Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht von der Stelle rührte.
    Sie blieb sitzen, als wäre nichts geschehen, so daß ich genau sehen konnte, wie Kreuz und Werwölfin zusammenprallten.
    Was geschah?
    Nichts!
    Das Kreuz traf sie und traf sie doch nicht, weil ihr Körper nicht vorhanden war. Es gab ihn, und es gab ihn nicht. Ein Wahnsinn war so etwas, aber eine Tatsache.
    Ich hörte den metallenen Klang, als das Kreuz den Boden berührte, und ich sah Lupina trotzdem noch dort stehen.
    Sie lachte sogar. »Ja, Sinclair, damit hast du nicht gerechnet. Ich bin es und bin es nicht…«
    Mit der Hand wischte ich über meine Augen. Sicherlich war die Erklärung ganz einfach. Sie mußte auf der Hand liegen, nur kam ich nicht darauf, wieso Lupina…
    »Ich will es dir sagen, Sinclair, da ich deine Qual nicht länger mit ansehen kann. Ich bin es und bin es trotzdem nicht, das habe ich dir schon gesagt. Und wenn das zutrifft, gibt es eigentlich nur eine Erklärung. Geisterjäger – oder?«
    »Du bist ein Bild!« stieß ich einfach hervor, weil ich noch immer unter dem Schock litt.
    »Fast. Ich bin eine Projektion. Verstehst du? Eine Projektion, wie sie echter nicht sein kann und von dem Original kaum zu unterscheiden ist. Hast du begriffen?«
    Ja, ich hatte verstanden und wußte genau, wie mich dieses gefährliche Zwitterwesen reingelegt hatte. Und ich mußte ehrlich zugeben, daß ich davon überrascht worden war.
    Aber wo befand sich das Original?
    Diese Frage beschäftigte mich. War es vielleicht möglich, daß die echte Lupina sich hier auf dem Schiff, sogar in meiner unmittelbaren Nähe befand oder in einer anderen Dimension steckte, wo sie mir hohnlachend zugesehen hatte?
    Das wäre natürlich fatal gewesen, da ich an die Möglichkeiten dachte, die sich ihr dann eröffneten, wenn ihr Körper auf der Erde und in der Wirklichkeit nur aus einer Projektion bestand. Dann war sie für mich so gut wie unangreifbar.
    Die Überraschungen rissen eben nie ab. Ich gehörte zu den Menschen, die Gewißheit haben wollten, erzählen konnte man mir viel, auch der Beweis des durch den Körper geflogenen Kreuzes reichte mir noch nicht. Ich mußte selbst herausfinden und mit eigenen Händen fühlen, ob ihre Behauptungen den Tatsachen entsprachen.
    Deshalb ging ich auf sie zu.
    Die Distanz zwischen uns war nicht sehr groß. Ich konnte sie mit wenigen Schritten überbrücken, stand plötzlich vor ihr und streckte meinen rechten Arm aus.
    Ich faßte sie an – und…
    Da war nichts, bis auf ein Kribbeln an meinen Fingern, als würde Kriechstrom hindurchlaufen. Also hatte ich zum zweitenmal einen Beweis bekommen.
    Die Königin der Wölfe war nicht existent. Vor mir flimmerte nur mehr ein naturgetreues Abbild.
    Hastig zog ich meine Hand wieder zurück, weil ich plötzlich Furcht davor hatte, daß mir etwas passieren würde.
    Ich vernahm ihr Lachen. Dicht vor meinen Augen sah ich ihr schönes Gesicht. Vielleicht waren die Züge etwas härter geworden, aber sie besaß noch immer diesen harten Glanz in den Augen, der mir zeigte, auf welch einer Seite sie stand.
    Sie bewegte den Mund, sprach trotzdem nicht selbst, aber ich hörte ihre eigene Stimme. »Ja, Sinclair, die Überraschungen reißen nicht ab. Auch ich habe gelernt. Ich weiß inzwischen, daß es besser ist, wenn man sich ein wenig zurückhält, dennoch angreift, es aber mit subtileren Methoden versucht. In Zukunft wird die Menschheit mit mir und den Wölfen zu rechnen haben. Ich kenne mich doch sehr gut aus, ich weiß von alten Verbindungen, und mein Plan besteht weiterhin. Die Allianz der Werwölfe, die Vereinigung aller Wölfe, Sinclair. Denk daran. Jetzt bin ich für dich unbesiegbar. Wo ich tatsächlich bin, kommst du nichthin. Du wirst es einfach nicht schaffen, und mein großer Plan kann der Vollendung entgegenreifen…«
    Um so zu reden, brauchte sie nicht einmal anzugeben. Das entsprach den Tatsachen. Vor Wut ballte ich die Hände. Meine Stirn war schweißnaß. Ich schüttelte den Kopf, weil es für mich noch nicht faßbar war. Hatte ich nicht schon Probleme genug?
    Leider, aber es kamen immer neue hinzu. Die Mordliga war noch nicht erledigt, das hatte ich in den letzten Minuten deutlich zu hören und zu sehen bekommen.
    In meinem Magen hatte sich ein Klumpen gebildet. Nicht meine momentane Hilflosigkeit trug daran die Schuld, ich dachte an die Zukunft, die verdammt nicht gut aussah.
    Was waren schon die Ascots gegen ein Wesen wie Lupina, die aus einer anderen Dimension die Fäden zog und die ihr hörigen Geschöpfe

Weitere Kostenlose Bücher