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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Boden auf und schleuderte ihn in die Richtung der Sperre. Der Stein flog ungehindert durch die unsichtbare Sperre hindurch. Gut fünfzehn Meter weiter schlug er auf und schleuderte eine kleine Sandfontäne empor.
    »Oh«, sagte Nicole. »Anscheinend wirkt die Sperre nur auf lebende Wesen.«
    »Natürlich«, sagte Zamorra. »Sonst hätte sich da drinnen der Sand nicht anlagern können. Ich gehe davon aus, daß es diese Sperre seit einer kleinen Ewigkeit gibt.«
    Er löste das Amulett vom silbernen Kettchen. »Dann wollen wir uns mal im Diskuswerfen üben«, sagte er.
    Er schleuderte die Scheibe dem von Nicole geworfenen Stein nach.
    Aber das Amulett kam nicht so weit. Etwa dort, wo es auch vorhin kein Weiterkommen gegeben hatte, blieb es liegen, nachdem schon vorher sein Schwung gebremst worden war und es schneller zu Boden sank, als seine aerodynamischen Flugeigenschaften eigentlich zuließen.
    »Oh«, machte Nicole. »Also scheint meine Theorie von den toten Gegenständen doch nicht so ganz zu stimmen…«
    »Oder das Amulett ist kein toter Gegenstand…« Zamorra streckte die Hand aus und rief das Amulett zu sich zurück. Es folgte dem gedanklichen Befehl und flog in seine Hand.
    »Wir müssen uns also etwas anderes einfallen lassen«, sagte er. »Ob es Sinn hat, einen Wagen herzuholen und mit Volldampf in die Sperrzone hineinzufahren?«
    »Ich bezweifele es«, wandte Nicole ein. »Möglicherweise wirst du auf dem Fahrersitz zerdrückt.«
    Zamorra nickte. Plötzlich grinste er. »Ich glaube, ich hab’s. Ich weiß jetzt, wie ich diese Barriere austricksen kann!«
    »Und wie?«
    »Vorhin, als ich das Amulett warf, war es noch aktiviert. Ich schalte es ab und schleudere es erneut hinein.«
    »Aber dann nützt es uns doch nichts. Wir können es dann von hier aus doch nicht aktivieren!«
    Zamorra lächelte. »Von hier aus - sicher nicht. Es sei denn, mit einer Art Zeitschaltung… ich werde es so justieren, daß es sich nach einer gewissen Zeitspanne von selbst einschaltet. Und dann werden wir weiter sehen.«
    Er konzentrierte sich auf die silberne Scheibe und sandte seine Gedankenbefehle hinein. Zusätzlich manipulierte er an den verschiebbaren Hieroglyphen und festigte die Befehlskette damit noch weiter. Dann legte er Merlins Stern mit einem weiteren schnellen Befehl still.
    Er schleuderte das Amulett, das, wenn seine Vermutung stimmte, jetzt die Barriere durchbrechen konnte, um sich dann nach etwa einer Minute von selbst zu aktivieren.
    Und dann atmete er tief durch.
    An derselben Stelle wie vorhin sank Merlins Stern in den Sand. Der Versuch war negativ verlaufen. Die Barriere ließ sich so nicht austricksen.
    »Und was nun?«
    »Jetzt wird nachgedacht«, sagte Zamorra. »Die Sache fängt an, mich zu reizen. Ich schätze, mein ganz persönlicher Ehrgeiz erwacht soeben. Ab sofort ist es nicht mehr ein Auftrag der Universität Rabat, sondern mein eigenes Problem. Wäre doch gelacht, wenn so ein Kraftfeld sich nicht überwinden ließe…«
    Nicole seufzte.
    »Dann wollen wir mal hoffen, daß uns der richtige Gedanke kommt…«
    ***
    Am Nachmittag fanden sich Sparks und Othmarsen wieder in ihrem Hotel ein. Da der Veranstalter des Preisausschreibens bemüht gewesen war, die Unkosten so gering wie möglich zu halten, handelte es sich um ein Haus der unteren Kategorie, in dem die Zimmer wenig kosteten, das Frühstück extra bezahlt werden mußte und Service und Ausstattung nicht sonderlich überragend waren. Das Haus stand in der Nähe des Platzes Djemaa el Fna, wo sich die Billig-Absteigen häuften.
    Immerhin besaß dieses Hotel ein Etagenbad, das Sparks sofort in Beschlag nahm. Immerhin spürte er seit dem Verkaufsgespräch mit jenem Flaschenverkäufer einen ständig wiederkehrenden Juckreiz. Es mochte eine nervliche Überreizung sein, aber auch allerlei Kleingetier, das ebenso wie die Flasche den Besitzer gewechselte hatte - als kostenlose Dreingabe.
    Nach einer guten halben Stunde kehrte Sparks unternehmungslustig ins Zimmer zurück. Auf dem Tisch dampfte eine Tasse Kaffee für ihn, daneben ein Glas Rotwein für Othmarsen. Sparks seufzte. »Cognac war wieder nicht zu bekommen, Lyle?«
    »Diesmal hat der Bursche unten immerhin schon im Wörterbuch nachgeschlagen, um festzustellen, worum es sich dabei handelt.«
    »Na, schon ein Fortschritt«, brummte Sparks und nippte am Kaffee. Er betrachtete die Flasche, die auf dem Tisch stand. »Der Händler meinte, es könnte sogar ein Flaschengeist darin stecken.«
    »Nonsens«,

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