037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
Stück.“ Hinter dem ich gestanden und von dir geträumt habe .
„Danke. Es war ein Geschenk.“
„Von deinem Ehemann?“
„Nein. Von mir selbst. Ich habe sie vor Jahren in einem Geschäft in London gesehen und musste sie einfach haben. Die Schönheit und Einfachheit der Linien, der Haltung, das hatte es mir angetan. Ich konnte ihr nicht widerstehen.“
Simon löste den Blick von der Statue und sah sie an . Ich konnte ihr nicht widerstehen .
„Ja, das verstehe ich vollkommen. Baxter und ich werden dich im Wohnzimmer erwarten.“ Damit machte er kehrt und verließ rasch den Raum, ehe er der Versuchung nachgeben und sie in die Arme ziehen, das glühende Feuer auf seiner Haut löschen konnte.
Er ging den Korridor entlang und wischte sich über das Gesicht. Verdammt! Als wäre die Anziehung, die er ihr gegenüber empfand, noch nicht schlimm genug, so war dieses Gefühl, sie beschützen zu wollen, der reine Wahnsinn. Und das konnte sehr schnell gefährlich werden. Sie hatte ihn belogen, gerade erst vor wenigen Minuten.
Sie wusste, dass die Schatulle gestohlen worden war, und sie wusste, wo sich der Brief befand, den sie dort herausgenommen hatte. Alle Instinkte sollten ihn von ihr fernhalten, doch eine kleine Stimme in seinem Kopf bestand darauf, dass es für all das einen vernünftigen Grund geben musste. Und dass sie in keiner Weise etwas mit Ridgemoors Tod zu tun hatte.
Verdammt, und jetzt würde sie mit ihm unter einem Dach wohnen. Nahe genug, um sie zu berühren. Und Himmel, er wollte sie berühren, er wollte sie, mit einer wilden Heftigkeit, die er noch nie zuvor erlebt hatte. Ihr Zwischenspiel an der Quelle hatte seinen Appetit nur noch mehr angefacht.
Er hatte ihr eine Wahl gelassen. Erst jetzt erkannte er, dass er dadurch möglicherweise einiges getan hatte, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Ein Vertrauen, das vielleicht dazu führte, dass sie ihm gestand, wo der Brief war. Doch als er ihr das Angebot machte, hatte er nicht an seine Mission gedacht. Ganz und gar nicht. Nein, er hatte nur an sie gedacht. Was für sie am besten war. Wie sie am besten vor Verletzungen geschützt werden konnte und vor jedem Skandal.
Es war das erste Mal, dass er je seine Mission vergessen hatte. Je zugelassen hatte, dass eine Frau ihn von seinem Vorhaben ablenkte. Und zum ersten Mal, seit er ein grüner Junge war, hatte er vollkommen die Kontrolle über sich verloren.
Was bedeutete, dass Genevieve Ralston, ob sie nun irgendein Unrecht getan hatte oder nicht, auf jeden Fall sehr gefährlich war.
11. KAPITEL
Simons Cottage ging Genevieve in ihrem Schlafraum auf und ab. Ein Feuer im Kamin wärmte den kleinen, aber gemütlichen Raum, und das Bett sah mit der waldgrünen Tagesdecke und den drei Kissen bequem und einladend aus. Baxter war in einem anderen Zimmer untergebracht, und er war eingeschlafen, kaum dass sein Kopf das Kissen berührt hatte. Sophia, die zunächst unzufrieden war wegen des Umzugs und Beauty überhaupt nicht mochte, lag jetzt schläfrig auf dem kleinen Teppich vor dem Kamin, zusammengerollt, und ließ sich von der Wärme verwöhnen. Es gab keinen einzigen Grund, warum Genevieve nicht unter die Decke schlüpfen und schlafen sollte.
Keinen einzigen Grund, abgesehen von dem Durcheinander in ihrem Kopf wegen des nächtlichen Einbruchs und seiner Folgen. Und abgesehen von Simon Cooper.
Seit zwei Stunden lief sie nun schon auf und ab und versuchte, in die nächtlichen Ereignisse einen Sinn zu bringen. Aber bisher hatte sie nur eine Menge unbeantworteter Fragen gefunden. Zunächst hatte sie geglaubt, der Einbruch wäre eine weitere Drohung gegen Charles Brightmore, aber diesen Gedanken hatte sie sofort verworfen, als sie bemerkte, dass die Alabasterschatulle fehlte. Richard hatte ihr in seiner Nachricht mitgeteilt, dass er wegen der Schatulle zu ihr kommen würde.
War er in der Nacht gekommen – oder hatte er jemanden an seiner Statt geschickt?
Aber bestimmt hätte Richard Baxter nicht verletzt. Vielleicht hatte er ihn nicht erkannt – aber wen hätte ihr früherer Liebhaber sonst in ihrem Haus vermuten sollen? Andererseits hatte sie nie erwartet, dass Richard ihr selbst so wehtun würde – und wie sehr hatte sie sich in dieser Hinsicht getäuscht.
Falls der Einbrecher in Richards Auftrag gehandelt hatte, dann bedeutete das, dass Richard sie nicht sehen wollte. Hatte er befürchtet, sie würde ihm entgegentreten und ihn nötigen, Dinge zu sagen, die auszusprechen er zu feige gewesen war? Oder war
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