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0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeigten.
    Es mußte eine Art Selbstquälerei gewesen sein, die jene Vorfahren der heutigen Haluter getrieben hatte, dieses grauenerregende Museum einzurichten. Und die lebenden hunderttausend Haluter scheuten sich dieses Museum zu betreten. Sie würden es auch nicht betreten können denn die Ausstrahlungen hinderten sie daran.
    „Die Ausstrahlungen..." sagte Bontainer leise zu sich selbst.
    Welche Ausstrahlungen?
    Jene, die den klaren Verstand Icho Tolots dazu gebracht hatten, sich zu weigern, Schuldgefühle und Reue zu fühlen für Dinge, die er nicht getan hatte. Aus einem Wesen, dessen Hang zur Auseinandersetzung sprichwörtlich war, war ein hilfloses Häufchen geworden, das vor der unsichtbaren Barriere auf dem Boden lag und sein Elend hinausschrie. Bontainer wußte, daß diese parapsychische Strahlung die Waffe sein konnte.
    War sie es auch?
     
    *
     
    Nacheinander sammelten sie sich jenseits dieser Halle.
    „Es ist erstaunlich", sagte Alvarez. „Das ist Kriegsgeschichte in Perfektion. Und ich komme nicht dahinter aus welchem Grund die Haluter diese Greuel konserviert haben. Außerdem sind mir in der Halle Dinge eingefallen, die ich längst vergessen hatte. Kindheitserlebnisse. Heute tut es mir leid."
    Er zuckte die Schultern und sah das Magazin der Waffe nach.
    „Eine schwache Ausstrahlung dieser unsichtbaren Psychobeeinflussung hat auch uns erreicht", sagte Fellmer Lloyd. „Vielleicht wird sie schwächer, vielleicht stärker. Dort ist noch ein solcher Saal, teilte mir Sengu eben mit."
    „Das wird bedeuten daß wir die gleichen Symptome zeigen, die auch der Haluter aufwies?"
    Es war Sanda, der gefragt hatte.
    „Das ist gut möglich, John", erwiderte Bontainer. „Geben wir uns mit dem Erreichten zufrieden, oder dringen wir dort ein? Sengu sagt, daß sich eine noch größere Höhle voller Maschinen und Projektoren hinter der Wand befindet."
    „Was haben wir im Grund erreicht?" fragte Bysiphere düster. „Einige Thesen, aber keine Beweise.
    Außerdem trugen die Kupfertore das Bild unseres Planeten. Können Sie sich entsinnen, hier etwas von Lemuria gesehen zu haben?"
    Er schüttelte den Kopf.
    „Abstimmung", sagte Bontainer. „Wer dafür ist, daß wir weitergehen, hebt den Arm."
    Sie entschieden sich alle dafür.
    „Machen Sie sich unter Umständen darauf gefaßt", warnte Bontainer, „daß wir ebenso leiden müssen wie Icho Tolot. Wer es nicht mehr aushalten kann, bleibt zurück, beziehungsweise fliegt wieder hierher.
    Klar?"
    Hinter ihnen liefen die Projektoren aus, hörten die Flammen und Farben auf zu spielen und erstarben die Geräusche, die pausenlos die Darstellungen begleitet hatten.
    Hundert Meter... zweihundert.
    „Mein Kopf!" sagte Tako Kakuta. „Ich spüre, wie dieses Schuldgefühl stärker wird, aber ich halte es noch aus."
    Bontainer nickte ihm zu.
    „Weiter!"
    Schließlich erreichten sie die Halle, von der Sengu gesprochen hatte. Die geschauten Dinge und Geschehnisse hatten eine gewisse Größenordnung überstiegen und langsam, aber sicher waren die zehn Terraner abgestumpft. Die Schwelle der Empfindlichkeit war heraufgesetzt worden. Ein organisches Hirn konnte sich gegen zu großen Einfluß nur dadurch schützen, daß es vorübergehend abschaltete oder eine Schranke aufrichtete.
    „Wann endet das hier endlich dieses Kavernensystem ist ja planetenweit angelegt!" sagte Abel Waringer laut.
    Quer durch eine kuppelförmige Halle spannte sich in kühnem Bogen ein gläserner Steg. Dort, wo Hallenboden und Rundung ineinander übergingen, sahen die Terraner ein dünnes Band aus Helligkeit, über ihnen standen die Sterne und der irdische Mond. Eine vollkommene, dreidimensionale Projektion.
    Sämtliche Terraner befanden sich jetzt auf dem Steg, der länger als zwei Kilometer war und ohne jede Stütze. Entweder war es das Gewicht, oder eine Fotozelle wurde unterbrochen.
    Jedenfalls begann das Bild plötzlich zu leben.
    Lärm schallte aus verborgenen Lautsprechern. Ein Heulen erscholl, als nähere sich von allen Seiten zugleich eine riesige Menge von Meteoren. Dann zog eine aufleuchtende Kugel eine schräge Bahn, flog einen engen Kreis... ein Raumschiff... und wurde größer und größer.
    „Ein halutisches Schiff!" schrie jemand gellend.
    Die Illusion war perfekt, und sie verwandelte sich gleichzeitig mit der aufgehenden Sonne in Wirklichkeit. Gebannt und zu keiner Bewegung mehr fähig, betrachteten die Mitglieder dieser denkwürdigen Expedition die Vorgänge. Sie sahen, wie sich unter ihnen

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