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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die neunundvierzig anderen Schiffe des Verbandes, die unter dem Kommando von General Tan Tschubaik vierzig Lichtstunden außerhalb des Systems warteten. Wenn das geortete Raumschiff eine Falle war, würde die RUBICON auf sich allein gestellt sein.
    „Kontakt!" meldete die Stimme des Cheffunkers. „Ich lege um auf Hauptzentrale!"
    Chiarini steuerte seinen Sessel schnell vor die Bildwand des großen Hyperkoms, die sich soeben erhellte und das kantige, brutal wirkende Gesicht von Major Ikan Treptow zeigte.
    Der Kommandant der PAWOL schnarrte seine Meldung mit harter Stimme herunter.
    Kantor Chiarini grinste verstohlen. Er schätzte harte Männer, aber er schätzte jene Männer nicht, die ihre Härte jederzeit zur Schau stellten. Treptow schien zu jener Kategorie zu gehören.
    „Es wird Zeit, daß Sie sich melden!" sagte er in zynischem Tonfall. „Warum haben Sie uns nicht außerhalb des Systems erwartet, Major Tropton?"
    Der Major schnappte nach Luft.
    Nicht die Kritik an seinen Maßnahmen brachte ihn außer Fassung, sondern die Verstümmelung seines Namens.
    Ein Teil der Härte fiel von ihm ab wie eine schlecht befestigte Maske.
    „Treptow, Sir, wenn Sie gütigst erlauben", stammelte er. „Erste Silbe mit ,e', zweite mit ,o' und am Ende ein ,w'."
    Er räusperte sich.
    „Wir mußten uns in den Ortungsschutz der Sonne zurückziehen, Sir, da unsere Ferntaster ein tefrodisches Raumschiff orteten. Es landete auf dem zweiten Planeten."
    „Na schön, Toptow!" knurrte der Staatsminister ungnädig. „Ich will Ihnen die Story abnehmen. Haben Sie den Informanten an Bord?"
    „Jawohl, Sir!"
    Major Treptow verschwand aus der Bilderfassung. Dafür tauchte das Gesicht eines Mannes von unbestimmbarem Alter auf. Unzählige Falten in der braunen Haut ließen das Gesicht wie altes Pergament erscheinen. Ein weißer Haarschopf umhüllte den Kopf wie ein Glorienschein.
    „Mein Name ist Lodum, Sir. Ich habe schon von Ihnen gehört. Rauhe Schale, weicher Kern und so.
    Wie geht es Ihnen?"
    Diesmal schnappte Kantor Chiarini nach Luft.
    Lodum, ein tefrodischer Hyperphysiker und Spion für Terra, nahm sich einem Staatsminister des Solaren Imperiums gegenüber entschieden zuviel heraus! Oder steckte ein anderer unter dieser Maske?
    „Haben Sie keinen Vornamen?" fragte er eisig.
    Lodum lächelte und entblößte dabei zwei Reihen perlweißer Zähne. Die Unterlippe schob sich leicht vor.
    „Selbstverständlich habe ich einen Vornamen, Sir."
    Chiarini wartete noch einige Sekunden, in der Hoffnung, Lodum würde ihm seinen Vornamen auch nennen.
    Er hoffte vergeblich.
    Wütend unterbrach er die Verbindung.
    „Donald!" schrie er. „Meinen Stock, du Faulpelz! Ich gehe auf die PAWOL hinüber.
    Oberst Kirkpatrick, Sie werden mich begleiten."
    „Ich komme ebenfalls mit", erklärte Betty Toufry.
    Sie beachtete Chiarinis abweisende Miene nicht. Der Staatsminister konnte ihr nichts befehlen oder verbieten. Dagegen interessierte sie sich außerordentlich für die Person Lodums. Sie hatte während des Gesprächs versucht, seine Gedanken zu lesen - erfolglos. Natürlich konnte die Radiostrahlung der Sonneneruptionen daran schuld sein. Deshalb funktionierte beispielsweise auch nur der Hyperfunkverkehr. Aber die Mutantin glaubte nicht daran.
    Die beiden Schiffe mußten sich zur Durchführung des Übersetzmanövers aus der Sonnenkorona zurückziehen. Sie hielten sich jedoch stets auf der dem zweiten Planeten abgewandten Seite.
    Eine Pinasse brachte Chiarini, Betty Toufry, Oberst Kirkpatrick und Donald hinüber zur PAWOL.
    Kantor Chiarini marschierte in der Hauptzentrale sofort auf den tefrodischen Informanten los, baute sich vor ihm auf und starrte ihm lange in das braune Gesicht.
    „Sie sind Hyperfunktechniker?" fragte er.
    Lodum nickte lächelnd.
    „Ja, Sir. Sonst hätte ich jenen Funkspruch nicht abhören können, der zwischen einem Planeten namens Gord und einem anderen mit dem Namen Sepul geführt wurde."
    „So...!" meinte der Staatsminister gedehnt. „Wie lautete dieser Funkspruch denn?"
    „Ich habe weniger auf den Text geachtet als auf die Einpeilung der Stationen, Sir. Aber falls Sie einen Mann mit dem Namen Tonga Lee kennen, würde ich eine rasche Aktion empfehlen." Sein Lächeln wurde ein wenig breiter. „Oder sagt man dazu Intervention?"
    Nun lächelte auch Chiarini.
    „Intervention ist nur die zarte Umschreibung des Wortes Überfall mein lieber Lodum. Sagen Sie einmal, haben wir uns schon früher gesehen?"
    „Ausgeschlossen, Sir",

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