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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebiss hinaus und legte es auf den Tisch, damit Mariah es bewundern konnte.
    Sie starrte auf die riesigen Porzellanzähne, zwischen denen noch Fleischreste hingen und schlug dann die Hand über den Mund.
    Im Bruchteil einer Sekunde war Jack aufgesprungen und zog sie auf die Beine. Sie hörte noch, wie er in Richtung Martindale knurrte, dass dieser sich auf ganzer Linie irre und sie nach einem anderen Redner für ihre Vortragstour suchen würden, bevor er sie rasch nach draußen brachte.
    Als sie endlich auf dem Bürgersteig stand, hatte sie noch immer große, weiße Porzellanzähne vor Augen.
    „Ich sagte Ihnen doch, dies sei kein geeigneter Ort für eine Dame“, sagte er mit belegter Stimme und drängte sie an seiner Seite vorwärts. „Sie hätten auf mich hören und im Hotel bleiben sollen.“
    „Und auf diesen herrlichen Anblick verzichten?“ Sie hatte ihre Stimme wiedergefunden. „Nicht um alles in der Welt.“ Erst jetzt wurde ihr die ganze Komik der Situation bewusst. „Er hat sich einfach das Gebiss herausgenommen!“ Sie blieb stehen und brach in ungläubiges Lachen aus. „Mein Gott – ich dachte, als Nächstes würde er mir anbieten, es auch einmal anzuprobieren! Können Sie sich das vorstellen?“ Sie zeigte ihre Zähne, tat, als trage sie ein Gebiss, und knallte die obere und untere Reihe zusammen, woraufhin sie wieder haltlos lachen musste.
    Ungläubig musterte Jack sie für einen Moment – und erlaubte sich dann, in ihr schier unwiderstehliches Gelächter laut und herzhaft mit einzustimmen.
    So hatte er schon seit – nun, seit sehr langer Zeit nicht mehr gelacht.
    Vor lauter Lachen geschwächt, lehnte sie sich an ihn. Es schien ihm nur natürlich, ihr einen stützenden Arm um die Schulter zu legen, und für die nächsten Augenblicke genoss er einfach das Bewusstsein ihrer Nähe. Wohlige Wärme ergriff von ihm Besitz, als sich ein neues und ganz besonderes Gefühl in sein Herz schlich.
    Ihre Augen schimmerten feucht, als sie ihn ansah, und er griff in seine Brusttasche, um ihr sein Taschentuch anzubieten. Aus einem Impuls heraus tupfte er selbst ihre Augen ab. Sie lächelte, und ein überwältigendes Bedürfnis, sie zu beschützen, durchströmte ihn.
    „Haben Sie seinen Namen wirklich vom Earl of Chester erhalten?“, fragte sie.
    Er nickte und versuchte, die Fassung wiederzugewinnen.
    „Aber ich glaube, er sagte, es handele sich um eine Empfehlung seines Sohns.“ Er sah zurück auf die Tür des Quill and Scroll. „Dieser kleine Mistkerl. Hat sich wohl einen Spaß daraus gemacht, den Namen seines zahnlosen alten Tutors weiterzureichen.“
    „Nun, ich habe mich gut amüsiert, also werde ich es ihm nicht übel nehmen. Und Ihnen auch nicht. Obwohl ich gestehen muss, dass ich allmählich jeglichen Glauben an Ihre Liste verliere.“
    „Ich hatte keine Ahnung, Mariah. Mir wurde gesagt, ich solle die engen Freunde des Prinzen um Namen möglicher Kandidaten bitten und ich ... ich habe ihnen vertraut.“
    Feierlich sah sie ihn an. „So wahr mir Gott helfe, ich glaube Ihnen.“
    Er bot ihr seinen Arm, und sie machten sich auf den Weg zurück zum Hotel. In vertrautem Schweigen gingen sie die kopfsteingepflasterten Gassen entlang.
    „Das waren drei von vier“, sagte sie und brachte ihn somit zurück in die Wirklichkeit.
    „Drei von vieren“, echote er.
    „Und was passiert, wenn ich in elf Tagen nicht verheiratet bin?“
    Unwillkürlich wurde er sich seines trockenen Mundes und des Ziehens in seinem Magen bewusst.
    „Es bleibt noch ein Kandidat auf unserer Liste“, sagte er. Doch er machte sich keine großen Hoffnungen, dass dieser besser geeignet sei. Und wollte nicht, dass er es war.
    Ihm war, als laste ein schweres Gewicht auf seiner Brust, und er steckte eine Hand in seine Innentasche, um nach dem Umschlag zu greifen. Die verdammte Heiratserlaubnis ließ ihn auch nicht eine Sekunde lang vergessen, dass sie für einen anderen Mann bestimmt war.
    „Wieso sollte ich daran glauben, dass der vierte Mann bessere Qualitäten zu bieten hat? Der Erste war schon vergeben. Der Nächste war ein gemeiner, unangenehmer Tyrann“, zählte sie an ihren Fingern ab, „und der Dritte war ein jämmerlicher kleiner Fettkloß mit Mundgeruch. Ich hätte bessere Chancen, jemanden zu finden, wenn ich auf einem Marktplatz nach Freiwilligen schreien würde.“
    „Sie können jetzt keinen Rückzieher mehr machen – ich habe schon Ihre Schulden abbezahlt.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich einen Rückzieher

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