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0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mecheninger das Gefühl, die im Kontrollraum arbeitenden Männer zu stören. Er runzelte die Stirn. Wahrscheinlich redeten sie schon heimlich über ihn und machten sich darüber lustig, daß er zur Untätigkeit verdammt war.
    Ich werde zu Ferenczy gehen, entschloß er sich. Ich muß mit ihm reden.
    Der Plan, zum Kommandanten von OLD MAN zu gehen und eine Versetzung zu beantragen, entstand nicht erst jetzt in seinem Gehirn, sondern er hatte sich schon verschiedene Methoden ausgedacht, wie er Ferenczy überzeugen konnte. Bisher war die Furcht, sich lächerlich zu machen, immer größer als seine Entschlossenheit gewesen.
    Er verließ den Kontrollraum. Draußen im Gang holte er tief Luft. Er mußte sich bei Ferenczy anmelden. Das tat er am besten von seinem Büro aus, wo ihn niemand außer dem General hören konnte.
    Als er weiterging, tauchten am Ende des Ganges etwa hundert Männer auf, die sich schweigend näherten. Auch Roboter waren dabei.
    Mecheninger blieb stehen. Erstaunt fragte er sich, was dieser Aufmarsch zu bedeuten hatte. Als die Raumfahrer näher kamen, erkannte er, daß sie von Perry Rhodan und dem Ausrüstungsingenieur Orlin Raskani angeführt wurden.
    Als Rhodan und Raskani nur noch wenige Schritte von ihm entfernt waren, begriff Mecheninger, daß sie zu ihm wollten, und er hielt unwillkürlich den Atem an. Etwas war geschehen, worüber er noch nicht informiert war. Er brauchte nur in die Gesichter der Näherkommenden zu blicken, um das zu erkennen.
    Rhodan blieb vor ihm stehen, und Mecheninger salutierte hastig. Aus den Augenwinkeln sah er, daß die Roboter zu Rhodans persönlicher Eskorte gehörten. Die Männer, die den Großadministrator begleiteten waren junge Raumfahrer. ~„Oberst Christopher Mecheninger?" fragte Rhodan.
    Die Stimme erschien Mecheninger teilnahmslos. Der Blick des Großadministrators war auf Mecheninger gerichtet, aber der Oberst hatte das Gefühl, daß der andere durch ihn hindurchsah.
    „Ja", sagte er hastig.
    „Ich möchte mich Ihrer Loyalität vergewissern", sagte Rhodan.
    Mecheninger blinzelte verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Was war auf OLD MAN im Gang?
    „Sir, meine Loyalität Ihnen gegenüber steht außer Zweifel", versicherte er mit Nachdruck.
    Rhodan zeigte durch nichts, ob er zufrieden war oder ob er diese Auskunft erwartet hatte.
    „In der kommenden Stunde wird das Schicksal der Menschheit entschieden", sagte Perry Rhodan.
    „Es hängt nicht zuletzt von Ihnen ab, ob wir weiterhin freie Bürger des Solaren Imperiums bleiben."
    Mecheninger blickte bestürzt zu Orlin Raskani, der jedoch ein abweisendes Gesicht machte.
    „Sir, ich bin bereit, alles zu tun, was Sie von mir verlangen", sagte der Oberst.
    „Stellen Sie ein Kommando zusammen und verhaften Sie Staatsmarschall Reginald Bull, die Solarmarschalle Tifflor und Mercant sowie den Kommandanten von OLD MAN General Janus Ferenczy", sagte Perry Rhodan.
    Mecheninger fühlte, wie ein Schauer über seinen Rücken lief. Er war blaß geworden. Was Rhodan von ihm verlangte, war ungeheuerlich. Er sollte die führenden Männer des Solaren Imperiums festnehmen.
    „Gestatten Sie mir, nach dem Grund für Ihren Befehl zu fragen?" brachte Mecheninger hervor.
    Rhodan griff in die Brusttasche seiner Uniformjacke und zog ein Papierpaket hervor.
    „Anhand dieses Materials können Sie sich von der verräterischen Tätigkeit der genannten Männer überzeugen", sagte Rhodan gepreßt. „Sie wollen hundert wichtige Kolonialplaneten des Imperiums an die Akonen abgeben, wenn diese uns im Kampf gegen die Zweitkonditionierten helfen."
    Mecheningers Hände zitterten.
    „Sie können sich vorstellen, in welcher Situation ich mich befinde" sagte Rhodan. „Bull, Mercant und Tifflor gehören zu meinen persönlichen Freunden." Er senkte den Kopf. „Im Interesse der Menschheit muß ich darauf bestehen, daß Sie meinen Befehl ausführen."
    Mecheninger hörte sich schlucken. Er starrte auf die Papiere in seiner Hand. Keine Sekunde zweifelte er daran, daß sie alles enthielten, um eine Verhaftung der vier genannten Männer gerechtfertigt erscheinen zu lassen.
    Der Oberst blickte Rhodan fest in die Augen.
    „Sie können sich auf mich verlassen, Sir", sagte er.
    „Danke", murmelte Rhodan.
    Mecheninger begriff, daß er entlassen war. Er ging mit unsicheren Schritten davon. War es nicht Ironie des Schicksals, daß er Ferenczy um seine Versetzung hatte bitten wollen und nun zu ihm gehen mußte, um ihn zu verhaften?
    Raskani und Heiko Anrath

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