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0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
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Gigi wohnt nämlich dort. Gigi wurde einige Male von dem Rothaarigen aufgefordert. Sie konnte nicht abschlagen, und sie glaubt, sie hätte ihm damals gesagt, sie fände das Gehopse mordslangweilig, und in der Hot-Water-Inn würde ein ganz anderes Faß aufgemacht. Tatsächlich erschien der Rothaarige am anderen Abend in der Inn, und Gigi war auch dort, aber mit ihrem Freund Rey, und als der Rothaarige Gigi auffordern wollte, da knurrte ihn Rey an und riet ihm, mit dreifacher Schallgeschwindigkeit abzuzischen. Na ja, der Junge sah ein, daß er gegen Rey keine Chance hatte. Er warf Gigi noch ’nen Blick zu und verschwand.«
    »Okay, aber dann hätte dieser Rey den Rothaarigen kennen müssen. Habe ich mit Rey gesprochen, Lil?«
    Lil quietschte vor Vergnügen.
    »Noch nicht, Mr. G.-man, aber es wäre für Sie einfacher als für jeden von uns. Rey sitzt im Jugendgefängnis von College Point. Vor zwei Wochen brummten sie ihm viei Monate auf.«
    »Lil, was können wir unternehmen, um den rothaarigen Verehrer Ihrer Freundin Gigi zu finden?«
    »Gigi sagte, der Knabe schliche immer noch mal um das Haus herum, in dem Gigi wohnt. Sie meint, er müsse auch in Mott Haven wohnen oder dort arbeiten. Sie gab nicht wenig an, Mr. G.-man, und erklärte, es sei für sie ’ne Kleinigkeit, den Jungen zu finden und eine Verabredung mit ihm zu treffen.«
    »Können Sie sie dazu bewegen, es zu tun, Lil?«
    Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ich hatte das Gefühl, daß sie lächelte.
    »Ich habe sie schon angespitzt, Mr. G.-man. Sie flog darauf, als ich ihr erzählte, Sie wären ein Prachtbursche, so eine Mischung aus Lex Barker, Charles Heston und Burt Lancaster, und so wie Sie müßte Jerry Cotton aussehen, dessen Stories Gigi liest.«
    »Ich bin Jerry Cotton.«
    Sie stieß einen spitzen Schrei aus. »Wenn ich das Gigi erzähle, läuft sie sich die Beine nach dem Rothaarigen ab. Gigi ist,ein romantisches Huhn, und wenn sie Ihnen hilft, wird sie bestimmt davon träumen, daß Sie sie aus Dankbarkeit in die Arme schließen.«
    »Hören Sie, Lil! Ich werde jeden in die Arme schließen, der es wünscht, wenn ich nur den richtigen rothaarigen Burschen bekomme.«
    »Mich auch?« fragte sie.
    »Reden wir später darüber, Lil. Was können wir unternehmen?«
    »Ich muß zurück in die Inn, sonst wird Fred mißtrauisch, aber ich werde dafür sorgen, daß ich früh nach Haus gehen kann. Dann fahre ich noch bei Gigi vorbei. Sie darf morgen nicht zur Arbeit gehen, sondern muß den Boy suchen. Falls sie Erfolg hat, kann sie mich in der Fabrik anrufen, in der ich arbeite, und Sie, G.-man, können um ein Uhr vorbeikommen und sich bei mir erkundigen.«
    »Einverstanden! Wo arbeiten Sie?«
    »Electric-Motors-Company, Willow Avenue 50—54.«
    »Willow Avenue? Das ist in Port Morris, nicht wahr?«
    »Ja! Bis ein Uhr morgen mittag, Mr. G.-man!«
    Sie schob sich an mir vorbei, sah Sich am Rande der Toreinfahrt nach links und rechts um und lief dann über die Straße. Sekunden später verschluckte sie die Dunkelheit.
    ***
    Ich stand am anderen Tag pünktlich um ein Uhr vor dem Gebäude der Electric-Motors-Company. Die Firma war eine kleine Fabrik für Elektromotoren.
    Punkt eih Uhr heulte eine Sirene. Noch bevor der letzte Ton verhallt war, drängten Leute aus dem Ausgang. Darunter waren viele junge Mädchen in orangefarbigen Overalls. Sie sahen sich auf vertrackte Weise alle so ähnlich, daß ich Lil Harvest zwischen ihnen erst entdeckte, als sie schon fast vor mir stand.
    Sie hatte ihre Haarmähne mit einem Tuch hochgebunden.
    »Hallo, Mr. G.-man«, sagte sie. »Ich habe gute Nachrichten für Sie. Gigi rief vor zehn Minuten an. Sie hat den Jungen aufgetrieben. Er arbeitet im Lager eines Obstgroßhändlers. Gigi hat sich für heute nachmittag um fünf mit ihm verabredet.«
    »Geben Sie mir die Adresse, Lil! Ich muß den Jungen sofort sprechen.«
    »Geht nicht, Mr. G.-man«, sprudelte sie hervor. »Gigi hat mir die Adresse nicht genannt.«
    »Okay, dann werde ich Gigi selbst fragen.«
    »Geht auch nicht. Ich weiß nicht, wo sie zu erreichen ist. Sie ist doch nicht zur Arbeit gegangen, aber natürlich kann sie auch nicht nach Hause gehen. Sie wird in irgendeinem Kino die Zeit verbringen. — Ich muß gehen. Mr. Cotton. Holen Sie mich um halb fünf Uhr ab. Ich habe dann Feierabend. Ich fahre mit Ihnen zu der Stelle, ah der Gigi und der Junge verabredet sind. —Hören Sie, Mr. Cotton, warten Sie ein Stück weiter die Straße hinunter. Die Girls brauchen Sie

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