Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
die Gegenseite keine bessere Möglichkeit, die Vorgänge zu steuern. Dieser Doppelgänger durfte nicht gewarnt werden. Der Überraschungsschlag mußte erfolgen, ohne daß er reagieren konnte.
    Die Uniformierten holten die Leiche des echten al Shadra aus dem Zimmer, nachdem ihre sitzende Position auf der Pritsche sorgfältig markiert worden war. Die Beamten würden ihren Fund jederzeit beeiden können, und Husein nahm es auf seine Verantwortung, die Leiche vom Fundort zu entfernen und zur Präfektur zu bringen. Nicoles Worte gaben ihm zu denken: Ob sein Duplikat wohl vor Schreck stirbt und sich auch in Staub auflöst, wenn wir ihm das Original vorführen?
    Der Tote, der starr und hart und kalt wie ein Steinbrocken war, paßte auf die Rückbank von Huseins Dienstwagen. Anders wäre er auch schwer zu transportieren gewesen, denn sein starrer Körper ließ sich nicht in eine andere Lage bringen. Nicole nahm an, daß sie die Konservierung mit dem Dhyarra-Kristall würde aufheben können, aber vorläufig wollte sie den Leichnam in seinem Zustand belassen. Die Präsentation würde um so eindrucksvoller ausfallen.
    »Seine Körperhaltung deutet darauf hin, daß er in einem Auto saß, als die… äh… Konservierung durchgeführt wurde«, sagte Husein nachdenklich. »Aber in welchem Auto? Er besitzt doch gar keins…«
    »In der schwarzen Limousine«, half Nicole aus. »Ich bin sogar sicher, daß er in dem Ford erschossen wurde. Er muß zum Einsteigen eingeladen worden sein…«
    »Oder hineingezerrt worden…«
    Auch das war möglich.
    Nicole lenkte den zivilen Dienstwagen. Husein hatte mit seinem verletzten Arm inzwischen doch etwas Schwierigkeiten, wenn er das Lenkrad bewegen wollte. Deshalb überließ er das Fahren der Französin.
    »Daß wir den Mann in Schwarz nicht gefunden haben, gibt mir zu denken«, sagte Nicole. »Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß er uns noch im Haus angreifen würde, nachdem Zamorras Duplikat versagte.«
    »Vielleicht sah er seine Felle davonschwimmen und hat sich aus dem Staub gemacht«, vermutete Husein.
    Nicole schüttelte den Kopf. »Das paßt nicht zu dem, was uns über die Dynastie bekannt ist. Ihre Angehörigen sind ziemlich hartnäckig, wenn es darum geht, Aufträge zu erfüllen. Das geht zuweilen bis zur Selbstaufgabe. Und wenn dieser Ewige schon so weit ist, daß er Zamorra und mich halbwegs im Griff hatte, dann wird er nicht einfach aufgeben. Er wird die Sache nur wesentlich vereinfachen.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich weiß nicht, warum man es so gedreht hat, daß sowohl Zamorra als auch ich festgenommen wurden. Vielleicht werden wir es nie erfahren. Aber es geht darum, uns beide auszuschalten. Wenn es mit diesen Mord-Intrigen nicht funktioniert, dann wird der Ewige persönlich eingreif en. Mit etwas Pech befindet er sich bereits bei Zamorra und versucht ihn umzubringen.«
    Husein pfiff durch die Zähne. Seine Hand zuckte zum Mikrofon des Funkgerätes, dann aber lehnte er sich wieder zurück. »Wenn ich funke, wird der Doppelgänger gewarnt«, murmelte er verdrossen. »Können Sie nicht schneller fahren, Mademoiselle? Sie dürfen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ausnahmsweise ruhig übertreten, ich stehe dafür gerade.«
    »Auch dafür, daß ich möglicherweise dabei Unfälle verursache? Nein…«
    »Was können wir gegen diesen… Ewigen, was auch immer das bedeutet… was können wir gegen ihn unternehmen?« fragte Husein. »Wer garantiert uns, daß er sich vor unseren Augen nicht ebenso in Luft auflöst wie vorhin der Ford?«
    »Ich hoffe, daß wir ihn daran hindern können. Hiermit.« Sie berührte den Dhyarra-Kristall, der vorübergehend im Handschuhfach lag. »Wir schlagen ihn mit seinen eigenen Waffen.« Das würde aber nur gelingen, wenn der Kristall des Schwarzen nicht stärker war. Zamorras Sternstein war nur zweiter Ordnung. Einen stärkeren Kristall dritter Ordnung hatten sie bisher nicht finden können, obgleich Zamorra in der Lage war, ihn zu beherrschen, und möglicherweise auch Nicole. Sie hatte es zwar nie ausprobiert, aber wenn Zamorra seine Fähigkeit hatte steigern können, würde das auch bei ihr möglich sein.
    »Ich werde versuchen, ihn mit dem Kristall anzugreifen. Husein… wenn dieser Schwarze vor Ihnen auftaucht, zögern Sie nicht, Ihre Dienstwaffe zu benutzen! Er ist kein Mensch, sondern etwas anderes, das wir alle noch längst nicht restlos begriffen haben. Aber lassen Sie es erst gar nicht zu, daß Sie in Notwehr schießen müssen. Dann ist es

Weitere Kostenlose Bücher