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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fündig geworden.
    Augenblicke später meldeten auch die anderen, daß ihre Schaufeln auf etwas gestoßen waren, das nicht hierher gehörte.
    Zamorra kam heran. Er sah an seiner ersten »Fundstelle« etwas Graues, das faserig strukturiert war.
    »Holt es heraus«, bat er.
    Mit vereinten Kräften wurde jetzt gegraben. Es stellte sich heraus, daß es sich um eine Art Kokon handelte, etwa eiförmig und senkrecht in den Boden gebohrt. Es mochte eine Größe von rund zweieinhalb Metern haben.
    »Dürfte einige Zeit dauern, das Ding herauszuholen«, behauptete Chasre. »Davon geht also das aus, was Sie gespürt haben, Professor?«
    Zamorra nickte. Er berührte den Kokon, klopfte leicht dagegen. Nichts geschah. Das riesige Ei schien vollkommen harmlos zu sein.
    Er überlegte. Wenn sie es ausgruben, wurde es zu spät. Aber er wollte in Erfahrung bringen, worum es sich handelte.
    Er wollte versuchen, es aufzubrechen.
    Das Material fühlte sich nachgiebig an. Zamorra bat um ein Messer und versuchte den Kokon aufzuschneiden. Es ging zwar nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte, aber es gelang ihm, die Klinge eindringen zu lassen.
    Das Amulett warnte nicht.
    »Bitte zurücktreten«, sagte Zamorra. »So weit wie möglich. Ich weiß nicht, was passiert, wenn es mir gelingt, dieses Ei zu öffnen.«
    Er stand breitbeinig und zum Zurückspringen bereit in der kleinen Grube, die rings um das Kokon-Ei ausgehoben worden war. Sie war jetzt gut einen Meter tief. Er konnte also das Ei nur im oberen Drittel öffnen.
    Fester drückte er zu und spürte dann, wie die Klinge durch die Kokonfasern hindurch ins Leere stieß. Das Ei war also hohl.
    Zamorra zog das Messer zurück. Es war sauber. Also schob er es wieder in das geschaffene Loch und begann zu schneiden. Einige Male hakte die Klinge, und er befürchtete schon, sie würde abbrechen. Aber dann schaffte er es, eine metergroße Öffnung zu schneiden.
    Die losgeschnittene Platte fiel nach innen und blieb verkantet liegen. Vorsichtig griff Zamorra zu und zog sie nach draußen. Das faserige Material war leicht.
    Jetzt fiel das Licht der Abendsonne direkt in die Öffnung.
    Zamorra sah hinein.
    Er fühlte, wie es ihm trotz der Hitze kalt über den Rücken lief.
    Im Innern des grauen Eies befand sich die verdorrte Mumie eines Menschen.
    ***
    Nicole tauchte hinter Zamorra auf. Sie stöhnte leise, als sie die Mumie sah. Da waren nur noch Haut und Knochen, mehr nicht. Die Kleidung, in welcher die Mumie steckte, verriet, daß es sich um einen Mann gehandelt hatte. Aber sie verriet auch, daß dieser Mann noch nicht lange in dem Kokon stecken konnte.
    Zamorra überwand sich, griff hinein und zerrte den Leichnam nach draußen. Es gab keinen Verwesungsgeruch, keinen Zerfall. Nur diese totale Austrocknung.
    Die Archäologen wichen unwillkürlich zurück.
    Die magische Ausstrahlung, stellte Zamorra jetzt fest, ging nicht von der Mumie aus, sondern von dem Kokon. War er für die Austrocknung dieses Mannes verantwortlich? Und - welchem Zweck diente es?
    Dr. Suleiman kam langsam näher. Sein Gesicht war grau.
    »Ich würde es für einen absoluten Zufall halten«, sagte Zamorra, »aber: kennen Sie diesen Mann, Doktor?«
    Suleiman schüttelte den Kopf.
    »Selbst, wenn er meinem Bekanntenkreis angehörte, wäre er jetzt zu entstellt. Das kann nur ein Gerichtsmediziner feststellen. Aber seine Kleidung ist ziemlich neu und nicht gerade billig. Er kann nicht arm gewesen sein. Weshalb mag man ihn hier vergraben haben?«
    »Ermordet und im Boden versenkt«, sagte Zamorra. »Lange ist’s nicht her, denn sonst wäre die Kleidung bereits in einem anderen Zustand. Welchen reichen Mann mag es in der letzten Zeit erwischt haben? Sagen wir, in den letzten drei bis vier Wochen?«
    »Khoutab«, sagte Nicole spontan.
    Zamorra sah sie verblüfft an. »Khoutab? Wer ist das? Woher kennst du den Namen?«
    »Aus der Zeitung, mein Lieber«, sagte sie. »Du bist heute morgen selbst noch darüber gestolpert. Erinnerst du dich? Der superreiche Geschäftsmann Halef Khoutab, der nach dem Tod eines Einbrechers in seinem Palast selbst spurlos verschwand…«
    Zamorra schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Richtig! Und du meinst, daß er es sein könnte?«
    »Vielleicht…«
    »Halef Khoutab«, sagte Suleiman. »Es ist unfaßbar. Der Mann war doch noch ziemlich jung. Und er soll das hier sein? Ich wußte nicht einmal, daß er tot ist.«
    »Es stand heute in der Zeitung«, sagte Zamorra. »Von seinem Tod war wohl nicht die Rede, nur

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