hand? Für mich wäre es ein Festtag, wenn Jim Kilroy und seine Horde von New Yorks Straßen verschwänden.«
    »Ist er so gefährlich? Was hat er verbrochen?«
    »Nichts«, antwortete Dalfield ironisch, »jedenfalls nichts, weswegen er zu belangen wäre. Er hat sich zum Chef dreier Burschen gemacht, von denen keiner arbeitet. Sie lungern nur herum.«
    »Sie begehen keine Ungesetzlichkeiten.«
    Dalfield wiegte den Kopf. »Kilroy hat kein Rackett organisiert. Er beteiligt sich nicht an Einbrüchen oder Raubüberfällen. Er ist einfach da.«
    »Wovon lebt er?«
    »Von der Angst der Leute. Kein Drugstore-Besitzer in seinem Viertel würde sich weigern, ihm und seinen Burschen ein Essen zu servieren, wenn sie es verlangen, und er wird nur nicken, wenn Kilroy erklärt, er würde morgen oder übermorgen zahlen. Das gleiche gilt für den. Whisky und die Zigaretten.«
    »Und Bargeld?«
    »Wenn Kilroy

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