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037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen

Titel: 037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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andeutete, dass sie so etwas nicht zum ersten Mal tat.
    „Jedenfalls nicht in letzter Zeit. Aber er hatte in seiner Jugend einige Auseinandersetzungen, bei denen er Verletzungen davontrug.“
    Baxter verzog das Gesicht. „Die anderen sahen aber immer noch schlimmer aus als ich, oder, Jinnie?“
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Immer.“
    Baxter runzelte die Stirn. „Nur nicht diesmal. Das wird dem Kerl noch leidtun, wenn ich ihn erst in die Finger bekomme. Wie gut, dass ich nicht geschlafen habe. So konnte ich den Kerl hören und hab ihn verscheucht – auch wenn mein Kopf dafür zahlen musste.“
    Er zuckte zusammen, als Genevieve eine Salbe auftrug, und sie fragte gleich, offensichtlich, um ihn von dem Schmerz abzulenken: „Warum hast du nicht geschlafen? Ging es dir nicht gut?“
    Zu Simons Erstaunen schien der Riese zu erröten. „Nun, mein Geist war – äh – beschäftigt.“
    Genevieve sah ihn verständnisvoll an. „Ich glaube, ich kann erraten, womit. Oder besser: mit wem. Miss Winslow ist eine reizende junge Frau.“
    Baxters Röte breitete sich bis über seinen kahlen Kopf aus. „Viel zu gut für einen wie mich.“
    „Das denke ich nicht, und du solltest aufpassen, was du über meinen besten Freund sagst, Baxter“, meinte Genevieve, während sie einen langen Streifen Leinen um seinen Kopf wickelte. „Sonst werde ich gezwungen sein, dir noch einen Klaps zu geben, damit du zu Verstand kommst.“ Sie befestigte das Ende des Leinens und trat dann zurück, um ihr Werk zu begutachten. „Wie fühlst du dich?“
    „Wie ein verdammter Idiot, weil man mich so übertölpelt hat.“
    Sie lächelte. „Ich meine deinen Kopf.“
    „Pocht wie die Hölle, aber ich hatte schon schlimmere Kopfschmerzen nach einer Nacht mit billigem Gin.“
    „Ich bin froh, dass es Ihnen gut geht“, mischte sich Simon ein, trotz seines Interesses an dem Wortwechsel der beiden. Selbst ohne das vertrauliche Du wäre klar gewesen, dass sie eher Freunde waren als Dienstherrin und Bediensteter. Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand aus seiner Dienerschaft mit ihm so selbstverständlich sprach wie es Baxter mit Genevieve tat. Er versuchte sich vorzustellen, wie Ramsey oder sein Kammerdiener ihn Simon nannte, aber es gelang ihm nicht. „Jetzt sollten wir nachsehen, ob etwas gestohlen wurde.“
    Während Baxter im Wohnzimmer blieb und noch ein Glas Whisky trank, folgte Simon Genevieve durch das Haus und half ihr, Dinge wieder aufzurichten, die der Eindringling umgeworfen hatte. Sie vermisste nichts, nicht einmal ihre wenigen Schmuckstücke, die sie in einer verschlossenen Box in ihrem kleinen Wohnraum aufbewahrte – eine Box, die aufgebrochen worden war.
    Als sie Genevieves Schlafgemach betraten, hob Sophia, die zusammengerollt auf der Bettdecke lag, den Kopf. Nachdem sie ausführlich gegähnt hatte, legte sie sich wieder hin.
    Simon blieb in der Tür stehen, und als er zu der Statue in der Ecke blickte, erinnerte er sich lebhaft daran, wie er sich hinter der Marmorfrau versteckt und Genevieve beobachtet hatte – eine echte Frau, die, trotz all der Gründe, warum das nicht hätte geschehen sollen, ihn gefangen genommen und seine Fantasie entzündet hatte.
    Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder zurück auf Genevieve, die quer durch den Raum zu ihrer Kommode ging. Simon folgte ihr und sah zu, wie sie die Schublade aufzog, in der die Schatulle gewesen war. Sie durchwühlte ihre Wäsche, wie es zuvor der Einbrecher – und auch Simon – getan hatten, dann holte sie bebend tief Luft. Sie murmelte etwas, das wie „Bastard“ klang, aber er war nicht ganz sicher.
    „Fehlt etwas?“, fragte er.
    Sie zögerte, dann sagte sie: „Ich – ich bin nur verstört, weil jemand meine Sachen berührt hat.“ Sie durchsuchte noch die übrigen Schubladen, dann drehte sie sich langsam zu Simon um. Sie war sehr bleich, und obwohl sie sichtlich beunruhigt war, war sie ganz offensichtlich auch zornig.
    „Nun?“, fragte er und sah ihr in die Augen. Er hoffte, sie würde ihn nicht belügen, ahnte aber, dass sie es tun würde.
    Fest erwiderte sie seinen Blick. „Es fehlt nichts.“
    Enttäuschung durchströmte ihn. Sie hatte keinen Grund, ihm zu vertrauen – tatsächlich war es klug von ihr, das nicht zu tun, auch wenn sie das nicht wusste.
    Dennoch hatte er gehofft, sie würde sich ihm anvertrauen. Doch er schob dieses unsinnige Gefühl beiseite und sagte: „Wenn dies nur ein Einbruch gewesen wäre, hätte der Eindringling deinen

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