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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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jetzt bereit, auszusagen?«
    Claudia Deeps hob den Kopf. In ihren Augen loderte eine wilde Entschlossenheit.
    »Ja«, stieß sie hervor. »Ja! Ich werde aussagen.«
    ***
    Der Schuß war nicht lauter als das Geräusch eines versehentlich umgekippten Möbelstücks oder einer Vase, die auf einen dicken Teppich fällt. Jack Wardson spürte einen dumpfen Schlag gegen seinen rechten Oberarm. Er wurde einige Schritte zurückgeworfen, als spiele eine unsichtbare Gewalt mit seinem Körper.
    Sergeant O’Neils Augen weiteten sich erschrocken. Er machte eine hastige Bewegung.
    »Jetzt sind Sie dran«, zischte Steward Benson.
    O’Neils Hand zuckte zurück. Wardson preßte die linke Hand auf den rechten Oberarm. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hervor.
    »Falten Sie die Hände über Ihrer Mütze! Und wenn Sie eine falsche Bewegung machen, ist es aus mit Ihnen.« O’Neil preßte die Lippen aufeinander. Was für ein Teufel ist das? dachte er.
    Benson ging langsam auf den Verwundeten zu. Mit einem geschickten Griff fischte er dem jungen Polizisten die schwere Dienstpistole aus der Halfter am Gürtel. Benson ließ sie in die linke Tasche seines Hausjacketts gleiten.
    »Demonstrieren Sie mal, wie sich ein Mann hinstellen muß, den die Polizei nach Waffen abklopfen will, Sergeant«, forderte er O’Neil mit spöttischem Grinsen auf. »Los, los, machen Sie schon!«
    »Lassen Sie mich nach Jack sehen. Man muß seinen Arm verbinden.«
    »Das werden Sie tun, sobald ich Ihre Waffe habe. Je länger Sie mich auf halten, um so länger wird Ihr Freund warten müssen.«
    O’Neil seufzte ergeben. Es hatte keinen Sinn, jetzt die Dinge auf die Spitze zu treiben.
    Der Sergeant reckte die Arme vor und stemmte die Handteller gegen die nächste Wand. Dann trat er einen Schritt zurück, ohne die Hände von der Wand zu lösen. Er fühlte, wie Benson ihm die Pistole aus der Halfter zog.
    »Kümmern Sie sich um Ihren jungen Freund. Aber versuchen Sie nicht, dabei irgend etwas zu verabreden, Sergeant. Ich müßte dann erneut abdrücken.«
    »Die Stunde kommt auch noch, wo Sie die Rechnung präsentiert kriegen«, knurrte O’Neil, zog das kleine Verbandspäckchen aus seiner Brusttasche und ging zu Wardson. Er versuchte, den jungen Kollegen anzulächeln. »Schlimm, Jack?«
    »Es geht«, preßte Wardson zwischen den Zähnen hervor. Auf seiner Oberlippe stand Schweiß, und seine Augen waren zusammengekniffen. »Ich glaube nicht, daß der Knochen was abgekriegt hat. Aber es brennt höllisch.«
    O’Neil zog sein Taschenmesser und säbelte Mantel-, Jackett- und Hemdsärmel auf.
    »Nein«, sagte er dann. »Der Knochen ist okay, Jack.«
    »Fein«, stöhnte Wardson.
    Mit verbissenem Gesicht arbeitete O’Neil. Nach ein paar Minuten war er fertig. Wardsons Gesicht war schweißüberströmt. In O'Neil kochte die Wut. Dazu kamen die Vorwürfe, die er sich machte. Aber hatte er diese Falle voraussehen können?
    Steward Benson zündete sich mit der linken Hand eine Zigarette an, während er mit der rechten unbeweglich die mit dem Schalldämpfer versehene Pistole hielt. Er blies genießerisch den Rauch aus.
    »Er hält sich gut, nicht wahr. Sergeant?« fragte er.
    »Halt den Mund«, fauchte O’Neil. »Die Rechnung kriegen Sie noch, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Meinen Sie? Falten Sie Ihre Hände wieder auf dem Kopf. Diese Haltung steht Ihnen nämlich so gut.«
    O’Neils Finger zitterten, als er sie auf dem Kopf ineinander verschränkte.
    »Er braucht einen Arzt«, sagte er nach einer Weile. »So eine Wunde kann gefährlich sein. Besorgen Sie einen Arzt.« Benson schüttelte den Kopf.
    »Was erwarten Sie, Sergeant? Ich habe Ihnen gesagt, daß das große Geschäft auf dem Spiele steht. Dafür muß man was riskieren.«
    »Sie haben doch keine Chance«, sagte O’Neil eindringlich. »Sie haben nicht die geringste Chance! In jeder Minute können unsere Kollegen eintrudeln.«
    »Ich habe zwei Geiseln, Sergeant. Das sollten Sie nicht vergessen.«
    »Wir nützen Ihnen nichts.«
    »Das wird sich zeigen. Sobald mein Freund hier ist, werden wir Sie beide von hier wegbringen.«
    »Das wird auffallen.«
    »Haben Sie eine Ahnung! Wir bringen Sie hier ’raus, ohne daß jemand Sie sehen kann.«
    »Aber der Portier sah uns kommen.«
    »Ich werde ihn bitten, in dem Drugstore gegenüber eine Flasche Whisky für mich zu kaufen. Wenn er zurückkehrt, werde ich ihm entgegenkommen und ihm zurufen, ob er nicht die beiden Cops hätte ’rauskommen sehen. Und dann werden wir

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