0374 - Der Inka-Henker
zusammengehalten, das war vorbei, als ich die Banane herausgezogen hatte. Plötzlich rieselte Staub aus der klaffenden Stirn.
Dem Staub folgte eine gallertartige Masse, die wie Zitronengelee aussah.
Ich trat unwillkürlich zurück und gab dem Henker somit Gelegenheit, sich zu bewegen.
Er kämpfte noch und versuchte, sich mit dem Rest seiner magischen Kraft in die Höhe zu stemmen. Ich schaute seinen Bemühungen zu. Wankend und zitternd kam er auf die Knie, blieb in dieser Haltung, sein Schädel fiel nach vorn, und aus der Wunde strömte immer mehr von diesem Zeug, das sich auf dem Boden zu einer Lache ausbreitete.
Mußte ich noch einmal werfen?
Nein, es war nicht nötig. Die Figur knickte an den Ellenbogen zuerst ein, das schwere Körpergewicht konnte nicht mehr gehalten werden, und vor meinen Fußspitzen krachte sie auf den Boden, wobei der Schädel in der Geleelache liegenblieb und sich die ersten Risse zeigten.
Sie läuteten die endgültige Vernichtung des Inka-Henkers ein.
Ich kümmerte mich um Jaime Lazarro. Die Axt hatte ihm eine schwere Wunde zugefügt. Sein Ohr war fast verschwunden, und auch aus der Schulter strömte Blut. Aber ich ging davon aus, daß ihn die Kunst der Ärzte retten konnte.
Als ich die Polizei und die Rettung alarmieren wollte, hatte mir dies schon jemand abgenommen. Die Männer stürmten mir entgegen, und ich wies sie ein.
Für mich gab es jetzt nichts mehr zu tun. Ich spürte die Erschöpfung, fand irgendwo eine Flasche mit Scotch und nahm einen langen Zug. Dann ließ ich mich in einen der Sessel fallen und schaute zu, wie man die Verletzten abtransportierte.
Außer Paul hatte es keinen Toten mehr gegeben. Auch er war schon zu viel gewesen, wie auch die anderen Männer, die auf der Liste des Henkers gestanden hatten.
Um den Fall restlos aufzuklären, blieb ich noch einen Tag in Spanien. Erst dann flog ich nach London zurück, wo endlich der Frühling Einzug gehalten hatte.
Hoffentlich wurde es kein Dämonen-Frühling…
ENDE
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