Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0371 - Der unheimliche Dschinn

0371 - Der unheimliche Dschinn

Titel: 0371 - Der unheimliche Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Es sei denn, ich werde dazu gezwungen. Aber das - kann nur mein Herr und Meister…«
    »Und das wäre dann wiederum einer der sieben Dienste, wie ich annehme«, warf Sparks ein.
    »Richtig, o Herr und Gebieter«, erwiderte der Dschinn.
    »Was passiert eigentlich«, fuhr Othmarsen fort, »wenn du von deinem Herrn den Befehl erhältst, keine weiteren Dienste mehr auszuführen, was auch immer geschieht? Mußt du dann nicht diesem Befehl gehorchen und…«
    »Das ist unlogisch«, unterbrach ihn der Dschinn. Er kicherte leise. »Denn wie soll er jetzt wissen, ob er nicht eines Tages doch meiner Dienste bedarf? Daher kann ich diesen Befehl nicht befolgen, wenn ich nicht später zum Ungehorsam gezwungen sein müßte.«
    So ging es also nicht… der Dschinn hatte seinen Vertrag sehr sorgfältig abgesichert.
    Sparks fühlte wieder einmal, wie sich etwas in ihm zu verkrampfen begann. Hoffentlich schaffte es Zamorra irgendwie, ihm zu helfen und diesen Geist unschädlich zu machen.
    »Gebieter, du hast Sorgen«, sagte der Dschinn. »Ich möchte dir helfen. Sage mir, wie ich dir helfen kann, und ich werde es tun.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, murmelte Sparks verdrossen. »Aber bei diesem Problem werde ich auf deine Hilfestellung dankend verzichten.«
    »Dann eben nicht«, sagte der Dschinn und zog sich in die Flasche zurück. Sparks verkorkte sie und warf sich auf sein Bett.
    »Was passiert eigentlich, wenn man die Flasche mitsamt dem Geist in einem Hochofen einschmilzt?« fragte er.
    »Wahrscheinlich wird er sich rechtzeitig in Sicherheit zaubern«, sagte Othmarsen. »Versuche, zu schlafen. Morgen sieht die Sache dann etwas anders aus.«
    »Morgen werde ich mir diesen Händler vornehmen, der mir die Flasche angedreht hat«, sagte Sparks in grimmiger Entschlossenheit. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß er sie zurücknimmt - nicht einmal geschenkt… aber ich möchte wissen, ob er mehr weiß, als er bisher zugegeben hat. Und…«
    »Du möchtest ihm den Hals umdrehen«, erriet Othmarsen. »Vergiß es. Du könntest der Blutrache verfallen. Und dann hilft dir wahrhaftig nur noch der verdammte Dschinn.«
    Sparks versank in dumpfes Brüten.
    In dieser Nacht fand er kaum Schlaf.
    Entsprechend war seine Laune am nächsten Morgen.
    ***
    »Guten Morgen, liebe Sorgen«, brummte Zamorra, als der Wecker summte. Er warf einen Bick auf die Digitanlanzeige. Wahrscheinlich befanden sich die Archäologen derzeit im Aufbruch. Zamorra hatte den Wecker extra auf etwas später gestellt. Es reichte, wenn sie zur Kasbah kamen, wenn die anderen weitere Kokons so weit freigelegt hatten, daß man sich mit ihnen befassen konnte.
    Nicole glitt aus dem Bett und besetzte das kleine Bad, während Zamorra per Zimmertelefon den Mann an der Rezeption bat, einen zuverlässigen, geländegängigen Wagen zu besorgen, und ihm ein gutes Trinkgeld dafür versprach.
    »Wir könnten ja auch versuchen, auf Kamelen zur Kasbah zu reiten«, rief Nicole aus dem Bad. Zamorra seufzte. Er hatte schlecht geschlafen und schlecht geträumt und war nicht in der Stimmung für Scherze. Hinzu kam, daß er alles andere als ein Frühaufsteher war.
    Aber hier mußte es wohl sein.
    Als sie sich zum Frühstück niederließen, näherte sich ein Hotelboy und breitete die Papiere vor Zamorra aus, die zur Übernahme des Mietwagens nötig waren.
    »Oh, das ging aber schnell«, wunderte sich Nicole. Zamorra unterschrieb, legte die Kreditkarte vor und bekam den Fahrzeugschlüssel ausgehändigt. »Ein Range Rover, Sir. Voll aufgetankt, schnell und zuverlässig. Es ist das rote Fahrzeug draußen vor dem Haus.«
    »Danke.« Zamorra drückte dem Jungen einige Geldscheine in die Hand. »Das hier ist für dich, der Rest für den Mann, der uns den Wagen besorgt hat.«
    »Danke, Sir.« Der Junge wieselte davon.
    »Und jetzt?« fragte Nicole.
    »Frühstücken wir, forschen nach, ob die Polizei etwas von uns will und sehen drüben nach, was Suleiman und seine Leute und unsere Freunde, die königlichen Geisterjäger, machen. Wahrscheinlich sind die Archäologen bereits unterwegs.«
    Er behielt unrecht. Dr. Suleiman entsann sich der dringenden Warnung Zamorras am Vorabend und hatte mit dem Aufbruch gewartet. Er wollte nicht ohne den Experten zur Kasbah zurück fahren!
    Zamorra lächelte. »Ein weiser Entschluß, Doktor«, sagte er. »Allerdings glaube ich nicht, daß am Tag Gefahr lauert. Was sich dort manifestiert, wirkt nur im Dunkel der Nacht.«
    »Sie meinen, wir könnten jetzt

Weitere Kostenlose Bücher