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0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhören."
    Mercant mußte über die Unbekümmertheit Tifflors lächeln. Allerdings war Tifflor nur unbekümmert, wenn es um die Spionagetätigkeit feindlicher Organisationen an Bord von OLD MAN ging - wenn man dagegen auf bevorstehende Raumschlachten mit Dolans zu sprechen kam, zeigte auch das Gesicht des Solarmarschalls den Ausdruck tiefer Sorge.
    Mercant wunderte sich, daß sie nicht unter der Last zusammenbrachen, daß sie nie müde wurden, sich den Problemen zu stellen. Dabei brauchte er nur den Zellaktivator abzulegen, und alles würde ein Ende haben, überlegte er. Er würde innerhalb kurzer Zeit altern, zerfallen, sterben. Es war eine Vorstellung, die immer wiederkehrte, obwohl er geglaubt hatte, daß sie mit den Jahren seltener in seinen Gedanken auftauchen würde. Es war das Unterbewußtsein, das seinen Tod bereits seit Jahrhunderten als normal und selbstverständlich akzeptiert hatte und das nun, getäuscht und überrascht, auf diese Weise reagierte.
    Die Vorstellung, weitere Jahrhunderte zu leben und sich mit immer ähnlicher werdenden Problemen herumschlagen zu müssen, war für Mercant längst nicht mehr abstrakt sondern nur ermüdend. Er fragte sich, ob mit dieser zunehmenden Müdigkeit, die rein psychisch war, auch Interesselosigkeit eintreten würde. Dann müßte er als Abwehrchef zurücktreten.
    Vorläufig jedoch machte er sich noch Sorgen.
    Er lächelte.
    Tifflor deutete das Lächeln falsch.
    „Halten Sie mich nicht für verständnislos, Allan", sagte er. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, Wo Sie der Schuh drückt."
    Mercant winkte ab.
    „Zum Teufel damit, Tiff", sagte er barsch. „Wir kennen uns wirklich zu lange, um uns noch in dieser kindischen Art zureden zu müssen. Ich weiß, daß wir Männer brauchen, um die Schiffe OLD MANS alle einsetzen zu können, und ich bin mir darüber im klaren, daß wir das Risiko eingehen müssen; ständig gegnerische Agenten einzuschleusen. Aber was sollen diese paar Männer schon tun?"
    Tifflor ging zum Kartentisch zurück und schob mit dem Zeigefinger ein paar Halbkugeln hin und her.
    „Kommen Sie her, Allan", forderte er Mercant auf. „Ich möchte Ihnen etwas zeigen."
    Mercant, der genau wußte, daß an solchen Tischen einige der genialsten Flottenbewegungen der letzten Jahrzehnte entstanden waren, erhob sich.
    Tifflor deutete auf einen Schwarm dunkler Scheibchen.
    „Das sind die Dolans", sagte er. „Wir wissen nicht, in welcher Formation sie angreifen, aber wir können sicher sein, daß sie nie wieder in ihren alten Fehler verfallen und massiert ins solare System einfliegen werden. Ich glaube, daß ich eine Methode gefunden habe, unsere Schiffe wirkungsvoll einzusetzen, in welcher Formation die Dolans auch immer in unser Gebiet eindringen."
    „Zeigen Sie es mir", sagte Mercant gespannt.
    Der Summer des Sprechgeräts lenkte die beiden Männer ab.
    Tifflor runzelte die Stirn.
    „Ich wollte nicht gestört werden", sagte er. „Nur in dringenden Fällen."
    „Es wird für mich sein", sagte der Abwehrchef entschuldigend. „Meine Mitarbeiter wissen, daß ich bei Ihnen bin."
    Als Tifflor die Sprechanlage einschaltete, erhellte sieh der dazugehörige Bildschirm. Das Gesicht eines aufgeregt wirkenden Mannes wurde sichtbar.
    „Das ist Dynmar", sagte Mercant. „Er gehört zu meinem Büro."
    Tifflor trat zur Seite, damit Mercant von der Kamera erfaßt werden konnte.
    „Sir", sprudelte Dynmar hervor. „Einer der Sonderoffiziere möchte Sie sprechen. Er heiß Hamter Grond. Er sagt, daß es sich um einen Mord handelt. Er will jedoch nur mit Ihnen darüber sprechen."
    Mercant und Tifflor tauschten einen schnellen Blick.
    „Ist Grond bei Ihnen?" fragte Mercant.
    „Ja", sagte Dynmar und trat zur Seite.
    An seiner Stelle erschien Hamter Grond auf dem Bildschirm. Mercant sah sofort, daß dieser Mann nur mühsam seine Fassung bewahrte.
    „Sprechen Sie!" sagte Mercant. „Was ist geschehen?"
    „Eine Frau", sagte Grond atemlos. „In der Kabine des Großadministrators. Ein Reinigungsroboter hat sie zufällig entdeckt. Sie wurde erschossen."
    Mercant schaltete das Mikrophon einen Augenblick aus.
    „Laury Marten!" sagte er zu Tifflor.
    Dann sagte er auch wieder für Grond verständlich: „Ich möchte nicht, daß diese Nachricht an irgend jemand weitergegeben wird. Ich werde mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern. Gehen Sie zurück an Ihre Arbeit."
    „Ja", sagte Grond. Sein Bild verblaßte.
    „Laury!" stieß Tifflor hervor. „Vielleicht ist es auch

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