037 - Quellen der Lust + Die Mätresse des Prinzen
Schmuck genommen. Er suchte nach etwas Bestimmtem. Hast du eine Ahnung, was das gewesen sein könnte?“
Wieder zögerte sie, und einen Moment lang dachte er, sie würde es ihm vielleicht erzählen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein.“ Es erschien so etwas wie ein Ausdruck von Zufriedenheit auf ihrem Gesicht. „Aber was immer es gewesen sein mag, er hat es nicht gefunden.“
„Woher weißt du das?“
Sie blinzelte einen Moment, dann zuckte sie die Achseln. „Weil es nichts zu finden gab.“
Hoffnung flackerte in ihm auf. Er bezweifelte nicht, dass sie indirekt die Wahrheit sagte. Der Brief war noch hier. Der Einbrecher hatte ihn nicht gefunden, weil sie ihn aus der Schatulle genommen hatte. Was nicht nur bedeutete, dass er selbst noch immer die Möglichkeit hatte, den Brief zu finden, sondern auch, dass der Bastard, der in der Nacht hier eingebrochen war, möglicherweise zurückkehren würde.
Alle Beschützerinstinkte, die sie in ihm geweckt hatte, seit er den ersten Blick auf sie geworfen hatte, erwachten wieder zum Leben. Sie benötigte seinen Schutz. Und er würde dafür sorgen, dass sie ihn erhielt. Zumindest, bis er seinen Brief hatte.
Du willst verdammt viel mehr von ihr als nur diesen Brief, und du weißt es genau, flüsterte sein Gewissen. Verdammte lästige Stimme. Er musste seinem Gewissen beibringen zu lügen. Das sollte nicht allzu schwer sein in Anbetracht der Tatsache, welch ein geschickter Lügner Simon war. Eine Fähigkeit, die er in all den Jahren seiner Tätigkeit als Spion perfektioniert hatte. Doch aus Gründen, die er nicht weiter hinterfragen wollte, fiel ihm das Lügen im Moment nicht leicht. Was lächerlich war, vor allem, weil sie ihn belogen hatte.
Er wünschte seine verwirrenden Gedanken zum Teufel und sagte: „Wir können den Einbruch morgen den Behörden melden. Bis dahin kannst du nicht hier bleiben.“
Sie zog die Brauen hoch. „Du glaubst doch nicht, dass er zurückkommen wird, der, der das getan hat.“ Noch während sie die Worte aussprach, erkannte er, dass sie begriff, wie wahrscheinlich das war.
„Ich glaube nicht, dass das ausgeschlossen werden kann. Was bedeutet, dass ihr alle – du, Baxter und auch Sophia – mit mir kommen werdet.“
Einen Moment lang sagte sie nichts, sah ihn nur an mit einer Miene, die er ärgerlicherweise nicht deuten konnte. Verdammt, warum konnte sie nicht so sein wie die anderen Frauen, die er kannte? Vorhersehbar und leicht zu durchschauen?
Sie leckte sich über die Lippen – eine Geste, die seinen Blick auf ihren Mund lenkte – einen Mund, den er zu gern wieder schmecken wollte.
„Das ist sehr freundlich, aber ...“
Er riss den Blick los von ihren Lippen und sah ihr in die Augen. „Kein Aber. In meinem Cottage ist Platz genug für alle, und du wirst dort sicher sein.“ Dafür würde er sorgen. Denn die Vorstellung, dass ihr etwas zustieß, so wie es Baxter ergangen war, fand er unerträglich. „Baxter hat sich noch nicht ganz erholt, und ist – in Anbetracht der Whiskymenge, die er konsumiert hat – sowieso nicht in der Verfassung, irgendetwas für dich zu tun. Er braucht Ruhe. Und du ...“ Er streckte den Arm aus und umfasste ihre Schultern. „Du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst.“
Unter seiner Berührung stand sie ganz still da. Einen Moment lang glaubte er, sie würde sich ihm entziehen, und er musste den Wunsch unterdrücken, sie fester zu halten. Aber stattdessen hob sie den Kopf. „Zwar bin ich durchaus in der Lage – und auch daran gewöhnt – auf mich selbst aufzupassen, aber ich kann nicht leugnen, dass dieser Einbruch mich beunruhigt. Daher nehme ich dein Angebot dankend an.“
Sie zog eine Braue hoch. „Ich muss sagen, für einen Verwalter bist du mit der Lage ungewöhnlich geschickt umgegangen.“ Ihr Blick fiel auf seinen Stiefel. „Und du bist überraschend geschickt im Umgang mit dem Messer.“
Er zuckte die Achseln. „Wenn du für einen reichen Mann arbeitest, gewöhnst du dich daran, Randalierer, Straßenräuber und dergleichen zu vertreiben.“
„Ich verstehe. Nun, wenn du mich entschuldigst, ich werde mich umziehen, damit wir gehen können. Würde es dir etwas ausmachen, dich solange zu Baxter zu setzen?
Ich möchte nicht, dass er ganz allein ist.“
Simon nickte und ließ sie dann los – beunruhigt, dass es ihm so schwerfiel. Er wandte sich zum Gehen, aber anstatt das Zimmer zu verlassen, deutete er mit einer Kopfbewegung auf die Statue. „Das ist ein schönes
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