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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinweg auf ihren Artgenossen, dergleichzeitig auch der Anführer der Gruppe war.
    Abermals vernahmen die Männer ein fauchendes Geräusch. So schienen sich die Bestien miteinander zu unterhalten, denn die drei im Wagen Wartenden traten zurück und gaben den Einstieg frei.
    »Geh du zuerst!« hauchte Espe.
    Mort Gamber hatte nichts dagegen. Seine Hände zitterten, als er den Haltegriff faßte, und die erste Stufe betrat. Der Raubtiergeruch wehte ihm entgegen und wollte ihm fast den Magen umdrehen.
    Beobachtet wurden seine Bewegungen von Gerald Ascot. Bisher hatten die beiden Männer nichts getan, was auf irgendeinen Widerstand hingedeutet hätte, aber Slick Espe hatte den Gedanken an eine Flucht nie aufgegeben. Bisher war dies nicht möglich gewesen. Nun erkannte er, wie sein Bewacher Gamber beobachtete und ihm keinen Blick gönnte. Die anderen drei waren zudem tiefer in den Wagenzurückgewichen.
    Jetzt oder nie!
    Und Slick Espe startete. Er schaltete plötzlich alle Gedanken aus, als er sich um die eigene Achse drehte und mit einem gewaltigen Satz startete.
    Zum Glück kannte er das Gelände. Er war schon öfter hier gewesen, und es standen auch genügend Loks und Waggon in der Halle, die ihm als Deckung dienen konnten.
    Das mußte er ausnutzen.
    Selbst Gerald Ascot wurde überrascht. Bevor er reagierte, hatte Espe schon einen weiten Vorsprung, der es ihm ermöglichte, zur Seite und zwischen andere abgestellte Wagen zu tauchen, um den Blicken der Bestie zu entschwinden.
    Eines hörte er.
    Ein schreckliches Gebrüll, das schaurig durch die alte Halle schallte. Und er wußte auch, daß es keine Gnade mehr für ihn geben würde, wenn die anderen ihn erwischten…
    Ich hatte das Gelände der Bahn betreten und wußte zunächst nicht, wohin ich mich wenden sollte. Vor mir sah ich die Schienenfront in ihrer Breite, die vom Licht einiger Peitschenleuchten angestrahlt wurde und deshalb noch kälter und toter wirkte.
    Es war eine Umgebung, die irgendwie einen Horror verbreitete.
    Wohl fühlte ich mich nicht.
    Ich sah die abgestellten Wagen.
    Manchmal standen mehr als ein halbes Dutzend zusammen.
    Richtige Züge, die meist zu Sonderfahrten eingesetzt wurden. Dann wiederum sah ich Waggons aller Arten. Vom Kühlwagen bis hin zum einfachen offenen, in dem Kohlen transportiert wurden.
    Nur den Zug entdeckte ich nicht.
    Eine Lok und zwei Wagen, daraus setzte er sich zusammen. Und der mußte doch zu finden sein.
    Ich lief noch einige Schritte weiter und schaute nach rechts, weil diese Blickrichtung nicht mehr gestört wurde. Am Ende des Geländes erkannte ich die alte Halle.
    Sie war sehr groß und wuchtig gebaut. Die Eisenkonstruktion schimmerte bläulich. Zudem war sie besetzt. Wie viele Züge dort standen, konnte ich nicht ersehen, wobei ich davon ausging, daß »mein« Zug durchaus dort abgestellt sein konnte.
    Der Wind wehte mir auch noch einen anderen Geruch entgegen.
    Ich kannte diesen typischen Gestank von brakigem Wasser, vermischt mit einer gewissen Frische.
    Das war ein Zeichen für mich, denn ich befand mich nicht weit vom Ufer der Themse entfernt. Wenn ich mich still verhielt, vernahm ich sogar das Rauschen des Wassers.
    Mir gefiel das alles nicht. Obwohl ich niemand sah, hatte ich das Gefühl, von Feinden umlagert zu sein. Die Wölfe hatten mir gegenüber einen gewissen Vorsprung bekommen. Wie ich sie einschätzte, rechneten sie sicherlich mit einer Verfolgung, und sie würden sich dementsprechend vorsichtig verhalten.
    Überall konnten sie lauern. Es gab innerhalb der Wagen zahlreiche Verstecke. Auch konnte ich nicht erkennen, ob die Türen der Waggons geschlossen oder offen waren.
    Ich ging weiter.
    Ein nächtlicher Rangierbahnhof, in dem nicht gearbeitet wurde, hatte mich aufgenommen. Er wirkte tot, dennoch mußte hier irgendwo ein Leben lauern. Und was für eines!
    Ein dämonisches, gefährliches, das alles ausradieren wollte, was eben nur menschlich aussah.
    Mit der Beretta und dem Kreuz war ich bewaffnet. Im Hals spürte ich das Gefühl einer Trockenheit. Die Spannung, die mich umklammert hielt, sorgte dafür, und sie drückte auch gegen meinen Magen.
    Ich hielt die Augen weit geöffnet, so konnte ich besser die Dunkelheit durchforsten, und ich wandte mich nach rechts, denn so konnte ich mich der Halle nähern.
    Einmal durchschritt ich den Lichtkreis einer Bogenlampe. Mein Schatten wirkte ebenso kalt wie die Helligkeit selbst.
    Stille war nie, obwohl man meine Umgebung als ruhig beschreiben konnte. Das Metall der

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