Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
Vom Netzwerk:
auf.
    Dann gerieten wir in den Wirbelsturm. Wasserberge stürzten über das kleine Schiff. Mit unbewegtem Gesicht saß Sardelli hinter dem Steuer. Stundenlang tobte das Unwetter. Allen Erwartungen zum Trotz überstanden wir den Sturm gut.
    Danach schien wieder die Sonne. Sie verschwand erst, als wir den Atlantik verließen und in die Cheasapeake-Bucht einbogen. Die Barrakuda zog an Frachtern, Schleppern und Fischerbooten vorbei. Dann und wann winkte der rötlich-braune Mann hinter den schräg gestellten Windschutzscheiben einem Boot oder einem Schiff zu.
    Von Weitem leuchtete uns das Schild von Sardellis Shop entgegen.
    »Klar bei Anker!«, rief der Mischling.
    Der alte Mann, der während der Abwesenheit Sardellis die Fische gefüttert hatte, kam aus der Baracke herausgelaufen. Dann legten wir an.
    »Agent Cotton«, wurde Sardelli förmlich, »es war mir eine Ehre, Sie und Ihren Freund fahren zu dürfen.«
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Setz den steifen Zylinder ab, Sardelli. Er steht dir nicht.«
    Als wir an Land gingen, rollte ein schwarzer Wagen die Serpentinen hinunter. James Harding sprang aus dem Fahrzeug. Über Funk hatten wir unsere Ankunft gemeldet.
    ***
    Wir erzählten, was wir erlebt hatten. Von Harding erfuhren wir, dass das schwarze Schiff immer noch nicht aufgebracht werden konnte. Die Jagd dauerte an.
    »Ich hätte das Schiff ja gerne mitgebracht, James«, meinte ich. »Aber es ging nicht, gedulde dich. Eines Tages geht den Brüdern die Luft aus. Jetzt müssen wir zuerst den Big Boss suchen.«
    »Und wo willst du ihn finden, Jerry?«, fragte der Captain.
    »Die Spinne muss meiner Meinung nach mitten im Netz sitzen, James«, erwiderte ich.
    »Und wo ist diese Mitte, Jerry?«'
    Ich stieß den rechten Daumen kräftig nach unten. »Hier, James!«
    ***
    Der dicke Portier starrte uns ungeduldig an. »Mr. Cotton«, rief er, »Mr. Decker, ich habe Sie gar nicht wiedererkannt. Sie sind so braun gebrannt! Waren Sie in Florida zum Wasserskilaufen?«
    »Ja, so etwas Ähnliches war es«, gab ihm Phil zur Antwort. Ich nahm den Zimmerschlüssel entgegen.
    Während Phil vorausging, hielt mich der Portier zurück. »Es ist Post für Sie da, Mr. Cotton.« Aus einem Fach zog er eine Postkarte heraus. Sie war am Vortag aufgegeben worden, wie ich am Stempel sah. .
    Vier Worte standen darauf.
    Sie waren mit der Hand geschrieben.
    »Muss Sie sprechen! Bimbi.«
    Von meinem Zimmer aus rief ich im Star an. Zuerst meldete sich ein Frauenbass, dann Bimbis heller Sopran. »Ich habe gestern versucht, Sie zu erreichen. Jerry«, zwitscherte die kleine Bardame.
    »Ich war verreist«, sagte ich.
    »Ich dachte, Sie wären gar nicht mehr in Baltimore.«
    »Was gibt es, Bimbi?«
    »Ich habe einen gesehen.«
    »Wen?«
    Sie senkte die Stimme. »Kommen Sie zu mir. Ich kann nicht alles sagen. Das Telefon steht hier im Flur.«
    »Ich komme sofort.«
    Phil lag auf dem Bett und hatte keine Lust mitzufahren, obwohl er Bimbi kannte. Er war müde und erschöpft.
    In fünfzehn Minuten stand ich vor Bimbis Tür.
    Kaum hatte ich auf den Knopf gedrückt, da erschien Bimbi. Das blonde Mädchen trug das rote Seidenkleid, das ich schon kannte. Sie strahlte mich wie ein Elektronenblitz an. »Kommen Sie herein, Jerry.« Auf den hohen Absätzen ihrer schwarzen Lackpumps stöckelte sie vor mir her.
    »Bitte«, sie zeigte auf einen Sessel. Auf dem Tisch standen blassbläuliche Orchideen in einer Schale und teakholzfarbiger Whisky in einer Flasche. Auch Gläser und Eiswürfel hatte Bimbi nicht vergessen.
    »Ganz großer Bahnhof«, sagte ich und goss ein. »Und nun erzählen Sie.«
    »Vorgestern Abend, es ging schon auf Mitternacht zu, kam ein Mann zu mir in die Bar. Er kam mir bekannt vor. Ich überlegte, wo ich ihn schon mal gesehen hatte, dann fiel es mir ein.«
    Sie nippte an ihrem Glas.
    »Sein Foto liegt bei der City Police.«
    »Sie meinen die Personalakten in der Papierfabrik?«, fragte ich schnell.
    »Ja.«
    »Bitte, weiter.«
    »Ich beobachtete den Mann und merkte, dass er aus einem ganz bestimmten Grund in die Bar gekommen war«
    »Aus welchem Grund?«, wollte ich wissen.
    »Rauschgift!«
    »Sind Sie sicher, Bimbi?« Mein Gehirn arbeitete. Ein Mann aus der Fabrik, in der das Banknotenpapier hergestellt wurde, kaufte Rauschgift.
    »Ich habe es genau gesehen, Jerry. Später betrat ein Mann die Bar, der als Rauschgifthändler bekannt ist. Die beiden setzten sich in einer Ecke zusammen. Ich merkte sofort, dass sie sich verabredet hatten. Ich bediente

Weitere Kostenlose Bücher