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0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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her. Er konnte nicht viel Auffälliges entdecken, außer… »Da hat jemand dran herumgekratzt«, sagte er. »Ich bin sicher, daß die Flasche früher einmal reichhaltig verziert war. Die Verzierung ist entfernt worden. Die Spuren deuten einwandfrei darauf hin.«
    »Spielt das eine Rolle?« wollte Sparks wissen.
    »Höchstens beim Kaufpreis.« Zamorra berührte die Flasche mit seinem Amulett. Es reagierte nicht, als er den Korken herauszog. Da war - nichts.
    »He, will der nicht herauskommen?« wunderte sich Othmarsen. »Vorhin war er doch sofort da.«
    Zamorra versuchte die Präsenz des Dchinns mit seiner Bewußtseinskraft zu erfassen, aber da war nichts. Er aktivierte das Amulett und ließ es die Flasche eingehend sondieren.
    Nichts…
    Verwundert sah er Sparks an. »Mir scheint fast, Colonel, daß Ihr Problem sich von selbst erledigt hat«, stellte er fest. »Der Dschinn ist fort. Er hat Sie verlassen. Die Flasche ist leer…«
    ***
    »Verstehst du das?« fragte Nicole später, als sie in ihrem eigenen Hotelzimmer waren. »Ich nicht! Was kann diesen Dschinn dazu bringen, sein Opfer aufzugeben und einfach auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden?«
    »Ich bin nicht sicher, daß er auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist«, sagte Zamorra.
    »Was dann?«
    »Entweder hat er die Nähe des Amuletts gespürt und hat guten Grund, es zu fürchten — und ist deshalb rechtzeitig verschwunden, bevor wir ihn erreichen konnten. In diesem Fall ist er jetzt bereits wieder vor Ort. Das heißt aber auch, daß wir ihn nicht erwischen werden. Weil er sich jedesmal rechtzeitig aus dem Staub macht. Und dann hat Sparks tatsächlich verflixt schlechte Karten.«
    »Wie konnte er nur so närrisch sein…«
    Zamorra winkte ab. »Geschenkt. Vom Reden wird’s nicht anders. Eine andere Möglichkeit ist, daß der Geist sich gewissermaßen Urlaub genommen hat - daß er vorübergehend anderswo aktiv ist, weil er glaubt, gerade hier nicht benötigt zu werden.«
    »Aber wo?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Zamorra. »Es wäre allerdings auch recht ungewöhnlich. Denn das könnte bedeuten, daß der Dschinn zwei Herren zugleich dient oder zwei Interessenten zugleich vertritt. Das halte ich für unwahrscheinlich. Also wird eher Fall Nummer eins zutreffen.«
    »Vielleicht könnte man die Flasche magisch verriegeln…«
    »Wir werden das in diesem Fall nicht können«, sagte Zamorra. »Es nützt ja nichts, den Dschinn auszusperren. Er muß eingesperrt werden.«
    »Und ihn da in diese Falle locken? Wäre eine Möglichkeit. Aber ich zweifele daran, daß der Dschinn das nicht durchschaut. Er wird Gegenmaßnahmen treffen. Immerhin hat er schon ein paar Opfer ausgetrickst«, sagte Zamorra. »Wir werden morgen feststellen, ob er in die Flasche zurückgekehrt ist. Schade, daß Sparks und Othmarsen kein Telefon im Zimmer haben. Wir könnten sonst sofort nachfragen. Wir werden uns dann überlegen, wie wir den Dschinn am besten hereinlegen. Wir müssen ihn irgendwie in der Flasche selbst blockieren.«
    »Oder ihn vernichten«, sagte Nicole.
    »Oder ihn vernichten«, echote Zamorra. »Da er Menschenseelen an die Hölle ausliefert, ist das gerechtfertigt. Nur - wir müssen ihn erst einmal haben. Ist er wirklich vor dem Amulett geflohen, weiß er, daß es ihm an den Kragen gehen soll. Er wird vorsichtig sein.«
    Zamorra ließ sich auf das Bett sinken. »Ich habe allerdings keine Lust, das nun bis in die frühen Morgenstunden auszudiskutieren. Wir haben nachher noch genug zu tun. Ich empfehle den Versuch, ein paar Stunden zu schlafen.«
    Nicole seufzte. »Darauf, mein Lieber, will ich schon den ganzen Abend hinaus…«
    Aber Zamorra fand erst spät Schlaf. Er dachte immer wieder an die Kasbah und das, was sie dort entdeckt und unbewacht zurückgelassen hatte. Was mochte sich dort jetzt abspielen…?
    Die seit vierhundert Jahren von keiner Menschenseele mehr bewohnte Kasbah lag im Sternenlicht. Die freigelegten Kokonspitzen nahmen das spärliche Licht auf und funkelten wie Phosphor in der Nacht, ein Effekt, der sich im Tageslicht nicht gezeigt hatte.
    Es gab nirgendwo eine Uhr, die die Mitternachtsstunde anzeigte. Dennoch erwachte etwas genau zu dieser Zeit zu unheimlichem Leben.
    Plötzlich waren sie da, krochen aus dem Sand hervor. Riesige Raupen. Kein einziges Sandkorn haftete an ihren massigen Körpern, an den aus den breiten Warzen hervorragenden Borsten, mit denen sie sich vorwärts bewegten. Punktförmige Augen glommen grünlich in der Dunkelheit.
    Die

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