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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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beide die Straße hinab- und hinaufblicken und feststellen, daß die beiden Cops schon weg sind. So einfach ist das.«
    O’Neil schwieg. Es hatte keinen Sinn. Dieser Bursche war verrannt in seine Idee, daß ihm nichts passieren könnte, wenn er O’Neil und Wardson los war. Eine Weile schwieg der Sergeant, dann sorgte er dafür, daß Wardson sich in einen Sessel setzen konnte. Der Junge mußte große Schmerzen haben, aber er verbarg es so gut es ging. Dann traf der telefonisch bestellte Komplice von Benson ein. Er besaß einen Schlüssel zu dem Apartment, so daß O’Neils Hoffnung, er werde irgend etwas unternehmen können, sobald Benson die Tür öffnen mußte, zerstört wurde.
    Der Eintretende war etwas größer als Steward Benson, aber sein scharf gezeichnetes Gesicht hatte einige brutale Züge, die O’Neil keineswegs gefielen. Dazu kam der kühle, bohrende Ausdruck seiner Augen. Wenn nicht alles täuscht, dachte der Sergeant, ist der Kerl noch gefährlicher als Benson.
    Die beiden Gangster flüsterten eine Weile miteinander, ohne daß Benson den Sergeanten dabei auch nur für den Bruchteil einer Sekunde unbeobachtet gelassen hätte. O’Neil zerbrach sich den Kopf darüber, was er tun könnte, um aus dieser verzwickten Situation herauszukommen. Aber so viele verwegene Gedanken ihm auch kamen, er mußte sie alle wieder verwerfen. Es ging schließlich nicht allein um seinen Hals. Da war auch noch der verwundete Jack Wardson…
    »Kommen Sie her, Sergeant«, sagte Benson plötzlich O’Neil runzelte mißtrauisch die Stirn. Was hatten sie jetzt vor? Er bewegte sich nur zögernd. Als er vor den beiden Gangstern stand, spürte er den forschenden Blick des zweiten Mannes auf sich ruhen.
    »Ihr kommt euch wohl verdammt gescheit vor, was?« sagte der Mann. Dicht unter seinem linken Ohr war eine kleine, sichelförmige Narbe zu sehen.
    »Nicht so schlau, wie ihr euch vorkommt«, sagte O’Neil.
    Der Schlag in den Magen traf ihn so überraschend, daß er nicht ausweichen konnte. Wie ein Taschenmesser knickte er im Hüftgelenk ein. Sein Oberkörper krümmte sich vor. Es war, als ob er mit seinem Kinn der Faust entgegenkommen wollte, die ihn mit voller Wucht am Kiefer traf.
    »Dich mach ich fertig, Schnüffler«, keuchte der Mann und setzte die Handkante ins Genick des Sergeanten nach Wardson fuhr aus seinem Sessel hoch, riß mit der Linken einen herumstehenden Stuhl an sich und wollte eingreifen. Aber plötzlich begann das Zimmer vor seinen Augen zu tanzen, dunkle Schleier schoben sich in sein Bewußtsein, und mit einer kreiselnden Bewegung schlug er zu Boden.
    ***
    »Sie wird durch die Hölle auf Erden gehen müssen, wenn sie die Entziehungskur durchmacht«, sagte der FBI.-Arzt, während sich Claudia Deeps nebenan im Behandlungsraum befand.
    »Das weiß ich, Doc«, erwiderte ich. »Aber kann ihr irgend jemand diese Hölle ersparen?«
    »Nein«, erwiderte unser Arzt. »Nein. Niemand,«
    »Sehen Sie«, sagte ich. »Ich bedauere das Girl. Aber was soll ich tun? Ihr tröstende Sprüche erzählen? Glauben Sie, daß es besser wäre, wenn wir auf ihre Vernehmung verzichten?«
    »Ob Sie sie vernehmen oder nicht vernehmen, ändert gar nichts. Tut eure Pflicht. Wenn ihr fertig seid, schickt sie wieder ’rüber zu mir. Wie lange werdet ihr brauchen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das hängt davon ab, wieviel sie zu erzählen hat. Aber länger als eine halbe Stunde wird es wohl nicht dauern.«
    »Gut. So lange müßte sie es noch aushalten, bis sie die nächste Spritze braucht. Übrigens hatte sie eine Nadel und vier Ampullen bei sich. Ich habe es ihr weggenommen.«
    »Haben Sie auch in ihrer Tasche nachgesehen?«
    »In ihrer Schultasche? Nein.«
    »Dann werden wir das nachholen.« Zusammen mit Claudia Deeps suchten wir unser Office auf. Das Mädchen hatte innerlich kapituliert, und sie erteilte mit müdem Nicken die Erlaubnis, ihre Tasche zu durchsuchen. V/ir fanden einen Karton mit sechzig Ampullen. Wortlos schob ich ihr den Karton hin. »Ich habe sie vorhin erst bekommen«, murmelte sie dumpf. »Kurz bevor Sie mich festnahmen.«
    »Von wem?«
    »Von Riggy«
    »Wer ist das?«
    »Ich weiß nur, daß er sich Riggy nennt Seinen Familiennamen kenne ich nicht Ich weiß auch sonst nichts von ihm.«
    »Ist es der Mann, der Sie von der Schule abholte? Der mit dem Mercury?«
    »Ja.«
    »Versuchen Sie, ihn zu beschreiben.«
    »Er ist ungefähr fünfundddreißig Jahre alt Kleiner als Sie, viel kleiner. Nicht viel größer als ich. Und er hat

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