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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chinesen an, als wäre er das achte Weltwunder.
    »Guten Morgen, Sir!« grüßte Suko höflich.
    »Ja, ja… Guten Morgen. Aber wer sind Sie, zum Henker?« Der Engländer schaute Suko starr an. »Moment, Moment, sagen Sie nichts. Sinclair kenne ich. Sie müssen dann, weil Sie ein Chinese sind …«
    »Genau, Sir, ich bin Suko.«
    Der Mann lachte. »Habe ich mir doch gedacht. Ihr beide gleicht ja schon Zwillingen. Toll, wirklich. Also habt ihr es doch geschafft.« Er drehte sich um. »He, Towaritsch, Sie können kommen, es ist alles in Ordnung. Wir Engländer haben die Lage sicher im Griff…«
    »Sir, das würde ich bezweifeln«, sprach Suko dagegen.
    »Wieso?«
    »Noch werden wir belauert. Ich möchte Sie nur so rasch wie möglich wegbringen…«
    Jetzt kam der Russe. Und er stellte die nächste Frage. »Wo befindet sich Sinclair?«
    Suko hob die Schultern. »Irgendwo im Bauch des Schiffes. Ich konnte ihm noch nicht helfen.«
    Der Engländer verstand. »Heißt das, daß er sich in Gefahr befindet?«
    »Möglich.«
    Suko wollte weiter, wurde aber festgehalten. »Moment noch, wenn sich Sinclair in großer Gefahr befindet, dann…«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie nie, wer er ist, Sir. Er kann sich auch allein durchsetzen. Ich sage dies nicht gern, aber es stimmt. Sie sind im Augenblick wichtiger. Ich muß Sie in Sicherheit bringen. Wenn die Werwölfe es schaffen, Sie beide letztendlich dennoch zu kidnappen, das ist kaum vorstellbar. Dann passiert etwas, das…«
    »Schon gut, ich verstehe Sie.« Der Botschafter nickte seinem russischen Kollegen zu. »Dieser Mann hat recht. Wir müssen uns zuerst in Sicherheit bringen.«
    »Und wohin?«
    »Weg vom Schiff natürlich«, sagte Suko. Er deutete in Richtung Reling und Steg. »Sie beide halten sich immer in meiner Nähe. Gehen Sie am besten hinter mir her. Klar?«
    »Verstanden.«
    Suko drehte sich aus der Luke hinter dem Tresen, passierte auch den Durchgang und lauschte den Schritten der beiden Männer, die sich an seine Fersen hefteten.
    Von seinen Gegnern sah er nichts, auch nicht, als sie den Gang zwischen den beiden Sitzreihen erreicht hatten. Aber Suko wußte genau, daß sie sich noch in der Nähe befanden. Zwar sah er sie nicht, dafür konnte er ihre Gegenwart fühlen. Es war wie ein Strom, der ihn durchlief. Die Härchen auf seinen Handrücken kribbelten.
    Vom Ufer her hörten sie bereits Verkehrsgeräusche.
    Nicht mehr lange, dann setzte die Dämmerung ein, die Zeit der Wölfe wäre dann vorbei, sie würden sich wieder in normale Menschen zurückverwandeln, und bis dahin mußte alles erledigt sein.
    Möglicherweise konnte die Sache auch ohne eine Eskalation der Gewalt über die Bühne laufen. Wenn sich die Wölfe wieder in Menschen verwandelten, konnte man diese gefangennehmen und vielleicht so lange irgendwo einsperren, wie es nötig war.
    Noch hielten sie sich versteckt.
    Suko lauschte auf jedes fremde Geräusch, hörte aber nur seine und die Schritte der anderen.
    Wie Verschwörer schlichen sie über das Deck und erreichten die breite Stelle, wo auch der Ausgang lag.
    »Jetzt gehen Sie auf den Steg!« flüsterte Suko. »Verhalten Sie sich bitte völlig normal, aber beeilen Sie sich! Laufen sie zum Kai, dort finden Sie bestimmt die anderen…«
    »Alles klar«, sagte der Engländer. »Wir schaukeln die Sache schon.« Er grinste Suko an. »Schließlich waren wir auch mal jung und haben für unser Heimatland den Kopf hingehalten.«
    Der Russe nickte zustimmend.
    Suko war trotzdem noch sehr skeptisch. Er begleitete die beiden.
    Die Kette hing noch immer nach unten, der Durchgang war frei. Als erster verließ der Chinese das Schiff, der englische Botschafter folgte, der Russe bildete den Schluß.
    Und noch immer hatten sich die Wölfe nicht gezeigt.
    Das war Suko ein Rätsel. Oder merkten sie vielleicht schon, daß sich die Nacht allmählich ihrem Ende entgegen neigte? Waren sie dadurch schon geschwächt? Spürten sie den hellen Tag, der ihrem unseligen Dasein bis zum Einbruch der nächsten Nacht ein Ende bereitete?
    Sukos Gedanken wurden durch die Echos der Schritte unterbrochen, als die beiden Männer die Planken betraten. Sie gingen noch nicht weiter, weil sie auf Suko warteten.
    Der Inspektor kam auch. Er wollte ihnen erklären, wohin sie sich genau zu wenden hatten.
    Zu dritt standen sie auf dem Steg.
    Es hatte so sein müssen, weil es keinen anderen Weg gab. Und das wußten auch ihre Gegner.
    Sie hatten sich dementsprechend eingestellt und

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