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0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wachbüro hielten sich drei Beamte auf. Den Inspektor kannten sie.
    »Holen Sie Zamorra her«, bat Husein. »Ich nehme ihn mit zum Verhör in mein Büro.«
    »Hatten Sie nicht Nachtdienst und sind immer noch hier?« staunte einer der Wächter. Husein grinste unfroh. »Überstunden, mein Lieber, und noch dazu unbezahlte… kann Ihnen nie passieren, weil Sie anderen Dienstvorschriften unterliegen als ich…«
    »Dafür verdienen Sie aber auch mehr, Inspektor«, grinste der Wachbeamte.
    »Die zweieinhalb Dirham… von denen fließt doch auch wieder die Hälfte in König Hassans Steuersäckel…«
    Dann warteten sie auf Zamorra. Nicole trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Erleichtert atmete sie auf, als der Wächter den Professor herangeleitete. In Zamorras Augen blitzte es auf, als er Nicole erkannte. Seine Begrüßung blieb kühl. Offenbar hatte er nicht vergessen, was ihre Doppelgängerin gestern ausgesagt hatte…
    »Kommen Sie, Professor«, bat Hus ein. »Es hat sich einiges getan in den letzten Stunden.«
    »Haben Sie endlich das Konsulat oder einen Anwalt erreicht?«
    »Nein, aber den Drahtzieher aufgespürt«, sagte Nicole. »Mehr in Huseins Büro…«
    Dort klärten sie Zamorra abwechselnd und in rascher, kurzer Form über das Vorgefallene auf. Zamorra hob die Brauen.
    »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht«, sagte er langsam. »Aber daß die Dynastie dahintersteckt…? Warum machen die Ewigen es so kompliziert, wenn es doch viel einfacher ginge.«
    »Ein Verwirrspiel, das jeden gegen jeden aufbringen soll«, vermutete Husein. »Wer sagt mir denn überhaupt, -daß Sie nicht schon wieder ein Doppelgänger sind?«
    »Wir müssen es darauf ankommen lassen«, sagte Nicole. »Ich bin mit zwei Doppelgängerin fertig geworden, ich werde es auch bei einem dritten schaffen. Außerdem, Hassan, darf ich Sie daran erinnern, was ich schon im Auto sagte. Es kostet ungeheure Energie, ein Duplikat zu erschaffen. Ich zweifele daran, daß der Ewige derzeit noch dazu fähig ist. Auch diese Leute haben ihre Grenzen.«
    »Hoffentlich. Wenn es ein Alpha ist, ist er zu allem fähig«, warf Zamorra ein.
    »Ich werde ein Auge auf dich halten, cherie«, versprach Nicole. »Wenn du ein Duplikat sein solltest, mach dich schonmal darauf gefaßt, vom Winde verweht zu werden.«
    »Ich bin der friedlichste Mensch des Universums«, behauptete Zamorra. »Außer, wenn ich ungerecht behandelt werde. Inspektor, ich entnehme Ihren und Nicoles Worten, daß man mir meine Story endlich glaubt. Bin ich frei?«
    »Noch nicht«, sagte Husein unbehaglich. »Es gibt immer noch den Haftbefehl. Aber wir werden uns jetzt erst mal um den nächsten Doppelgänger kümmern - um al Shadra. Bleiben Sie vorerst hier in meinem Büro. Ich kümmere mich darum, daß der Leichnam geholt wird.«
    Er nickte den beiden zu und verließ den Raum.
    »Dann war es also deine Doppelgängerin, die die Falschaussage gemacht hat«, murmelte Zamorra. »Warum das alles bloß, warum… sie brauchten mich doch wirklich nur umzubringen.«
    »Das ist schwierig«, sagte Nicole. »Sie haben es doch oft genug versucht, sowohl die Ewigen als auch die Höllendämonen. Du bist immer wieder aus der Falle herausgekommen. Du hast es immer wieder geschafft, den Spieß umzudrehen. Deshalb machen sie es jetzt anders. Sie haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Sie konstruieren ein Intrigennetz, in dem du dich verfangen mußt, und den Rest erledigt die menschliche Gesetzgebung und Rechtsprechung. So bleiben sie selbst unangreifbar, und du kommst unter normalen Umständen nicht mehr aus der Falle heraus. Außerdem ist hier Ausland, alles also noch ein wenig schwieriger. Die Telefonzentrale des Konsulats für ein paar Tage lahmzulegen, ist für die Ewigen kein Problem. Und schwupp, wirst du wegen Mordes am Halse aufgehängt, bis der Tod eintritt, oder einfach geköpft.«
    »Gibt’s die Todesstrafe in Marokko denn überhaupt noch?«
    »Weiß ich nicht… aber selbst lebenslänglich Zuchthaus reicht doch schon, von den Zeitungsartikeln mal ganz abgesehen, mit denen du dann als Mörder fertiggemacht wirst. Damit erreichen sie, was vorher kein anderer geschafft hat. Sie haben das Netz diesmal nur noch nicht fein genug gesponnen. Aber ich fürchte den nächsten Versuch…« .
    Zamorra nickte. Es war eine Erklärung für alles Da kehrte Husein zurück. »Kommen Sie… ich möchte Sie dabei haben, wenn Shadras Duplikat die Überraschung seines Lebens erfährt…«
    Sie traten hinaus

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