Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Strich konnte er die Verhaftung eines Menschen veranlassen. Jeder Strich bedeutete, daß ein Mensch ein unschuldiger Mensch - die Freiheit verlor. War das Macht? Macht aus fremden Händen.
    Im Grunde genommen tat er nichts anderes als unter Reginald Bull und Julian Tifflor: Er führte Befehle aus.
    Er ergriff die erste Seite der Liste. Die Buchstaben verschwammen vor seinen Augen. Er gab sich Mühe, die Namen zu lesen. Die meisten sagten ihm gar nichts. Waren sie nur eingefügt worden, um ihn zu prüfen?
    Einer der ersten Namen, die er anstrich, war der von Major Santanjon. In Gefangenschaft würde dem Major seine Psychologie wenig nützen.
    Zehn Minuten später gab Anrath die ersten Blätter der Liste an Raskani weiter. Raskani, der sich pausenlos über Interkom mit seinen Helfern unterhielt, nahm die Papiere schweigend entgegen.
    Anrath kehrte zum Schreibtisch zurück. Er würde Raskani bitten, ihn bald eine Ruhepause einlegen zu lassen. Er war müde und niedergeschlagen.
     
    *
     
    Reginald Bull starrte den Mann an, der ihm soeben mitgeteilt hatte, daß er ihn im Auftrag des Großadministrators verhaften wollte. Dann wanderten seine Blicke über die Männer hinweg, die Oberst Christopher Mecheninger begleiteten und denen diese Situation offensichtlich unangenehm war.
    Bully deutete auf den leeren Sessel vor seinem Schreibtisch.
    „Setzen Sie sich, Oberst", forderte er den Eindringling auf. „Wir wollen uns wie vernünftige Menschen über diese Sache unterhalten. Ich bin sicher, daß es sich um einen Irrtum handelt."
    Er konnte sehen, wie Mecheninger sich versteifte.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte Mecheninger. „Ich muß Sie bitten, mich sofort zu begleiten."
    „Wenn Sie mir Gelegenheit geben, mich allein mit Ihnen zu unterhalten, kann ich Ihnen beweisen, daß Sie einen Fehler begehen." Bully blieb weiterhin ruhig, weil er fühlte, daß dies die einzige Möglichkeit war, bei Mecheninger Gehör zu finden.
    Der Stellvertreter Ferenczys zögerte. Man konnte sehen, wie er mit sich kämpfte.
    Dann sagte er: „Die Befehle des Großadministrators sind eindeutig, Sir."
    Bully erhob sich und kam um den Tisch herum. Er näherte sich Mecheninger, bis er sicher sein konnte, daß ihn keiner der anderen Männer verstand.
    „Der Großadministrator ist nicht Perry Rhodan - es handelt sich um einen Doppelgänger, Oberst."
    Mecheningers Gesichtsausdruck veränderte sich; es war deutlich zu erkennen, daß er Bully nicht glaubte. Bully begriff, daß er einen Fehler gemacht hatte. Für einen Uneingeweihten wie Mecheninger mußte Bullys Behauptung wie eine freche Lüge wirken. Der Staatsmarschall verwünschte seine Voreiligkeit. Mecheninger war bereits schwankend geworden, aber als er die Wahrheit erfahren hatte, war seine alte Entschlossenheit zurückgekehrt.
    „Bitte folgen Sie uns jetzt, Sir", sagte Mecheninger.
    Bully zweifelte nicht daran, daß der Oberst seine Forderung mit Gewalt durchsetzen würde.
    „Darf ich noch ein Funkgespräch führen?" fragte Bully.
    „Nein, Sir", lehnte Mecheninger ab.
    Bully zuckte mit den Schultern und folgte den Raumfahrern, die ihn in die Mitte nahmen. Er fragte sich im stillen weshalb Heiko Anrath sich auf diese Weise in das Geschehen auf OLD MAN einschaltete. Wahrscheinlich war Anrath nicht der eigentliche Urheber dieses Befehls. Es mußte sich um eine Verschwörung handeln.
    Die neue Situation war besorgniserregend. Wenn alle Eingeweihten verhaftet wurden, konnte Heiko Anrath auf OLD MAN als Perry Rhodan auftreten und alle möglichen Befehle geben. Er konnte die geballte Kampfkraft des Riesenroboters für sich und seine Freunde ausnutzen.
    Wer waren diese Freunde, und was beabsichtigten sie?
    Es hatte keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Bully mußte damit rechnen, daß die Condos Vasac und die Akonen an dieser Aktion beteiligt waren. Das bedeutete, daß alles gut vorbereitet war.
    Bully versuchte, sich in Mecheningers Gedanken zu versetzen. Der Oberst war überzeugt davon, daß er einen Befehl Perry Rhodans ausführte, den dieser nach heftigem inneren Kampf erteilt hatte. Man konnte dem Obersten keinen Vorwurf machen. Jetzt erwies es sich als Fehler, daß man nicht alle Offiziere auf OLD MAN eingeweiht hatte.
    Bully preßte die Lippen zusammen. Wenn Mecheninger ihm wenigstens Gelegenheit gegeben hätte Material vorzulegen, das Anraths wahre Identität bewies.
    Die Männer blieben stehen. Eine Tür wurde aufgerissen. Mecheninger sah an Reginald Bull vorbei.
    „Sie werden

Weitere Kostenlose Bücher