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0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fort. „Es hat den Anschein, als sollten alle informierten Offiziere und Wissenschaftler wegen Hochverrats verhaftet werden." Er ließ die Arme sinken. „Das wäre in Kurzform alles, was ich erfahren habe. Hier sind die Funksprüche im ausführlichen Klartext."
    Perry Rhodan nahm die Papiere entgegen.
    „Die Akonen an Bord von OLD MAN haben also schnell reagiert", sagte Atlan. „Es ist ihnen gelungen, Heiko Anrath auf ihre Seite zu bringen. Anrath tritt als Rhodan auf und beseitigt mit Hilfe der Akonen alle Terraner, die darüber informiert sind, wer er tatsächlich ist."
    Loopers begriff, daß all jene, die über Anraths Doppelgängerrolle informiert waren, nichts unternehmen konnten. Jeder Hinweis über die tatsächlichen Verhältnisse mußte bei der Öffentlichkeit auf Unglauben stoßen oder eine Welle der Empörung gegen Bull, Mercant und Tifflor auslösen.
    „OLD MAN befindet sich also in der Gewalt der Akonen", sagte Rhodan. „Nicht nur das: Heiko Anrath wird von den Akonen offenbar weitgehend beeinflußt. Sie können ihn dazu bringen, daß er als Perry Rhodan Befehle gibt, die das Ende des Solaren Imperiums bedeuten."
    „Das werden die Akonen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wagen" meinte Atlan. „Sie müssen mit der Loyalität einiger tausend Offiziere rechnen. Diese Männer würden ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung eingreifen, wenn es sich herausstellen sollte, daß das Imperium in die Kontrolle der Akonen geraten kann."
    Loopers begriff, daß diese Worte des Arkoniden keinen Trost für Rhodan bedeuteten. Zumindest OLD MAN wurde von den Raumfahrern aus dem Blauen System beherrscht. Was das zu einem Zeitpunkt bedeutete, da das Solsystem jeden Augenblick von Dolans angegriffen werden konnte, war jedem klar, der die Kraftverhältnisse innerhalb der Galaxis kannte.
    „Wir starten trotz allem mit der IMPERATOR III in Richtung solares System", entschied Rhodan. „Wir müssen retten, was noch zu retten ist."
     
    *
     
    Um das Zittern seiner Hände zu verbergen, hatte Oberst Christopher Mecheninger beide Daumen in seinen Gürtel gehakt. Die dreißig bewaffneten Männer, die ihn begleiteten, konnten nicht darüber hinwegtäuschen, daß er in diesem Augenblick der einsamste Mann an Bord von OLD MAN war. Seine Kehle war wie zugeschnürt, und ein dumpfer Druck auf der Brust ließ ihn schneller atmen. Noch konnte er umkehren und Perry Rhodan bitten, ihn von dieser unangenehmen Aufgabe zu befreien.
    Nun konnte er sich nicht mehr über mangelnde Verantwortung beklagen. Auf ihm lastete in diesem Augenblick mehr Verantwortung als auf jedem anderen Offizier des Solaren Imperiums.
    Er mußte die führenden Männer dieses Imperiums verhaften, Männer, die seit Jahrhunderten zum Wohle der Menschheit arbeiteten und das Vertrauen von Milliarden Terranern besaßen.
    Verstohlen blickte Mecheninger in die Gesichter seiner Begleiter. Er konnte in ihnen weder Zustimmung noch Ablehnung erkennen. Sie würden ihm helfen, so wie Rhodan und er es ihnen befohlen hatte. Mecheninger hätte es begrüßt, wenn Perry Rhodan ihn begleitet hätte. Andererseits war es verständlich, daß ein Mann nicht gern bei der Verhaftung seiner besten Freunde zugegen war.
    Der Eingang von Ferenczys Büro tauchte vor ihnen auf. Mecheninger begann zu schwitzen. Noch immer konnte er umkehren. Er wußte jedoch, daß es das Ende seiner Laufbahn bedeutet hätte, wenn er jetzt zu Rhodan gegangen wäre und ihn gebeten hätte, einen anderen Offizier mit der Verhaftung zu beauftragen. Nach den Verrätern war Mecheninger der ranghöchste Offizier an Bord von OLD MAN, so daß es vollkommen in Ordnung war, wenn Rhodan ihm die Verantwortung übertrug.
    Mecheninger blieb stehen.
    Wahrscheinlich war der General vollkommen ahnungslos. Er würde protestieren, sich vielleicht sogar zur Wehr setzen. Wie würden die engsten Mitarbeiter Ferenczys reagieren?
    Mecheninger erkannte, daß er mit jeder Minute, die er nachdachte, unschlüssiger wurde.
    Er ergriff den Öffner und riß die Tür auf. Der große Büroraum, in dem Ferenczy sich aufzuhalten pflegte, schien vor seinen Augen zu verschwimmen. Er sah den General mit einem anderen Mann an einer großen Kartenwand stehen. Links vor Mecheninger saßen zwei junge Männer an Schreibtischen.
    Sie blickten erstaunt auf.
    Gefolgt von fünf Begleitern, drang Mecheninger in den Raum ein. Jetzt blickte der General sich um.
    Sein Gesicht drückte Verständnislosigkeit aus.
    „Oberst" rief er unwillig. „Ich möchte

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