Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zamorra und hob den Dhyarra. »Er wird gern und freiwillig reden. Nicht wahr, Ewiger?«
    Der Ewige brach sein Schweigen. Er stieß ein paar hastige Worte hervor und lachte dann höhnisch.
    »Was ist das für eine Sprache?« fragte Husein.
    »Klassisches Griechisch«, sagte Zamorra. »Das ist die Sprache dieser Leute. Sie haben sie vor einer kleinen Ewigkeit zur Erde gebracht, unsere magischen Freunde…«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Ich sollte meinen Dhyarra ruhig einsetzen, ich bekäme doch nichts aus ihm heraus. Nun, er wird sich wundern…«
    Zamorra konzentrierte sich auf den Dhyarra.
    Im gleichen Moment begriff Nicole. Mit dem Kristall mußte etws geschehen sein. Deshalb also der bisher unerklärliche Diebstahl! Nichts fehlte, nichts war hinzugekommen, aber der Kristall mußte präpariert worden sein! Er war die letzte Falle des Ewigen, wenn alle anderen Maßnahmen versagten! Und einem Ewigen war es auch möglich, sich mit seinem eigenen Kristall gegen Zamorras absichernde Magie zu schützen!
    »Vorsicht! Nicht…«, schrie Nicole. Aber es war schon zu spät.
    Zamorra benutzte den präparierten Kristall bereits.
    Und der Ewige lachte höhnisch und triumphierend…
    ***
    Im Augenblick des Benutzens merkte Zamorra, daß mit dem Kristall etwas nicht stimmte. Da war eine Stärke, die er nicht sofort einordnen konnte. Es war, als sei es nicht sein eigener Kristall…
    Entsprechend stärker war die Kraft, mit der er zupackte.
    Sie war zu stark!
    Zu stark für den Ewigen, der lachend hinüberging, wie seine Art das nennt, was Menschen mit sterben bezeichnen.
    Er löste sich unter dem Druck des Kristalls auf! Sein Körper zerfiel zu Staub, nur die Kleidung blieb zurück und fiel raschelnd zu Boden. Das Lachen schwang noch im Büro nach, als die Handschellen, ihres Haltes beraubt, zu Boden klirrten. Und der aufgesplitterte Dhyarra-Kristall des Ewigen zerpulverte im gleichen Moment und bewies damit eindeutig, daß sein Besitzer keinen Trick zur Flucht angewandt hatte, sondern seine Existenz tatsächlich aufgegeben hatte.
    »Nein«, keuchte Husein auf. »Nicht der auch noch…«
    Nicole hatte nur Augen für Zamorra. Ihr Schrei war abgerissen.
    Zamorra ließ die Hand mit dem Kristall sinken. Das Leuchten des Dhyarra erlosch. Dann drehte sich der Professor langsam zu Nicole um.
    »Er wollte mich hereinlegen, und nun ist ihm das doch nicht gelungen«, sagtê er leise. »Weißt du, was er getan hat, Nici?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »So wie ein Alpha aus einem Kristall höherer Ordnung mit der Macht seines Geistes einen Machtkristall schaffen kann, so hat dieser Ewige meinen Kristall um eine Rangstufe erhöht. Er hat ihn aufgeputscht. Der Kristall ist jetzt dritter Ordnung. Er hat angenommen, daß der Kristall dadurch zu stark für mich würde und mir den Verstand ausbrennen müßte… nur hat er nicht damit gerechnet, daß ich durchaus einen Kristall dritter Ordnung bedienen kann…«
    Husein sah von einem zum anderen.
    »Vielleicht kann jemand von Ihnen einem einfachen kleinen Polizeibeamten mal bei Gelegenheit nähere Erläuterungen geben…«
    »Die kriegen Sie, Husein«, sagte Zamorra. »Als Gegenleistung dürfen Sie dann dafür sorgen, daß das Verfahren gegen mich und auch gegen Nicole eingestellt wird. Der wirkliche Mörder Achmed Suleimans - war dieser hier, aber den wird kein irdischer Richter mehr bestrafen können.« Er deutete auf die zusammengefallene Kleidung des Ewigen.
    Husein ließ sich auf al Shadras verwaistem Bürostuhl nieder. »Mit so vielen Zeugen, die zumindest das Geschehen hier im Büro beobachtet haben, müßten wir den Richter eigentlich überzeugen können«, sagte er. »Und wenn es nur darum geht, daß alles vielleicht angeblich ein großer Irrtum war. Wenngleich ich mir auch nicht vorstellen kann, daß uns auch nur ein einziger Mensch, der nicht dabei war, die Wahrheit glaubt… aber irgendwie kriegen wir das schon geregelt.«
    Er gähnte.
    »Bin schon ein bißchen zu lange auf den Beinen, glaube ich…«
    Nicole sah ihn und Zamorra an. »Vielen Dank, Inspektor«, sagte sie. »Ohne Ihre Unterstützung wäre vielleicht einiges anders gelaufen… was halten Sie davon, wenn wir anschließend ein kleines Fest feiern? Auch mit Abdallah, der hat es sich für den Schrecken verdient…«
    Husein nickte.
    »Einverstanden«, sagte er. »Aber erst morgen oder übermorgen, ja? Im Moment brauche ich nur eins… Schlaf…«
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher