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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weil sie eine rundum undurchdringliche Barriere errichteten.
    Hier war es genauso - nur wirkte die Abwehr nicht gegen Dämonen, sondern gegen Menschen.
    Aber nun, da er sich im Innern befand, war es ihm ein leichtes, die Abschirmung zu zerstören. Er verwischte einige der Zeichen an verschiedenen, gegenüberliegenden Stellen. Die Bindung zwischen den Zeichen verschwand, die Barriere erlosch. Von einem Moment zum anderen war das Geländestück frei zugänglich.
    Zamorra atmete auf. Er gab Nicole das Zeichen, daß er ihre Unterstützung nicht länger benötigte. Erleichtert desaktivierte sie den Dhyarra-Kristall. Auf ihrer Stirn stand der Schweiß. »Es war ganz schön schwierig, die Konzentration die ganze Zeit über aufrecht zu halten«, sagte sie.
    Zamorra tupfte ihr die Schweißperlen mit einem Taschentuch ab und küßte sie. »Um so mehr danke ich dir«, sagte er. »Du hast es immerhin geschafft. Ich denke, jetzt werden die Herren Archäologen diesen Platz eingehend untersuchen können.«
    »Rufen wir also Doktor Suleiman und seine Leute hierher«, sagte Nicole.
    Die Moslems hatten indessen ihr Gebet beendet und waren wieder arbeitsbereit. Suleiman, Chasre und einige andere Archäologen näherten sich.
    »Wie haben Sie das fertiggebracht?« fragte Chasre erstaunt.
    Zamorra deutete auf einige der übriggebliebenen Zeichnungen an den Wänden des Innenhofes. »Sehen Sie diese Symbole? Sie besitzen okkulte Kräfte. Ich habe einige von ihnen zerstört. Es war so ähnlich, wie bei einem Torbogen. Wenn man den Abschlußstein herausnimmt, bricht der gesamte Bogen in sich zusammen, weil er nicht mehr unter Spannung steht.«
    »Und wie sind Sie hier hereingekommen? Denn von außen konnten Sie doch nicht an diesen Bereich heran.«
    »Es war ein Trick dabei. Aber den zu verraten, führt hier ein wenig zu weit. Es zählt doch das Resultat, nicht?«
    »Nun gut, Sie wollen es uns nicht verraten«, sagte Suleiman. »Immerhin - wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet. Ohne Sie würden wir hier wohl nicht arbeiten können. Ich bin gespannt, was sich hier verbirgt. Was so geheimnisvoll ist, daß es mit einer solchen dämonischen Kraft geschützt werden mußte.«
    Zamorra schürzte die Lippen.
    Sein Amulett vibrierte leicht. Es begann sich zu erwärmen. Ganz schwach nur, aber immerhin. Er trat einen Schritt zur Seite, und der Effekt ließ nach.
    Zamorra deutete auf die Stelle am Boden, wo er es am stärksten gespürt hatte.
    »Hier ist etwas«, sagte er. »Vielleicht lohnt es sich, einmal nachzuschauen…«
    ***
    Die Zeit verstrich allmählich und näherte sich dem Abend und damit dem Feierabend. Zamorra dachte hin und wfèder mit Grausen an die Rückfahrt. Sie würde sein müssen, denn sie waren nicht auf eine Übernachtung vor Ort eingerichtet. Aber erst wollte er noch sehen, was er da entdeckt hatte. Inzwischen war er wie ein Wünschelrutengänger die ganze Fläche des Innenhofes abgeschritten und hatte fünf weitere Stellen im Boden ausfindig gemacht und markiert, an denen er eine schwarzmagische Aura spürte. Waren diese sechs Stellen etwa das, was jemand zu verbergen und zu schützen versucht hatte?
    Wenn Zamorra sich die Markierungen anschaute, so bildeten sie einen unvollständigen Kreis.
    Ein siebter Punkt fehlte… dort, wo er eigentlich hätte sein müssen, war nichts. Der Kreis war nicht vollendet.
    Noch nicht…
    An drei dieser Stellen wurde jetzt gegraben. Völlig unwissenschaftlich. Es war ohnehin unwahrscheinlich, daß sich in den oberen Schichten der vierhundertjährigen Sandablagerungen sensationelle Funde entdecken ließen, aus denen man Rückschlüsse auf die einstigen Bewohner dieser Kasbah und ihr plötzliches restloses Verschwinden ziehen konnte. Zamorra und Nicole hatten sich im Schatten niedergelassen und sahen den Arbeiten zu. Zamorra hatte darauf bestanden, dabei zu sein, wenn hier gegraben wurde, um notfalls eingreifen zu können, falls es zu unliebsamen Erscheinungen kam. Er hoffte, daß alles ruhig verlaufen würde. An spektakulären Aktionen war ihm nicht gelegen.
    Zwischendurch stieß Nicole ihn an. »Wir brauchen mehr als zwei Stunden, um nach Marrakesch zurückzukommen«, sagte sie. »Wir werden kein Abendessen mehr bekommen, und ich habe gewaltigen Hunger…«
    »Wir kriegen das schon geregelt«, sagte Zamorra. »Notfalls lassen wir die Arbeiten für den Rest des Abends einstellen. Die Neugier kann ja warten…«
    Da kam ein Ruf von der zuerst entdeckten Stelle. Man war dicht unter der Oberfläche

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