Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gesehen.“
    „Wirklich?“ Marchant setzte sich auf und mimte Überraschung. „Davon hatte ich keine Ahnung.“
    „ Keine Ahnung?“ Bertie setzte ein freundliches, doch nahezu undurchschaubares Lächeln auf – ein Lächeln, vor dem sich die Männer, die ihn gut kannten, fürchteten.
    Eine Tür an der Hinterseite des Raums wurde nun geöffnet, und dahinter zeigte sich Jared St. Lawrence mit vor unterdrückter Wut gerötetem Gesicht. Es war nutzlos, dem Prinzen noch weiter etwas vormachen zu wollen. Marchant beschloss, alles zu beichten.
    „Ich ließ ihn mit der Anweisung zurück, sie innerhalb von zwei Wochen zu verheiraten, genau wie ich es Ihnen mitgeteilt hatte. Daher konnte ich es kaum glauben, als ich ihn vor Kurzem zufällig mit ihr hier in London sah. Im Claridge’s.
    Schienen ein Herz und eine Seele zu sein.“
    „Was meinst du damit?“, fragte Bertie.

    „Es war eine verdammte Katastrophe.“ Marchant hatte es aufgegeben, auf seine Wortwahl zu achten. „Ich bat seinen Bruder, mir zu helfen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Ich dachte, er würde seinen Fehler einsehen und Sie würden nie ...“ Er unterbrach sich, als er sich seines Versprechers bewusst wurde, doch Bertie brachte den Satz für ihn zu Ende.
    „Ich würde nie erfahren, dass er die Dame schon vor mir beehrt hat“, sagte Bertie mit eisiger Stimme. „Edgar, wir haben in unserer Freundschaft schon einige Höhen und Tiefen überstanden. Ich habe dir deine Kavaliersdelikte stets nachgesehen, weil du mich oft aufgeheitert und manchmal auch ernste Ratschläge gegeben hast.“
    Bertie legte seine Zigarre ab und stand auf. „Doch ein Prinz muss sich sicher sein, wem er vertrauen kann, und wem nicht.“
    Er drehte sich um und ging hinüber zu den Bücherregalen, als schaue er sich einige der Titel an. Marchant stand mühsam auf und sah Hilfe suchend zu Sprat und Dandy.
    Doch beide wichen seinem Blick aus. Die Geduld des Prinzen war zu Ende. Mit rotem Gesicht verließ Marchant den Raum.
    Bertie zog ein Buch aus dem Regal und wandte sich dann an Jacks Bruder, während er den alten Ledereinband inspizierte.
    „Jared, alter Junge, geh dich doch ein wenig amüsieren. Du siehst aus, als hättest du es nötig.“
    Als Jacks Bruder die Tür hinter sich schloss, drehte Bertie sich wieder zu Sprat und Dandy um.
    „Ist sie da?“
    „Gerade angekommen. Auch Jack ist hier. Sie sind zusammen gekommen.“
    „Trägt sie die Brosche?“, fragte Bertie.
    „Ich habe sie nicht gesehen“, sagte Sprat niedergeschlagen. „Aber das will nichts heißen. Meine Augen haben in letzter Zeit arg nachgelassen.“
    „Gebt ihnen einige Minuten und bringt sie dann zu mir. Allein .“

21. KAPITEL
    Die Gaslampen und unzähligen Kerzen, die die Salons und Spielzimmer für Kartenspiele des Wetherington beleuchteten, verliehen dem Etablissement einen gemütlichen Anstrich. Die beschwingte Musik eines kleinen Streichorchesters klang durch die Salons, in denen sich die Gäste aufhielten. Die wohlhabenden Besucher waren nach der neuesten Mode gekleidet. Einige waren mit Juwelen behangen, andere, wie Mariah St. Lawrence, strahlten auch ohne Edelsteine.
    Als sie in ihrem tiefblauen, mit weißen Rosen geschmückten Abendkleid erschien, richteten sich unzählige Augenpaare auf sie. Dann erkannte man ihren Begleiter und begann zu tuscheln. Jack St. Lawrence, einer der von Bertie so hochgelobten St. Lawrences, tauchte mit einer verführerischen Schönheit auf, die niemand zu kennen schien. Als die Information verbreitet wurde, dass diese Dame die Ehefrau des eisernen Jacks sei, kochte die Gerüchteküche fast über.
    Glücklicherweise bekam Mariah nur wenig von dem Gerede um sie herum mit. Sie nahm die unbekannten Gesichter und die Glückwünsche zu ihrer Hochzeit wie durch einen Nebel wahr, doch bei jedem lauten Lachen oder Gläserklirren zuckte sie zusammen und sah sich um, da sie erwartete, Bertie würde sie zur Rede stellen. Jack drückte jedes Mal ihre Hand und lächelte sie beruhigend an. Sie war dankbar für seine Unterstützung und versuchte, auch ihm seine Angespanntheit zu nehmen.
    Nachdem sie schon einige Minuten auf Berties Erscheinen gewartet und sich davor gefürchtet hatte, traf es sie dennoch völlig unvorbereitet, sich plötzlich dem elegant gekleideten Jack A. Dandy gegenüberzusehen, der darauf bestand, sie zu einem „Freund“ zu geleiten. Dandy überbrachte Jack den ausdrücklichen Wunsch des Prinzen, Mariah alleine zu sehen.
    Hin- und hergerissen

Weitere Kostenlose Bücher