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0374 - Der Vogeldämon

0374 - Der Vogeldämon

Titel: 0374 - Der Vogeldämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht schleichend hypnotisieren und so in seinen Bann zwingen, daß sie sich selbst aufgaben, um eins mit ihm und später dem Vogeldämon zu werden, dessen Stellvertreter er hier war. Diesmal fehlte ihm die Kraft. Der Dämon hatte ihm für seine Wiedererstehung zuviel genommen…
    Er mußte offen zuschlagen.
    Zumindest beim ersten Mal.
    Er sah das Schiff und begann zu kreisen. Er suchte seine Chance und schlug zu.
    ***
    Zamorra ballte die Fäuste. Da war er so nah dran gewesen… hatte es mit dem Wagen sogar bis zur Straße geschafft. Und jetzt das! Als er wieder einigermaßen klar denken und handeln konnte, war der Vogel längst verschwunden.
    Alles für die Katz…
    Wohin flog der Vogelmensch? Die Lichtung mit den Bäumen befand sich ziemlich genau im Westen der Fernstraße. Der Vogel aber war nach Nordwesten geflogen. Nach Musoma? nein, die Richtung stimmte nicht hundertprozentig. Er wandte sich doch ein wenig weiter westlich…
    Der Victoria-See…
    Das Touristenschiff…
    Wollte der Vogel zum Schiff? Wollte er wieder Opfer holen? Aber bei Tageslicht? Und vor allem — wozu, wenn es den Dämon in der regenbogenfarbenen Holzfigur nicht mehr gab?
    Es paßte alles nicht so recht zusammen.
    Zamorra versuchte, mit dem Amulett der Flugrichtung zu folgen. Es sandte magische, unsichtbare Fühler aus wie Radarstrahlen. Zamorra sah, daß der Vogel tatsächlich zum Raddampfer unterwegs war.
    Und Nicole - konnte die anderen dort nicht mehr beschützen…
    Das Verhängnis nahm seinen Lauf. Zamorra saß hier draußen irgendwo in der Savanne und hatte keine Möglichkeit mehr, einzugreifen. Wenn der Vogel Seelen fangen wollte, würde er sie jetzt auch bekommen.
    »Verdammt, das darf doch nicht wahr werden«, murmelte Zamorra. »Es muß doch eine Möglichkeit geben, dieses Biest auszuschalten!«
    Aber welche? Selbst mit dem Dhyarra-Kristall erreichte er den Vogelmann jetzt nicht mehr!
    Er versuchte wieder zu funken, aber auch diesmal erhielt er keine Antwort. Er hörte auch nichts außer dem Rauschen. Es war doch unmöglich, daß die ganze Umgebung Funkstille hielt!
    »Da dreht doch einer dran…«
    Das Gerät bekam doch Strom! Es muß einfach funktionieren.
    Aus Richtung Süden näherte sich eine langgezogene Staubwolke über die Straße. Ein Fahrzeug kam. Zamorra kletterte die Böschung hinauf. Dies war eine Gelegenheit, Hilfe zu bekommen! Vielleicht nahm man ihn zur Stadt mit! Vielleicht besaß auch der Wagen, der da kam, ein funktionierendes Funkgerät…
    Es handelte sich um einen sandfarbenen Jeep. Ein hellhäutiger Araber lenkte ihn und hielt tatsächlich an, als Zamorra am Straßenrand heftig winkte. Der Araber stieg aus und deutete grinsend auf den Isuzu. »Unfall? Panne?«
    »Panne und defekter Funk«, sagte Zamorra. »Können Sie mich nach Musoma bringen?«
    »Kann ich«, sagte der Araber und schob seinen Kaugummi mit der Zunge von links nach rechts. Er sah die Spuren in der Savanne. »Wenigstens haben Sie es bis hierher zur Straße geschafft. Alles akbar! Was ist denn mit dem Funk los?« Er kletterte in den Isuzu. Mit geschickten Händen und einem Taschenmesser-Schraubenzieher löste er das Gerät und öffnete es. Er starrte das Gewirr von Drähten und Transistoren an. Dann grinste er und schob den Kaugummi von rechts nach links.
    »Hier«, sagte er. »Ein Kabel hat sich von der Lötstelle gelöst. Da kann ja nichts mehr funktionieren.«
    »Wie kann das passieren?« fragte Zamorra und dachte an die Bantus, die die Batterie abgeklemmt und den Verteilerfinger entwendet hatten.
    »Ach, das Gerät ist alt und manches daran brüchig«, sagte der Araber. Er stach mit dem Schraubenzieherchen in das Kabelgewirr. »Hier, das wird sich als nächstes lösen. Bei einer stärkeren Erschütterung…«
    Zamorra seufzte. Daher also… eine ganz natürliche Ursache mit fataler Wirkung… »Können Sie das reparieren?«
    »Nein. Das muß gelötet werden. Aber wahrscheinlich ist es besser, das ganze Gerät in den Schrott zu werfen. Da muß so viel nachgeflickt und verstärkt werden. Vergessen Sie’s. Was ist mit dem Wagen? Motorschaden?«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Er hat’s gerade noch bis hier geschafft und den Geist aufgegeben.« Wenn er von dem verschwundenen Verteilerfinger erzählte, würde der Araber ihn für verrückt halten. Ohne das Teil fuhr einfach kein Wagen. Und die Dhyarra-Magie… nein.
    »Wenn Sie ein Seil haben, schleppe ich Sie ab«, sagte der Araber. »Ich bin Abdul Nasir.«
    »Zamorra«, stellte der Parapsychologe

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