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0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, wenn du herkommst.«
    »Und wo ist das?«
    Ich erklärte es ihm, so gut es ging und fragte auch, wie lange mein Partner brauchen würde.
    »Das ist schwer zu schätzen«, erwiderte Suko. »Noch stecke ich in London. Wenn ich aufdrehe…«
    »Dann dreh auf!«
    »Sonst noch etwas?« fragte er.
    »Ja, ich habe eine Frau bei mir. Sie heißt Alexis Ascot und steckt mit dem Werwolf-Clan unter einer Decke. Ob ich sie mitnehmen werde, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich fessele ich sie ans Lenkrad. Nicht daß du zu sehr überrascht bist, wenn du sie siehst.«
    »Alles klar.«
    »Und welche Maßnahmen wurden noch zur Befreiung der Diplomaten getroffen?«
    »Keine, John. Man hat sich zurückgehalten. Noch ist offiziell ja nichts bekannt.«
    »Mit anderen Worten, wir haben den Schwarzen Peter.«
    »Sogar den pechschwarzen.«
    »Okay, das sind wir gewohnt. Ich kann auf dich nicht warten. Ich gebe dir nur mehr eine Beschreibung des Zugs. Die ›wartende‹ Dame darfst du nur mit der Kneifzange anfassen. Sie ist bissig.«
    »Ich auch.«
    Nachdem ich meinem Freund die Beschreibung gegeben hatte, kümmerte ich mich wieder um Alexis. Sie starrte mich an, als wollte sie mich töten. »Du willst mich wirklich in dieser verdammten Karre zurücklassen, Sinclair?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Ich werde dir…«
    »Gar nichts werden Sie.« Bevor sich Alexis versah, hatte ich schon ihre Hände gepackt und sie zu mir herübergezogen. Sie hing noch im Gurt, den löste ich und zückte die Handschellen aus hartem Kunststoff.
    Alexis wollte die Gunst der Sekunde nutzen und sich freischlagen. Ich hielt dagegen und war stärker. Mein Schlag gegen ihre Wange erstickte endgültig den Widerstand. Rasch hatte ich mein Ziel erreicht und sie ans Lenkrad gebunden.
    »Das müßte reichen«, sagte ich.
    Alexis versuchte es erst gar nicht, an den Fesseln zu zerren. Sie starrte mich dafür böse an. »Glaub’ nur nicht, daß du schon gewonnen hast, Sinclair. Glaub’ es nicht!«
    »Einen Verlierer kenne ich inzwischen«, sagte ich beim Aussteigen, ohne noch eine weitere Erklärung hinzuzufügen. Alexis wußte selbst, daß nur sie gemeint war.
    Ihre gemeinen Flüche gingen im Geräusch des zufallenden Wagenschlags unter.
    Ich machte mich auf den Weg, mußte ein Rasenstück überqueren und erreichte danach das eingezäunte Gelände des Güterbahnhofs.
    Die Umzäumung bestand aus Maschendraht. Für einen geübten Kletterer kein großes Hindernis. Ich hatte schon öfter solche Zäune überwunden, kam auch hier gut hoch und sprang an der anderen Seite zu Boden. Zwischen Abfall und verrosteten Blechdosen landete ich. Einen letzten Blick warf ich zum Wagen hinüber. Er stand zu weit weg, um Alexis erkennen zu können. Sollte sie toben, es war mir egal. Zudem würde auch mein Freund und Kollege Suko bald erscheinen und sich bestimmt der Lady annehmen, wenn sie Schwierigkeiten machte.
    Mir stand eine andere Aufgabe bevor.
    Ich mußte den Zug finden!
    Wie es dann weiterging, ohne daß Menschen zu Tode kamen, stand noch in den Sternen…
    ***
    Die beiden Lokführer hießen Morton Gamber und Slick Espe. Sie hatten den Schock ihres Lebens bekommen, als die Bestien plötzlich in ihrem Führerstand erschienen. Und sie hatten mitansehen müssen, wie einer der Werwölfe den Chef der Leibwache grausam tötete. Dann hatte sich die Bestie ihnen zugewandt, und die Männer schlossen mit ihrem Leben ab.
    Der Werwolf verschonte sie. Nicht aus Mitleid, nein, er brauchte sie noch, denn nur sie konnten den Zug fahren. Und das machte er ihnen klar.
    Reden konnte er nicht, aber er hatte seine Vorbereitungen getroffen. Vor der Verwandlung in die Bestie hatte Gerald Ascot sich alles Wichtige aufgeschrieben, und diesen Zettel bekamen die beiden Lokführer überreicht. Sie lasen die Befehle und wurden blaß.
    Es war fast unmöglich, was man von ihnen verlangte, das sagten sie auch, aber der Werwolf nahm sofort eine drohende Haltung ein, und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als weiterzufahren.
    In der Lok standen die beiden Männer mit unbewegten Gesichtern und wurden genau beobachtet. Keine Bewegung entging der hinter ihnen lauernden Bestie, die auch hin und wieder einen Blick in die Düsternis der Nacht warf, um zu sehen, ob dem Zug jemand folgte.
    Was in den beiden Wagen geschah, interessierte sie nicht. Da würden schon seine Brüder für die richtige Ordnung sorgen.
    So fuhren sie weiter.
    Je mehr Zeit verging, um so mehr gewöhnten sich auch die beiden Männer an ihren

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