037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
trainierte Reiter.“ Er zuckte zusammen, als sie nach seinem Arm griff – „Ich darf doch, oder?“ – und diesen von oben bis unten betastete. „Ungefähr so angenehm hart wie Ihre Muskeln, wenn ich genauer darüber nachdenke.“
Als sie seinen Arm wieder losließ, wurde ihm klar, dass die Beschreibung „hart“ in diesem Augenblick auch auf ein anderes seiner Körperteile mehr als zutraf.
„Gute Zähne darf ich natürlich nicht vergessen“, sagte sie lachend. „Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Mann mit schlechten oder fehlenden Zähnen küssen zu müssen.“ Sie setzte noch einmal ihre Gebiss-Grimasse auf und entlockte ihm ein unterdrücktes Lachen. Er konnte nicht umhin, ihrem leuchtenden Blick zu begegnen und sah, wie sie sich auf ihre so unglaublich verführerische Unterlippe biss. „Und Sie wissen ja, wie gerne ich küsse.“
Sie irrt sich, dachte er. Es gab wohl nicht einen Mann in England, der ihr widerstehen könnte, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, unwiderstehlich zu sein. Wie jetzt in diesem Augenblick.
„Was Haare anbelangt, bin ich nicht sonderlich wählerisch. Die Farbe ist mir egal, solange noch genug vorhanden sind.“ Als sie an ihm vorbeikam, griff sie mit den Fingern in sein dunkles, welliges Haar. Seine Kopfhaut kribbelte, und jedes Haar an seinem Körper schien sich aufzurichten. „Und solange es weich ist. Ich liebe den Kontrast zwischen weichem Haar und harten Muskeln. Und ich liebe es, die Haare eines Mannes um meine Finger zu wickeln, wenn ich ...“ Sie seufzte dramatisch.
„Haben Sie das alles notiert?“
Sie kam näher, um über seine Schulter zu sehen, und blickte auf das leere Blatt.
„Oh. Aber es ist ja auch kein Wunder, dass es Ihnen schwerfällt, zu schreiben.“ Ihre Stimme klang nun eine Oktave tiefer. „Sie haben Ihre Handschuhe noch an.“
Sie trat vor ihn, ergriff seine Hände, biss in das Ziegenleder an einer Fingerkuppe und zog mit ihren Zähnen daran. Block und Stift fielen zu Boden, und sein ganzer Körper erstarrte. Nacheinander biss sie in seine behandschuhten Fingerkuppen und zog ihm den Handschuh aufreizend langsam aus. Als sie an der anderen Hand angelangt war, war er so angespannt wie die Saite eines Instruments und zitterte vor Erregung.
Dann griff sie nach seiner nackten Hand und knabberte an seinen Fingern.
Er biss die Zähne zusammen, und ein Stöhnen entrang sich ihm.
Dies war pure Folter.
Womit hatte er das verdient? Er hatte lediglich darauf geachtet, dass die Jagdpartien des Prinzen nicht außer Kontrolle gerieten, dass der Prinz es immer in sein Bett schaffte und ... hatte es gewagt, sich mit einer Frau zu vergnügen, die der Prinz ohne jeden Zweifel für sich selbst bestimmt hatte .
Dieser Gedanke war reichlich ernüchternd.
„Ich kann das nicht tun“, sagte er mit letzter Kraft, zog seine Hand zurück und stand auf. Sie wich keine Handbreit zurück, und er musste den Stuhl mit den Beinen zurückschieben, um sich Platz zu machen.
„Im Gegenteil.“ Sie kam noch etwas näher und drückte sich so passgenau gegen die Ausbuchtung in seiner Hose, dass ihm die Knie schwach wurden. „Sie scheinen sogar sehr gut zu können.“
Er stöhnte. „Tun Sie das nicht, Mariah.“
„Was soll ich nicht tun?“ Ihr neckender Gesichtsausdruck wich einer eindringlichen Ernsthaftigkeit. „Wie eine Frau aus Fleisch und Blut reagieren, und nicht wie ein Objekt? Es mir anmaßen, Vergnügen und Leidenschaft zu genießen, wenn ich die Gelegenheit dazu habe? Einige Augenblicke des Glücks und angenehmer Gesellschaft zu stehlen, bevor mir gegen meinen Willen eine Ehe aufgezwungen wird?“
Vergnügen, Glück, angenehme Gesellschaft : jedes ihrer Worte traf ihn mit voller Wucht und meißelte sich in sein Herz hinein. Doch ihre Erwähnung von stehlen bewirkte, dass sich sein Gewissen regte.
„Sie gehören dem Prinzen“, sagte er mit belegter Stimme.
„Noch nicht, nein. Bis ich heirate und das Bett des Prinzen teilen muss, gehöre ich nur mir selbst.“
Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog sein Gesicht näher, sodass sein Mund dem ihren gefährlich nahe kam. Ihr süßer Atem verlieh ihren Worten zusätzliche Überzeugungskraft.
„In elf Tagen bin ich wieder verheiratet und gezwungen, das Bett eines Prinzen zu wärmen. Aber noch ist es einzig und alleine meine Entscheidung, wenn ich mein Bett mit irgendjemandem teilen möchte.“
Sie hatte recht. Zumal es den Prinzen kein bisschen interessierte, ob sie sich nun freiwillig
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