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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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Füßen trug er braune, geflochtene Schuhe.
    »Komm hoch, habe ich gesagt«, brüllte er mich an.
    Sie hatten mich nicht gefesselt.
    Ich stemmte mich hoch. Die beiden Moneymaker dirigierten mich auf den Stuhl vor dem Metteurtisch. Die Druckplatte befand sich jetzt nicht mehr dort. Die beiden Wächter wichen nicht von meiner Seite. In der Hand des Dicken sah ich eine Pistole.
    »Wir hätten dich sofort töten können, Gunner«, meinte der schwarzhaarige Al. »Doch wir lassen uns Zeit. Vorerst sind wir gespannt, was uns eine FBI-Ratte zu flüstern hat.« Er blies einen dünnen Rauchstrahl in mein Gesicht. »Wir werden Big Boss das berichten, was du uns zu sagen hast.«
    »Ich dachte, der Boss steckt in Baltimore«, hakte ich hellwach ein.
    »Wir haben eine direkte Leitung zu ihm«, grinste Al.
    »Funk?«
    »Ja, meinst du, die Transatlantik-Telegraph-Company hätte ein Kabel 46 zwischen der Insel und den Staaten extra für uns gelegt? Du bist ein kleiner Witzbold, Cotton.«
    »Da wundere ich mich aber«, meinte ich.
    »Worüber?«
    »Dass euch Big Boss nicht gewarnt hat. Er musste doch immerhin wissen, dass die Barrakuda auslief. Ferner wusste er sicher, dass Sidney Hillman tot ist.«
    Die Drei sahen sich an.
    Erst später erfuhr ich, dass zu dem Zeitpunkt die Funkanlage auf dem Schiff defekt war. Darum hatte unsere Ankunft nicht gemeldet werden können.
    »Sollen wir ihn nicht sofort fertigmachen, Al?«, fragte der Dicke.
    »Darüber wird Big Boss entscheiden. Sterben wirst du auf jeden Fall, Cotton. Es fragt sich nur noch wo und wie.«
    »Ihr wisst, was denen blüht, die sich an FBI-Leuten vergreifen.«
    Al wischte mit der mit Ringen bestückten Hand durch die Luft. »Schafft die Ratte weg!«
    Ich rührte mich nicht und wartete auf meine Chance. Die beiden zogen mich hoch. Ich leistete keinen Widerstand.
    Sie brachten mich zur Tür, während Al in der Druckerei blieb.
    Auf dem Gang ging es los. Ich trat die Tür mit dem Fuß zu. Knallend sprang sie ins Schloss.
    Zur gleichen Zeit riss ich blitzschnell die Arme hoch. Der kleine Geldmacher flog zur Seite. Der Dicke klammerte sich noch an mich. Ich versetze ihm einen Boxhieb. Ich setzte nach und kam frei.
    Ehe sich die beiden wieder einsetzen konnten, sprang ich auf die Treppe zu und hastete hinauf.
    Hinter mir hörte ich Al schreien.
    Ich verschwand zur Seite hin. Ein Schuss peitschte durch das Schiff. Vor mir lag der Steg, der zum Land führte.
    Ich durfte ihn nicht benutzen. Mein Vorsprung war nur gering.
    Ehe ich über die hölzerne Fläche hinweg sein würde, hatten sie mich abgeschossen.
    Ich drehte schnell zur anderen Seite hin ab und hechtete mit einem Satz über die Reling.
    Ich tauchte unter und kam sofort darauf wieder hoch.
    Über mir hörte ich aufgeregte Stimmen. Dort liefen die Drei durcheinander und starrten ins Wasser.
    Ich orientierte mich schnell. Dann tauchte ich nach unten weg. Das geschah kurz vor dem zweiten Schuss, der ins Wasser zischte.
    Die Dunkelheit kam mir zur Hilfe.
    Wieder kam ich hoch und schöpfte Luft. Zwischen mir und dem Schiff bestand schon ein großer Abstand.
    Sie schossen. Doch ihre Schüsse lagen unplatziert. Ein Zeichen dafür, dass sie nicht genau wussten, wo ich mich befand.
    Endlich spürte ich Land unter den Füßen. Ich watete durch das Wasser und erreichte die ersten Sträucher.
    Nicht weit von mir entfernt blitzte eine Taschenlampe auf. Ich sah, wie ein Mann dort das Ufer absuchte.
    Leise schlich ich den Berg hinauf.
    Ich kam bei meinem Boot an, schob es schnell ins Wasser und ruderte zurück.
    Sie hatten die Verfolgung noch nicht aufgegeben.
    Vor mir tauchte die Insel auf, in deren Bucht die Barrakuda lag. Ich schaute mich um, ob Phil schon unterwegs war. Ich steuerte das Boot auf den Felsrücken zu, der am Eingang der Bucht lag. Von Phil keine Spur. Von der Teufelsinsel drang das Brummen eines Motors zu mir herüber.
    Das müsste der weiße Flitzer sein, mit dem sie die Verfolgung aufnahmen. Ich tauchte die Ruderblätter ins Wasser und zog sie schneller und kräftiger durch.
    Das Brummen des Motors schwoll an.
    Ich erreichte den Eingang der Bucht. Immer schneller trieb ich das leichte Fahrzeug voran. Der Schlagmänn eines Achters hätte mich bestimmt für sein Team engagiert, falls er mich bei dieser Leistung gesehen hätte.
    »Phil«' rief ich durch die Nacht, »Sardelli!«
    Beide erschienen sofort am Heck des Schiffes. Ich atmete auf. Phil war also noch nicht zur Teufelsinsel hinübergerudert. Ich legte an der Seite

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